Nach 21 Minuten entschieden:

Harmlose Tiger in Biel

Die SCL Tigers hatten in Biel nichts zu bestellen und beziehen eine deutliche 0:4 - Niederlage. Das Schlussresultat stand bereits nach 21. Minuten fest. Dabei zahlte sich sich für die Seeländer ein Spielertausch sofort aus.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Langnaus Rihards Melnaksnis versucht, an Biels Petteri Lindbohm vorbeizukommen. Bild: Marcel Bieri

 

Manchmal bewirkt ein Neustart Wunder. Weil mit einer neuen Chance verbunden. Vielleicht, weil am alten Ort die Situation etwas verfahren war, vielleicht auch, weil es einfach mal einen neuen Impuls braucht. Am Sonntag befanden sich Perttu Lindgren und Luca Hischier noch in Davos. Dann wurde ihr Wechsel nach Biel klar gemacht (im Tausch gegen David Ullström und Valentin Nussbaumer). Am Montag reisten Lindgren und Hischier nach Biel und standen bereits am Dienstag Abend in der Starformation des EHCB. Und auch die Langnauer erlebten ihr Wunder. es war ein blaues.

Noch waren keine vier Minuten gespielt, da lancierte Luca Hischier seinen neuen Teamkollegen Jason Fuchs, der zog mit dem anderen Neuzuzug Perttu Lindgren in Richtung Langnauer Tor, bediente diesen mustergültig. Päng! Die frühe Führung der Einheimischen war Tatsache. In der 12. Minute sass Toms Andersons, der kurz zuvor noch eine gute Chance zum Ausgleich auf den Stock hatte, bei den SCL Tigers auf der Strafbank. Das Bieler Powerplay, eines der besten der Liga, lief gut. Gilian Kohler schloss eine Kombination mit Yannick Rathgeb und Lindgren ab. 2:0. Erneut hatte ein Neuzuzug seinen Stock entscheidend im Spiel.

Weil danach die Langnauer kurz vor und kurz nach der ersten Pause zwei Mal den Puck noch innerhalb des eigenen Drittels an den Gegner abgaben (bzw. die Bieler sich gerade noch im Drittel der SCL Tigers den Puck erkämpften) hiess es 33 Sekunden vor Schluss des Startdrittels 3:0 und 15 Sekunden nach Wiederanspiel bereits 4:0 für die Seeländer. Beide Tore waren Produkte bisheriger Bieler Leistungsträger. Marc-Antoine Pouliot war an beiden Treffern beteiligt. Zum 3:0 von Künzle assistierte er, den Treffer zum Schlussresultat erzielte er nach Vorarbeit von Yannick Rathgeb gleich selbst.

Und die Langnauer? Sie agierten insgesamt viel zu harmlos. Insgesamt sieben Mal bot sich ihnen die Gelegenheit, in Überzahl eine Resultatverbesserung zu erwirken. Drei Mal allein im Startdrittel, das letztendlich mit 0:3 verloren ging. Gefahr beschworen sie beim Gegner kaum je herauf. Doch wie bereits mehrmals in dieser Saison gesehen: eine Mannschaft mit dem Potential der SCL Tigers kann nicht in jedem Spiel optimal performen. Zumal nach den zuletzt mehrheitlich positiven Resultaten und wegen der ansteigenden Formkurve die Gegner gewarnt sind. Auf die leichte Schulter werden die Emmentaler derzeit nicht genommen. Dies war auch in Biel ganz klar ersichtlich.

Die nächste Partie findet bereits am kommenden Freitag in der Ilfishalle statt (19.45). Gegner wird wiederum der EHC Biel sein. Diese Partie wurde kurzfristig angesetzt, weil sich auch der HC Lausanne in Quarantäne begeben muss. Für die Langnauer bietet sich damit die Gelegenheit zur Revanche.

 

EHC Biel - SCL Tigers 4:0 (3:0, 1:0, 0:0)

Tissot Arena Biel, keine Zuschauer. SR: Tscherrig/Stolc, Gnemmi/Huguet. Tore: 4. Lindgern (Fuchs, Hischier) 1:0. 12. Kohler (Lindgren, Rathgeb, Ausschluss Andersons) 2:0. 20. (19.27) Künzle (Pouliot) 3:0. 21. (20.15) Pouliot (Rathgeb) 4:0. Strafen: 7-mal zwei Minuten gegen den EHC Biel, 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

EHC Biel: van Pottelberghe; Moser, Rathgeb; Sartori, Forster; Stampfli, Lindbohm; Bichsel, Bärtschi; Rajala, Pouliot, Künzle; Fuchs, Lindgren, Hischier; Hügli, Tanner, Kohler; Garessus, Gustafsson, Schläpfer.

SCL Tigers: Punnenovs; Blaser, Leeger; Huguenin, Erni; Grossniklaus, Lardi; Schilt; J. Schmutz, F. Schmutz, Neukom; Nilsson, Maxwell, Weibel; Dostoinov, Petrini, Berger; Andersons, Salzgeber, Sturny.

Bemerkungen: Biel ohne Fey, Lüthi, Cunti, Hofer, Ulmer, Kreis, Komarek, Kessler, Brunner (alle verletzt), SCL Tigers ohne Kuonen, Diem, Glauser (alle verletzt), Buchli, Earl, Stettler (alle überzählig), Rüegsegger, In-Albon, Bircher, Guggenheim (alle Partnerteams)