SCL Tigers - HC Davos 2:1 (1:1, 0:0, 1:0)

Ein wichtiger Sieg zum Jahresende

Die SCL Tigers kehren just zum Jahreswechsel wieder zum Siegen zurück. In einem kampfbetonten Spiel schwingen die Langnauer gegen aufsässige Davoser knapp obenauf.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Roland Gerber, der bereits den 1:0 Führungstreffer für die SCL Tigers erzielte, und später auch für das entscheidende 2:1 zuständig war, legt hier für Nils Berger auf, der jedoch knapp verzieht. Bild: Susanne Bärtschi.

 

So soll es sein: Es war zwar längst nicht alles perfekt. Doch dies galt für beide Mannschaften.Die Langnauer, die gestern mit etwas mehr Glück hätten punkten können, hatten heute dieses in den letzten Spielen etwas vermisste Glück. Doch diesen Erfolg nur dem Glück zuschreiben zu wollen, wäre falsch. Die Tiger verdienten sich den Sieg durch eine geschlossene Mannschaftsleistung über die ganzen 60 Minuten. Immerhin wäre bei einer Niederlage ohne Punktgewinn, bei Vollerfolgen von Ambri und Fribourg der Fall auf den letzten Tabellenrang möglich gewesen. Doch davon ist nichts eingetreten. Fribourg und Ambri blieben ohne Punkte, während die Langnauer voll abräumten. Die Tiger gehen nun auf Rang 10 ins nächste Jahr, und mit lediglich vier Punkten Rückstand auf Rang 8 scheinen die Playoffs noch möglich.

 

«Es sind noch so viele Spiele zu spielen, und es hat für uns keinen Sinn, jetzt an Playoffs zu denken», gibt der zweifache Torschütze Roland Gerber zu bedenken. «Aber das Weihnachtsessen wird uns nach diesem Sieg wesentlich besser schmecken als wenn wir erneut verloren hätten. Für Gerber, der zwar unbestrittener Stammspieler ist, aber meistens in der vierten und gelegentlich in der dritten Linie aufläuft, sind Tore keine Alltagsware. Zwei Stück im gleichen Spiel haben absoluten Seltenheitswert. Dass es die einzigen Tore seiner Mannschaft in diesem Spiel blieben, diese aber zum vollen Punktgewinn reichten, machten die Sache natürlich gleich nochmals spezieller. In der 16. Minute passte Claudio Moggi scharf vor das gegnerische Tor, der heranstürmende Roland Gerber hielt quasi nur noch den Stock hin. Nachdem Dario Simion die vierte kleine Strafe gegen die SCL Tigers aus der Sicht der Davoser endlich zu einem Torerfolg nützte (19.) stand es auch nach 40 Minuten noch 1:1. Als sich in der 43. Minute Rob Schremp ein Herz fasste und die Scheibe von der bleuen Linie aufs gegnerische Tor schaufelte, hielt Roland Gerber - etwas frei interpretiert - seine Brust hin. Gill senn war zum zweiten und diesmal entscheidende Mal geschlagen. Davos versuchte zwar danach, heftig zu reagieren, doch die Langnauer brachten den Sieg cool nach hause.

 

Wichtig für den Erfolg war auch, dass sich die Tiger nach vier kleinen Ausschlüssen im Startdrittel (was eindeutig zu viel ist) fortan am Riemen rissen und über den ganzen Rest des Spiels nur noch eine einzige Strafe fassten. Zudem gelang es ihnen immer wieder, sowohl in die Laufwege des Gegners als auch des Pucks zu funken. So gerieten die Bündner, die nächste Woche den Spengler Cup bestreiten, aber heute voll zur Sache gingen, nie in einen Spielfluss.

 

«Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, als Stürmer würde ich nicht gerne Tore schiessen. Aber der Erfolg der Mannschaft ist mir wichtiger als mein persönlicher Erfolg. Aber selbstverständlich ist so ein Sieg, bei dem ich mit der Entscheidung zu tun hatte, schon etwas Spezielles» gab Roland Gerber zu.

 

SCL Tigers - HC Davos 2:1 (1:1, 0:0, 1:0)

 

Ilfishalle, 6'000 Zuschauer (ausverkauft). SR: Kurmann/Mandioni, Bürgy/Progin. Tore: 16. R. Gerber (Moggi, Chiriaev) 1:0. 19. Simion (Ruutu, Sciaroni, Ausschluss Nüssli) 1:1. 43. R. Gerber (Schremp) 2:1. Strafen: je 5-mal zwei Minuten.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Seydoux; Randegger, Stettler; Zryd, Weisskopf; A. Gerber; N. Berger, Schremp, Elo; Nüssli, Albrecht, DiDomenico; Lindemann, P. Berger, Dostoinov; R. Gerber, Chiriaev, Moggi; Kuonen.

 

HC Davos: Senn; Du Bois, Rahimi; Forster, Heldner; Paschoud, Schneeberger; Kindschi, Jung; D. Wieser, Walser, Sciaroni; Kousal, Lindgren, M. Wieser; Ruutu, Ambühl, Simion; Egli, Corvi, Kessler.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Haas, Blaser (beide verletzt), Müller (überzählig). HC Davos ohne Axelsson, Jörg, Forrer, van Pottelberhe, Aeschlimann. 49.38: Timeout HC Davos.