SCL Tigers - HC Fribourg-Gottéron 3:4 n.V. (1:0, 1:3, 1:0)

Erste Niederlage der SCL Tigers in der Platzierungsrunde

In einem unterhaltsamen Spiel unterlagen die SCL Tigers dem Hc Fribourg-Gottéron in der Verlängerung. Es war die erste Niederlage der Langnauer in dieser Zwischenrunde. Trotzdem bauten sie ihren Vorsprung auf Rang 10 um einen Punkt aus.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Volle Konzentration beim Anspiel bei Pascal Berger und Roman Cervenka. Bild: Susanne Bärtschi (Archiv)

 

Betrachtet man nur die Verlängerung, so war der Sieg von Gottéron hoch verdient. Im Spiel drei gegen drei zeigten die besten Fribourger Individualisten, was sie drauf haben. Erstaunlich, dass mit Spielern wie Sprunger, Cervenka, Birner, Mauldin, Mottet, Bykov (letzterer zwar seit einiger Zeit verletzt) nur der derzeit zweitletzte Rang heraus schaut. Zumal ja Coach Larry Hurras auch kein Nobody ist. Die Tiger hatten jdenfalls in dieser Verlängerung nicht viel zu bestellen. Doch in den ersten 60 Minuten waren sie das Team mit den besseren Tormöglichkeiten. Für eine Partie, in welcher kaum mehr Druck vorhanden war, zeigten beide Teams eine gute Leistung, wobei es für Gottéron immerhin noch um zwei Dinge geht. Sie wollen sich im Playout-Final das Heimrecht sichern und sie müssen für diese wichtige Phase die Spielintensität hoch halten. Für die SCL Tigers geht es noch um die Sicherung von rang 9. Gewinnen sie gegen Ambri in der regulären Spielzeit, kann ihnen dieser nicht mehr genommen werden.

 

Man durfte gespannt sein, mit welcher Einstellung die SCL Tigers das Spiel 1 nach der definitiven Sicherung des Ligaerhalts antreten würden. Nehmen sie die Partie so quasi als Kehraus-Event, oder würden sie nachwievor mit einer seriösen Einstellung ans Werk gehen? Die Frage lässt sich eindeutig beantworten. Das Team von Heinz Ehlers nahm auch dieses Spiel von Beginn weg ernst. Eigentlich war dies auch nicht anders zu erwarten. Der Däne ist keiner, der die Zügel schleifen lässt, wenn es gilt, dem Heimpublikum einen Sieg zu schenken oder wenn ein Rang noch nicht definitiv gesichert ist. Gewiss: zum Ligaerhalt reicht – wir wissen es alle – auch Rang 10. Doch die Langnauer liegen derzeit auf dem 9. Rang, und diesen gilt es anzustreben. Ergo traten die Tiger wie zuvor mit der nötigen defensiven Sorgfalt auf und versuchten, auch offensiv Wirkung zu erzielen. Erstmals gelang dies in der 4. Minute so richtig, als Thomas Nüssli seinen Teamkollegen Yannick-Lennart Albrecht bediente und dieser aus der Drehung heraus die frühe Führung für seine Mannschaft realisierte. Die Tiger waren in diesem Startdrittel keineswegs dominierend, aber sie hatten ihren Gegner vor dem eigenen Tor besser im Griff als dieser sie. Denn in der 10. Minute vergab Albrecht – erneut auf Zuspiel Nüsslis – eine ausgezeichnete Möglichkeit, das Score zu erhöhen. Ebenso wie Maxime Macenauer in der 20. Minute. Obwohl die Gäste eher mehr Spielanteile hatten, konnten sie froh sein, dass es lediglich 1:0 stand.

 

Das Bild änderte sich im Mittelabschnitt insofern, als dass nun auch Gottéron zu seinen Torgelegenheiten kam, und diese auch nutzte. Wenn Yannick Rathgeb von der blauen Linie abzieht, ist bei jedem Gegner höchste Alarmstufe geboten. Dies war in der 24. Minute der Fall, als Evgeni Chiriaev gerade auf der Strafbank sass. Rathgebs Schuss landete prompt zum Ausgleich in dem von Damiano Ciaccio gehüteten Tigers-Tor. In der 31. Minute kam es für die Langnauer noch schlimmer. Als Kilian Mottet auf der Strafbank sass, entwischte bei Powerplay SCL Tigers John Fritsche und bezwang Ciaccio per Shorthander zur erstmaligen Führung für die Gäste. Diese glich zwar Evgeni Chiriaev keine zwei Minuten später wieder aus. Doch sieben Sekunden vor Ablauf des Mitteldrittels, eine Strafe gegen Thomas Nüssli war gerade abgelaufen, erzielte Roman Cervenka auf Zuspiel von Michal Birner die erneute Führung für Gottéron.

 

Im Dritten Drittel waren wieder die Langnauer am Drücker. Wie bereits am Samstag in Fribourg gehörte das Schlussdrittel ganz ihnen. Und erneut gewannen sie es mit 1:0. Alexei Dostoinov wurde in der 51. Minute von einem seiner inzwischen berühmten Energieanfällen «überfallen». Wie wenn es Slalomstangen wären, umkurvte er die «herumstehenden» Gästespieler und bezwang schliesslich Fribourgs Hüter Dennis Saikkonen souverän. Dass es nicht zum Sieg nach 60 Minuten reichte, lag an der mangelnden Chancenauswertung. Andererseits hätte es aber auch eine Niederlage geben können. In Unterzahl entwischte der nächste Saison bei Langnau spielende Benjamin Neukom. Er schien Ciaccio bereits mit dem zweiten Fribourger Shorthander des Abends zur erneuten Führung bezwungen zu haben, als der Tiger-Hüter noch seinen Arm ausfuhr und mirakulös rettete. Weil die Emmentaler die letzten zwei Minuten in Überzahl (Strafe gegen Fribourgs Topscorer Julien Sprunger) nicht zu einem Torerfolg nutzen konnten, ging es in die Verlängerung.

 

SCL Tigers - HC Fribourg-Gottéron 3:4 n.V. (1:0, 1:3, 1:0)

 

Ilfishalle, 5'439 Zuschauer. SR: Mandioni/Prugger, Bürgi/Kovacs. Tore: 4.Albrecht (Nüssli, Elo) 1:0. 24. Rathgeb (Cervenka, Ausschluss Albrecht) 1:1. 31. Fritsche (Ausschluss Mottet!) 1:2. 33. Chiriaev (R. Gerber, Haas) 2:2. 40. (39.53) Cervenka (Birner) 2:3. 51. Dostoinov 3:3. 64. Sprunger (Cervenka, Rathgeb) 3:4. Strafen: je 6-mal zwei Minuten.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Zryd; Huguenin, Lashoff; Randegger, Weisskopf; Currit, Seydoux; N. Berger, Macenauer, Kuonen; Nüssli, Albrecht, Elo; Lindemann, P. Berger, Dostoinov; Haas, Chiriaev, R. Gerber.

 

Fribourg-Gottéron: Saikkonen; Abplanalp, Leeger; Schilt, Glauser; Stalder, Kienzle; Piccard, Rathgeb; Vauclair, Rivera, Fritsche; Mottet, Mauldin, Marchon; Birner, Cervenka, Sprunger; Neukom, Chiquet, Neuenschwander.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Stettler, Müller, Blaser (alle verletzt), A. Gerber, Moggi (überzählig). Gottéron ohne Schmutz, Bykov, Loichat, Steiner (alle verletzt), Maret, Chaviallaz, Vesce (alle überzählig).63. Pfostenschuss Cervenka