Trotz Riesenspiel von Jung-Torhüter Damian Stettler

SCL Tigers verlieren erneut in Zug.

Die SCL Tigers verlieren auch die vierte Begegnung dieser Saison gegen den EV Zug. Doch gegenüber dem 4:9 im Spiel zum 75-Jahr Jubiläum steigerten sich die Langnauer markant. Trotz Niederlage hinterlegte der junge Tiger-Hüter Damian Stettler eine eindrückliche Visitenkarte.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Es war sein drittes Spiel als Starting-Goalie in der National League. Zum dritten Mal zeigte Damian Stettler eine hervorragende Leistung. Gut - wir wissen es. Bei jungen Spielern ist man oft etwas euphorisch. Sieht sie vielleicht etwas zu optimistisch, etwas zu sehr durch die rosarote Brille. Doch bei Damian Stettler ist sich der Berichterstatter sicher: Da ist keine Rosa-Brille. Auch keine lilafarbene oder sonstwie gefärbte, die den Blick auf den jungen Torhüter trüben würde. Damian Stettler zeigte in seiner ersten Partie (am 23. Dezember ebenfalls Zug) eine sehr gute Leistung, und lieferte am vergangenen Dienstag gegen den HC Lugano und diesmal in Zug eine Riesen-Partie. Unglaublich, mit welcher Ruhe der 19-jährige seine Mannschaft im Spiel hielt. Auf der Gegenseite hielt der grosse Leonardo Genoni. Und der fünffache Meistergoali in Diensten des EVZ hielt hervorragend. Aber Stettler war absolut auf Augenhöhe.

Langnaus Sportchef Marc Eichmann tut gut daran, rechtzeitig zu schauen, dass er den jungen Stettler längerfristig halten kann. Denn wenn dieser weiterhin auf diesem Niveau hält, werden schnell mal Begehrlichkeiten anderer Klub geweckt. Und dann wird es teuer. Ein Teil der Strategie der SCL Tigers muss sein, eigene Identifikationsfiguren zu schaffen. Damian stettler gehört die Zuschauer. In Signau aufgewachsen, ist er ein einheimischer Emmentaler. Ein echter Tiger. Und er kann ein ganz Grosser werden. Wenn er am Boden bleibt, seinen Weg macht, wird er einer von dem immer wieder positiv die Rede sein wird.

Aber es lag nicht allein an Stettler, dass die Tiger diesmal lange von einem Punktgewinn träumen konnten. Eine Woche nach dem völlig in die Hose gegangenen Jubiläumsspiel gegen den gleiche Gegner steigerten sich die Tiger markant. Dabei ging es gar nicht gut los. Denn bereits nach 61 Sekunden lagen die Emmentaler mit 0:1 zurück. Dabei schienen sie in der Defensive noch etwas zu schlafen. Völlig unbehelligt durfte Raphael Diaz von der Seite her vor das Tor spazieren. Dank seiner technischen Fähigkeiten liess er dann auch Damian Stettler keine Chance.

Danach aber hatten die Tiger die Partie besser im Griff. Vor allem auch deswegen, weil sie sich auf ihren jungen Torhüter immer wieder verlassen konnten. Er wiederum wurde von seinen Vorderleuten gut unterstützt. Bereits im Startdrittel hatte Alexei Dostoinov eine Riesenmöglichkeit zum Ausgleich, als er allein vor Leonardo Genoni auftauchte, alles richtig machte, aber am hervorragend reagierenden EVZ-Schlussmann scheiterte. Der Ausgleich fiel dann im Mitteldrittel. Pascal berger lenkte einen Schuss von Patrick Petrini so ab, dass Genoni, der gute Sicht hatte, abprallen lassen musste. Berger konnte gleich selbst erben (32).

Zu Beginn des Schlussdrittels fiel der entscheidende Treffer. Zugs Topscorer Gregory Hofmann war höchstpersönlich dafür besorgt (43.). Die Langnauer versuchten danach alles, was in ihren Möglichkeiten stand. Es sollte nicht reichen. Insgesamt zeigte die Mannschaft von Coach Rikard Franzén gegen den unangefochtenen Leader eine sehr gute Leistung. Sie agierten defensiv mit Ausnahme des Gegentreffers nach 61 Sekunden sehr solide und nahmen lediglich zwei Strafen (wobei die erste gegen Alexei Dostoinov nicht gerechtfertigt schien). Doch in in den spärlichen Spezialsituationen, - lediglich je zwei kleine Strafen, - fielen keine Tore. Wie bereits in der Partie gegen Lugano agierten die Tiger in Unterzahl deutlich aktiver als in sämtlichen Partien zuvor. Prompt kassierte das schlechteste Team im Boxplay in den letzten beiden Partien keinen einzigen Gegentreffer in Unterzahl.

EV Zug - SCL Tigers 3:1 (1:0, 0:1, 2:0)

Bossard Arena Zug, keine Zuschauer. SR: Fluri/Nikolic, Obwegeser/Kehrli. Tore: 2. Diaz 1:0. 32. Berger (Petrini) 1:1. 43. Hofmann (Kovar) 2:1. 60. (59.17) Kovar (Alatalo, ins leere Tor) 3:1. Strafen: je 2-mal zwei Minuten.

EV Zug: Genoni; Geisser, Diaz; Stadler, Schlumpf; Alatalo, Cadonau; Gross; Hofmann, Kovar, Simion; Zehnder, Albrecht, Klingberg; Thorell, Shore, Martschini; Bachofner, Senteler, Leuenberger.

SCL Tigers; Stettler; Huguenin, Erni; Lardi, Leeger; Grossnklaus, Schilt; Bircher; Nilsson, Maxwll, J. Schmutz; Sturny, Berger, Petrini; Dostoinov, F. Schmutz, Weibel; Andersons, In-Albon, Rüegsegger.

Bemerkungen: EV Zug ohne Wüthrich, Thürkauf (beide verletzt). Langenegger (Farmteam). SCL Tigers ohne Punnenovs, Earl, Glauser, Blaser, Diem, Neukom, Melnalksnis, Kuonen, Salzgeber (alle verletzt), Guggenheim (Partnerteam). 57.17: Timeout SCL Tigers. SCL Tigers von 57.17 bis 59.17 ohne Torhüter.