Mit dem Sieg vor Augen:

SCL Tigers verlieren in Zug nach Penaltys

Es sollte nicht sein! Die SCL Tigers kassieren in Zug 27 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit den Ausgleich und verlieren anschliessend das Penaltyschiessen. Sie verlieren damit auf unnötige Weise zwei wichtige Punkte im Kampf um den Ligaerhalt.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Hier fällt das schönste Tor des Abends, zumindest in diesem Spiel. Und wie überall fallt es vor leeren Rängen. Es ist das 2:0 für den EV Zug, und es schien ein einfacher Abend zu werden für die Innerschweizer. Doch ganz so easy wurde es dann doch nicht. Bild: Bruno Wüthrich

 

Geisterspiele! Daruter verstehen wir nicht Spiele irgendwelcher Art, die durch Geister gespielt werden. Geisterspiele werden Spiele genannt, welche unter Ausschluss von Publikum abgehalten werden. Vor geisterhafter Kulisse sozusagen. Für die wenigen Anwesenden, insgesamt dürften gemeinsam mit den Akteuren gegen 70 Menschen in der Bossard Arena in Zug anwesend gewesen sein, war es eine spezielles Gefühl. Der zweifache Torschütze Julian Schmutz beschrieb es so: «Beim Einspielen fiel uns das Fehelen der Zuschauer gar nicht so auf. Aber wenn du bei einem längeren Einsatz die Fans nicht hörst, ist es schon etwas speziell. Wir sind es uns gewöhnt, von unseren Fans immer unterstützt zu werden.»

Andere Baustelle: Was muss dieser Mann noch leisten und durchleiden, bis er endlich zu seinem ersten Saisonsieg kommt. Die Rede ist von Damiano Ciaccio, der erneut als Verlierer vom Feld gehen musste. Dabei hatte er doch massgeblichen Anteil daran, dass seine Mannschaft bis zum Ende der Partie und sogar im Penaltyschiessen bis zum Schluss eine reelle Chance auf den Sieg hatte. Er stoppte dabei sowohl in der regulären Spielzeit, aber auch in der Verlängerung diverse Zuger in besten Abschlusspositionen, oftmals auch im Eins gegen Eins. Doch 27 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit war er machtlos. Der EV Zug hatte soeben sein Timeout genommen, um 30 Sekunden vor Ende der Partie noch eimal ein paar Inputs vom Coach zu erhalten. Dann wurde vor dem Langnauer Tor angespielt. Der Puck gelangte zu Sven Senteler, und zwei Langnauer schauten zu. wie dieser den Puck unter der Latte versenkten. «Das wasr einfach nur dumm, resumierte Julian Schmutz, und meinte dabei auch die kurz zuvor vergebenen Chancen zur Siegsicherung, als die Tiger im Drittel der ohne Torhüter spielenden Zuger fast Powerplay spielten, aber den Puck nicht im verlassenen Zuger Tor unterbrachten. Aber er meinte eben auch das Spalierstehen bei Sentelers Ausgleich.

Dabei hatten die Tiger zuvor mit Glück und Kampfgeist aus einem 0:2 und 1:3 zwischenzeitlich eine 4:3 - Führung gemacht, wobei sich Julian Schmutz und Nolan Diem als zweifache Torschützen auszeichneten. Wichtig dabei war, dass die Tiger lediglich 50 Sekunden nach dem Treffer von Jan Kovar zum 2:0 (er erzielte auch bereits das 1:0) gleich den Anschlusstreffer realisieren konnten, und auch nach dem 3:1 dauerte es lediglich gut zweieinhalb Minuten, bis die Langnauer wieder dran waren. Als Julian Schmutz dann zu Beginn der 38. Minute sogar den Ausgleich erzielte, war alles möglich. Umso mehr, als dass es im Schlussdrittel nicht einmal ganz zwei Minuten dauert, bis Nolan diem sogar vorlegte. Er verwandelte den Abpraller eines Schusses von Chris DiDomenico.

Speziell war, dass Coach Heinz Ehlers zumindestens auf den Ausländerpositionen überraschend nominierte. Für einmal pausierten Ben Maxwell und Harri Pesonen. Doch wer beim Spitzenklub EV Zug einen Punkt holt, hat vieles richtig gemacht. Schade, dass die Tiger ein miserables Penaltyschiessen zeigten. Der einzige gefährliche Abschluss kam von Eero Elo und landete am Pfosten. Zwei weitere Schützen schossen daneben, die andern beiden "verstolperten" ihren Versuch.

 

EV Zug - SCL Tigers 5:4 n.P. (2:1, 1:2, 1:1)

Bossard Arena, keine Zuschauer. SR: Hebeisen/Fluri, Kehrli/Wolf. Tore: 11. Kovar (Martschini, Ausschluss DiDomenico) 1:0. 14. Kovar (Hofmann) 2:0. 15. Schmutz (Gagnon) 2:1. 27. S. Leuenberger 3:1. 29. Diem (Sturny) 3:2. 38. Schmutz (Blaser) 3:3. 42. Diem 3:4. 60. (59.33) Senteler) 4:4. Strafen: 2-mal zwei Minuten + 1-mal 10 Minuten (Lindberg, Check gegen den Kopf) gegen den EV Zug, 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

EV Zug: Hollenstein; Morant, Diaz; Alatalo, Thiry; Geisser, Schlumpf; Stadler, Zgraggen; Hofmann, Kovar, Klingberg; Thorell, Lindberg, Martschini; Bachofner, Senteler, Simion; Zehnder, Albrecht, S. Leuenberger.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Blaser, Schilt; Huguenin, Cadonau; Dostoinov, Gagnon, Elo; Sturny, Berger, DiDomenico; Earl, Diem, Schmutz; Neukom, In-Albon, Kuonen.

Bemerkungen: EV Zug ohne Schnyder (verletzt), Martinsen, Zryd (beide überzählig), L. Leuenberger (Farmteam). SCL Tigers ohne Punnenovs (verletzt), Maxwell, Pesonen, Andersons, Grossniklaus (alle überzählig), Rüegsegger, Melnalksnis, Bircher (alle Partnerteam). 59.30: Timeout EV Zug. EV Zug von 58.09 bis 59.33 ohne Torhüter. 62.11  Jan Kovar scheitert mit Penalty.