1:5 - erneute Niederlage in Zug

Weshalb die "logische" Niederlage nicht ganz logisch war

Deutliche 1:5 Niederlage gegen den EV Zug. Die SCL Tigers verlieren auch die zweite Partie innerhalb von fünf Tagen in Zug. Doch trotz früher Entscheidung hätte dieses Spiel auch anders laufen können. Das Glück war nicht auf der Seite der Emmentaler.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

1:5 - das ist schon ein deutliches Resultat. Hinzu kommt noch der Lattenschuss von Sven Senteler in der 47. Minute. die Abwehr der Langnauer war längst nicht immer sattelfest. Ivars Punnenovs hatte einiges zu tun. 19:8 lautete das Schussverhältnis im Startdrittel zugunsten der Zuger. Wobei, weshalb eigentlich "zugunsten"? Damit ist nämlich überhaupt nichts gewonnen, und einmal mehr sagt dieser Wert recht wenig über die tatsächlichen Stärkeverhältnisse aus.

Die Langnauer verzeichneten nämlich im ersten Drittel die besseren Torchancen und hätten eigentlich führen müssen. Doch Marcus Nilsson, Yannick Blaser und der erneut auffällig spielende Alexei Dostoinov nutzten ihre Möglichkeiten nicht. Dafür ermöglichte ein Lapsus von Torhüter Ivars Punnenovs - sein Befreiungsschlag landete bei Dario Simion, der sich nicht zwei Mal bitten liess - die frühe Führung der Innerschweizer (5.). In der 19. Minute führte dann ein mustergültig vorgetragener Angriff der ersten Angriffslinie der Zuger zum Ausbau der Führung. Es war bereits zu diesem Zeitpunkt zu spüren, dass die Niederlagenserie der Langnauer - mittlerweile sind es sechs Spiele ohne einen Punktgewinn - nicht reissen würde.

Als dann zu Beginndes Mitteldrittels auch noch Ben Maxwell alleine vor Zug-Hüter Luca Hollenstein scheiterte und kurz darauf Gregory Hofmann auf 3:0 erhöhte (24.), war die Partie definitiv gelaufen. Das Spiel hatte seine Logik. Der Spitzenreiter gewann gegen das Schlusslicht standesgemäss und deutlich. Der wesentliche Unterschied war aber lediglich die Effizienz. Das Geschenk zur frühen Führung liess diesmal die Arbeit deutlich leichter erscheinen als fünf Tage zuvor an gleicher Stätte, als die Tiger nach zwei Dritteln noch mit 2:0 führten, dann aber wegen fünf effizienten Minuten der Zuger trotzdem das Nachsehen hatten. Diesmal hiess es nach 40 Minuten 4:1. Patrick Petrini hatte erneut im Powerplay zugeschlagen und den Langnauer Ehrentreffer markiert (34.). Der 19-jährige, der nicht zur U20 - Weltmeisterschaft aufgeboten wurde, macht im Team der Tiger richtig Freude. Marcus Nilsson, der selbst noch nicht getroffen hat, glänzte erneut als Passgeber.

Seit mittlerweile sechs Spieler versuchen die Tiger, den SC Bern zu überholen und den letzten Tabellenrang an diesen abzutreten. Die Berner sind derzeit in Quarantäne und nicht allein deshalb so schlecht klassiert, wie schon lange nicht mehr. Doch dieses Vorhaben wollte bisher einfach nicht gelingen. Morgen Mittwoch steht in der Ilfishalle das Derby gegen eben diesen SC Bern an. Die grosse Chance im Direktduell, die rote Laterne zum Jahreswechsel doch noch loszuwerden. Bei halt nicht ganz gleich vielen Spielen. Aber wen würde dies zu diesem Zeitpunkt kümmern?

 

EV Zug - SCL Tigers 5:1 (2:0, 2:1, 1:0)

Bossart Arena Zug, keine Zuschauer. SR: Tscherrig/Nikolic, Schlegel/Wolf. Tore: 5. Simion 1:0. 19. Thorell (Kovar, Matschini) 2:0. 24. Hofmann (Simion) 3:0. Zehnder (Klingberg) 4:0. 34. Petrini (Nilsson, Maxwell, Ausschluss Leuenberger) 4:1. 60. (59.39) Simion (Hofmann, Schlumpf) 5:1. Strafen: je 2-mal zwei Minuten.

EV Zug: Hollenstein; Geisser, Diaz; Alatalo, Cadonau; Stadler, Schlumpf; Gross, Zgraggen; Thorell, Kovar, Marschini; Hofmann, Senteler, Simion; Zehnder, Albrecht, Klingberg; Bachofner, Leuenberger Thürkauf.

SCL Tigers: Punnenovs; Grossniklaus, Lardi; Leeger, Bircher; Huguenin, Erni; Blaser; Nilsson, Maxwell, J. Schmutz; Dostoinov, Berger, Neukom; Petrini, F. Schmutz, Weibel; Andersons, Melnalksnis, Rüegsegger; Sturny.

Bemerkungen: EV Zug ohne Wüthrich, Langenegger (beide abwesend). SCL Tigers ohne Glauser, Schilt, Diem (alle verletzt), Salzgeber, Guggenheim (U20-WM), Earl (abwesend), Zaetta (überzählig). 47. Lattenschuss Senteler.