Bei 3:4 nach Verlängerung:
Haben die Tigers die Krallen ablackiert? NEIN
Die Saison ist für die Tigers schon bald zu Ende. Brüllt er nur noch? Oder bleibt er auch noch gefährlich und dominant? Wir werden diese Fragen im Verlaufe dieses Spiels beantworten können
Der Match beginnt unspektakulär. Doch nach zwei Minuten ein Pfostenschuss der Genfer. Kurze Zeit später das erste Powerplay von Servette. Die Tigers können in diesen zwei Minuten die Krallen genug weit ausfahren, um kein Gegentor zu kassieren, und die Namensvettern Schmutz hatten sogar eine Chance für einen Shorthander. Leider sieht es fast so aus, als ob die Genfer dieses Spiel dominieren werden. Doch der Schein trügt: Exakt in der 10 Spielminute gelingt es Flavio Schmutz mit Hilfe von Julian Schmutz und Yanick Blaser, den Führungstreffer zu versenken. Die Tigers haben neue Power getankt, doch werden sie diese auch richtig nutzen? Jein. Fünf Minuten vor Drittelsende haben sie eine Chance im Powerplay. Da unsere Kätzchen (ja, im Powerplay sind es leider Kätzchen), ein bekannt schlechtes Powerplayspiel spielen, geschieht nix nennenswertes in dieser zweiminütigen Überzahl. Und schon passiert es auf der Gegenseite. Genf erzielt drei Minuten vor beginn der ersten Pause, den Ausgleichstreffer.
Da Genf 55 Sekunden vor der Pause noch eine Strafe kassiert, starten die Tigers mit einem Powerplay ins zweite Drittel. Dadurch dass ein weiterer Genfer in die Kühlbox muss, verlängert sich das Powerplay der Tigers. Und wirklich, die Kätzchen werden in diesem Powerplay zum Tiger: Alexei Dostoinov versenkt den Puck in der Kiste von Gauthier Descloux. Somit haben wir die Führung wieder in den Krallen. Ein „gerumpel“ ist es nicht im ersten Abschnitt des zweiten Drittels. Die Genfer können sich paarmal gut vor Torhüter Ivars Punnenovs positionieren, aber die Tigers bewachen ihn, wie ihr Namensgeber sein Jungtier. Doch leider ist der Tiger kurz eingenickt, denn den Genfern gelingt es in der 30. Minuten es erneut, den Ausgleichstreffer zu versenken.
Beereits befasst man sich mit dem dritten und letzten Drittel, welches spannend zu werden verspricht. Beide Teams werden wieder bei „Null“ starten. Jeder Fehler oder jede dumme Strafe könnte zum Führungstreffer einer der beiden Mannschaften führen. Aber nein, wie gesagt KÖNNTE, denn Keijo Weibel versenkt eine Minute vor Ende des Mitteldrittels den Puck. Die Nägel sind ablackiert. Nun werden wir das letzte Drittel doch mit der Führung starten.
Der letzte Abschnitt dieser Partie, startet schlecht für die Tigers. Die Genfer können in der 44. Minute erneut den Ausgleichstreffer erlangen. Ist der Tiger wieder eingenickt? Oder kann er sich wieder aufraffen, um diesen Match doch noch zu gewinnen?! Wir haben noch fünfzehn Minuten Zeit. Die Genfer bleiben nun gefährlich um Langnaus Torhüter Ivars Punnenovs. Doch dieser bewacht sein Revier mit den Augen eines Tigers. In den letzten zehn Minuten sind keine dummen Fehler oder unnötige Strafen mehr erlaubt. Auch nur harte Schüsse reichen nicht, wir müssen das Tor auch treffen. Ein Tiger kann auch nicht nur laut brüllen, er muss auch Dominanz ausstrahlen. Nun ist es passiert. Larry Leeger muss wegen Beinstellen auf der Strafbank Platz nehmen. Ist es das Ende unserer Tigers? NEIN. Der Kampftiger übersteht dieses Boxplay. Vier Minuten vor Schluss erhält Langnau nochmals die Chance, in einem Powerplay die Krallen auszufahren. In einem Timeout werden diese nun gewetzt und die Zähne poliert. Wird es nützen? Oder gehen wir in Verlängerung? Letzteres passiert. Ein Punkt auf sicher. Doch nun heisst es, fünf Minuten Vollgas geben, um den zweiten Punkt in der Verlängerung zu krallen oder aber wir müssen dies im Penaltyschiessen hinkriegen. Flavio Schmutz hätte in der dritten Minute der Verlängerung DIE Chance, kommt jedoch nicht an Gauthier Descloux vorbei. Paar Sekunden später, Chance für Dostoinov. Aber leider scheitert auch er an Descloux. Und nun hat es Servette in der Hand und versenkt den Puck zwei Minuten vor Schluss im Kasten. Immerhin sagt der Tiger, als er Wasser in den Fluss trägt, wir haben einen Punkt….
SCL Tigers - HC Genf-Servette 3:4 n.V. (1:1, 2:1, 0:1)
Ilfishalle, keine Zuschauer. SR: Hebeisen/Fluri, Schlegel/Steenstra. Tore: 10. (10.00) J. Schmutz (F. Schmutz, Blaser) 1:0. 18. Jacquemet (Tömmernes, Vouillamoz) 1:1. 22. (22.00) Dostoinov (Erni, Grossniklaus, Ausschluss Le Coultre) 2:1. 30. Völlmin (Omark, Winnik) 2:2. 39. Weibel (Andersons, Melnalksnis) 3:2. 44. Tömmernes (Winnik, Omark) 3:3. 64. Tömmernes (Winnik, Omark) 3:4. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 4-mal zwei Minuten gegen Servette.
SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Glauser; Huguenin, Erni; Grossniklaus, Schilt, Blaser, Lardi; Nilsson, F. Schmutz, J. Schmutz; Sturny, Maxwell, Berger; Dostoinov, Petrini, Neukom; Andersons, Melnalksnis, Weibel.
Servette: Descloux; Tömmernes, Jacquemet; Le Coultre, Karrer; Sandis, Voellmin; Guebey; Omark, Winnik, Vouillamoz; Vermin, Richard, Rod; Miranda, Fehr, Moy; Patry, Kast, Berthon; Smirnsovs.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Earl, Salzgeber, Kuonen, Diem (alle verletzt), In-Albon, Bircher (beide überzählig), Stettler, Rüegsegger, Guggenheim (Farmteams). Servette ohne Mercier, Maurer (beide verletzt), Riat, Fritsche (beide überzählig).