Gegen Biel und Gottéron:

Ist es bereits die Doppelrunde ins Glück?

Die SCL Tigers können bereit in den kommenden beiden Spielen Historisches schaffen. Doch dafür müssen sie nicht nur zwei Mal gewinnen, sondern auch auf Ausrutscher der Gegner hoffen.

News • • von Bruno Wüthrich

Der 22. Januar 2011 ist ein historisches Datum für die SCL Tigers. Denn an diesem Tag schlugen sie auswärts die Rapperswil-Jona Lakers mit 3:2 (1:1, 1:1, 1:0). Die Tore erzielten in der 8. Minute Curtis Murphi im Powerplay nach Assists von Jörg Reber und Mike Iggulden zum 1:0, sowie in der 29. Minute Andreas Camenzind nach Zuspielen von Sven Helfenstein und Aurelio Lemm zum 2:2 – Ausgleich und Simon Moser im Alleingang in der 45. Minute mit dem Gamewinner. Weil der unter dem Strich auf dem 9. Rang liegende EHC Biel gleichzeitig bei den ZSC Lions mit 1:4 verlor, konnte dieser die Langnauer nicht mehr von einem Playoff-Rang verdrängen. Es war die 44. Runde und die SCL Tigers wurden an diesem Tag dank ihren bis dato erspielten 70 Punkten zum ersten und bisher einzigen Mal auf Stufe NLA im Teletext grün eingefärbt. Was für ein Tag!

Und hier die historische Tabelle

Wir erkennen sofort: in dieser Tabelle klafft zwischen Rang 8 und 9 eine grosse Lücke. Ganz anders als in der aktuellen Rangliste.

Wir schreiben das Jahr 2019. Wiederum sind 44 Runden gespielt und die SCL Tigers haben sogar 73 Punkte auf ihrem Konto. Die Chancen stehen ausgezeichnet, dass sich die Langnauer zum zweitem Mal nach 2011 für die NLA-Playoffs qualifizieren können. Doch trotz des Umstandes, dass sie drei Punkte mehr auf ihrem Konto haben als 2011, fehlt noch einiges, bis die Tiger diesmal grün eingefärbt werden. Frühestens ist dies diesmal nach der 46. Runde möglich. Aber auch nur dann, wenn sie in der kommenden Doppelrunde mindestens fünf Punkte mehr ergattern als Gottéron oder die ZSC Lions.

In dieser Doppelrunde geht es am Freitag auswärts gegen den EHC Biel und am Samstag in der Ilfishalle gegen Gottéron. Gegen beide Mannschaften haben die Tiger noch eine negative Bilanz. Gegen die Fribourger werden sie diese wohl auch nach einem Dreipunktesieg behalten. Dies wegen der Tordifferenz, die nach der 3:10 – Niederlage vom 17. November kaum mehr ins Positive gekehrt werden kann. Doch es lohnt sich gleich doppelt, gegen beide Gegner dieses Wochenendes die Bilanz zumindest auszugleichen. Denn erstens macht sich dies besser, und zweitens bringt es die Playoffs näher. Als Lohn für zwei Siege winkt die vorzeitige Playoff-Qualifikation.

Die Langnauer zeigten bisher Nerven aus Stahl. Obwohl sogar eine ganze Sportredaktion eines Internetportals sich zur Vorhersage versteifte, den Tigern würden jetzt die Knie schlottern, siegten diese seither in sechs Spielen fünf Mal, Die von den fachkundigen und tüchtigen Redaktoren dieses Portals vorausgesagten 72 Punkte haben sie bereits sechs Runden vor Schluss um einem Punkt übertroffen. Die Langnauer haben damit gleich selbst dafür gesorgt, dass sie sich nicht allzu sehr unter Druck fühlen müssen. Ein gewisser Druck ist sicherlich vorhanden und muss auch sein. Doch bei einer Niederlage fällt im Emmental derzeit niemandem der Himmel auf den Kopf. Doch Siege fallen jetzt natürlich leichter, als wenn man zuvor die Gegnerschaft wieder aufholen lässt.