Niederlage nach Penalys in Zürich

Kämpferische Tiger mit einem Punkt (schlecht) belohnt

Die SCL Tigers verlieren erstmals in dieser Saison drei Spiele hintereinander, gewinnen jedoch dabei heute trotzdem ihren zweiten Punkt. Dieser ist im Rennen um die Playoffs Gold wert.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Die Zürcher Defensive stand heute meistens gut, so dass die Langnauer vorerst nur zu wenig zwingenden Torchancen kamen. Hier eine typische Szene aus dem ersten Drittel. Die SCL Tigers versuchen Druck zu machen, ohne wirkliche Torgefahr zu kreieren. Spätestens im Schlussdrittel änderte sich dies jedoch. Bild: Bruno Wüthrich

 

Im Rennen um die Playoffs wird es eng. Immer noch liegen zwischen Rang vier und Rang neun lediglich fünf Punkte. Nach der heutigen dritten Niederlage in Serie, immerhin erneut mit einem Auswärtspunkt, verlieren die SCL Tigers einen Rang und liegen neu auf Platz 5, vier Punkte vor Gottéron und ihrem heutigen Gegner, den ZSC Lions. Die Fribourger, die sich heute zuhause dem HC Ambri-Piotta beugen mussten, liegen neu wieder unter dem Strich.  Weil die Langnauer gegen die Zürcher eine positive Bilanz aufweisen, ist dies einen Zusatzpunkt wert. Im Falle von Gottéron jedoch nicht. Da weisen die Tiger eine negative Bilanz aus. Keine Rolle mehr spielt Genf-Servette. Sie können zwar die Playoffs immer noch erreichen. Aber wegen der negativen Bilanz nicht mehr auf Kosten der SCL Tigers.

Es ging für die Zürcher um etwas. Dies war von Beginn weg zu spüren. Zwar konnten die Langnauer wegen einer Strafe gegen Zürichs Topscorer Denis Hollenstein früh in Überzahl agieren, doch nach erfolglosem ablauf der gegnerischen Strafe, mussten sie vorerst einmal unten durch. Bereits in der 6. Minute klingelte es erstmals hinter Damiano Ciaccio, der bereits kurz zuvor das Glück auf seiner Seite hatte, als die Latte rettete. Doch gegen Fabrice Herzog, der zu wenig beachhtet ein schnelles Zuspiel von Roger Karrer verwertete, rettete eben die Torumrandung nicht mehr. Wenn es so weiter geht, muss man das Schlimmste befürchten, dürfte sich der Eine oder Andere gesagt haben.

Es ging jedoch nicht so weiter. Die Platzherren hatten ihr Pulver rasch einmal verschossen, standen aber defensiv sehr gut, so dass auch die Gäste nur selten zu guten Tormöglichkeiten kamen. Und dann waren halt auch ihre Abschlüsse oft zu wenig zwingend.

Doch je länger die Partie dauerte, und vor allem im Schlussdrittel, kamen die Tiger immer besser ins Spiel. Doch es dauerte bis in 50. Minute, bis Anthony Huguenin die Partie endlich ausgleichen konnte. NAch einem Tohuwabohu vor das von Niklas Schlegel gehüteten Zürcher Tores gelang es Langnaus Topscorer Chris DiDomenico, die Scheibe zu Anthony Huguenin zu spielen, der keine Mühe hatte, über die am Boden liegenden Gegner zu skoren. Der Ausgleich war fällig und verdient. Und nach einer äusserst kurzen Reaktion der Zürcher waren es bis zu Spielende vorwiegend die Tiger, welche die Partie dominierten. Mit "bis zum Ende der Partie" ist auch die Verlängerung gemeint, in welcher die Gelbroten fast nach Belieben machen konnten, was sie wollten. einzig der Torerfolg blieb ihnen versagt.

Im Penaltyschiessen hatten dann aber die Zürcher die feineren Hände.

Trotzdem bleibt festzuhalten, dass die SCL Tigers im sechsten Spiel gegen den Schwizer Meister zum fünften Mal punkteten und damit gegen diesen Gegner ihre positive Bilanz behielten. Mehr noch: Die ZSC Lions waren heute wirklich unter Druck, und ihre Verletztenliste ist deutlich kürzer als auch schon. Trotzdem waren die Emmentaler mit Ausnahme der Startphase mindestens ebenbürtig. Ja - was sagen wir da - sie waren besser. Und das macht mut, auch hinsichtlich der Playoffs, welche sich das Team von Coach Heinz Ehlers nicht mehr nehmen lassen wird.

Am kommenden Freitag geht es gegen die Lakers aus Rapperswil. Zu erwarten ist ein schwieriges Spiel. Alle erwarten einen Sieg. Aber unter solchen Voraussetzungen zu siegen, ist immer schwierig, und keinesfalls ein Selbstläufer. Doch wenn die Langnauer drei Punkte holen, könnten sich eventuell wiederholen, was 2011 geschah: Die grüne Einfärbung im Teletext nach einem Spiel gegen Rapperswil. Dazu braucht es jedoch zusätzlich eine Niederlage von Gottéron oder den ZSC Lions. Letztere spielen auswärts in Bern.

 

ZSC Lions - SCL Tigers 2:1 n.P. (1:0, 0:0, 0:1)

Hallenstadion Zürich, 9'059 Zuschauer. SR: Salonen/Mollard, Wüst/Kaderli. Tore: 6.Herzog (Karrer) 1:0. 50. Huguenin (DiDomenico, Ausschluss P. Baltisberger) 1:1. Strafen: 5-mal zwei Minuten + 1-mal zehn Minuten (Hollenstein, Bandencheck) gegen die ZSC Lions, 3-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

ZSC Lions: Schlegel; P. Baltisberger, Klein; Geering, Noreau; Marti, Karrer; Berni, Ulmann; Wick, Cervenka, Pettersson; Hollenstein, Suter, Bodenmann; Herzog, Schäppi, C. Baltisberger; Bachofner, Prassl, Miranda.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Randegger: Dostoinov, Gagnon, Elo; Pesonen, P. Berger, DiDomenico; Neukom, Diem, Kuonen; N. Berger, Gustafsson, Rüegsegger; Gerber.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Flüeler, Bäckman, Blindenbacher, Nilsson, Sutter (alle verletzt), Moore, Hinterkircher (beide überzählig). SCL Tigers ohne Punnenovs, Johansson, Blaser, Nüssli, Peter (alle verletzt), Kindschi, Melnalksnis (beide überzählig).