Sieg ist Sieg:

Langnau stoppt die Lakers

Nach drei Niederlagen kehren die SCL Tigers zum Siegen zurück. Sie siegen bei den Lakers aus Rapperswil mit 2:1. Der Sieg hätte höher ausfallen können. Ihre Verunsicherung konnten die Langnauer zu Beginn der Partie nicht verbergen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Alle Langnauer-Formationen setzten in Rapperswil Druck auf. Die vierte Linie sorgte für das wegweisende 1:0. Hier sehen wir aber Captain Pascal Berger, Benjamin Neukom und Stegan Rüegsegger in Aktion. Bild: Susanne Bärtschi.

 

«Endlich, darauf habe ich lange gewartet.», freute sich Toms Andersons über seinen Treffer zum 1:0 der SCL Tigers gegen die Rapperswil-Jona Lakers, der seiner Mannschaft den Weg zum Sieg ebnete (24.). Ein Schussversuch von Nolan Diem landete beim Letten mit Schweizer Lizenz, der die Scheibe dann ins gegnerische Tor beförderte. Es war sein erster Torerfolg im Dress der SCL Tigers und auch der erste in der höchsten schweizerischen Liga. Gemeinsam mit Ivars Punnenovs kam Toms Andersons auf die Saison 2009/10 hin in die Schweiz zu den Pikes Oberthurgau, wo sich die beiden damals Sechzehnjährigen eine Wohnung teilten und sehr gute Kollegen wurden. Dann aber trennten sich aber ihre Hockeywege. Während Ivars Punnenovs Weg grandlinig und ziemlich direkt nach oben führte, bis er, gemäss heutigen Stand, einer der besten Torhüter der National League wurde, nahm Toms Andersons den einen oder anderen Umweg. Heute sind beide im Team der SCL Tigers wiedervereinigt. Wohnen gleich übereinander. Dies sei aber eher Zufall, sagt Andersons, der in dieser Saison zuerst für das Partnerteam auflief, jetzt aber wegen der Verletzungen von Alexei Dostoinov und Loic In-Albon (beide laborieren an Hirnerschütterungen) in die Mannschaft zurück kehrte. Verletzt ist auch Anthony Huguenin, nachdem er in Ambri von einem Puck ans Knie getroffen wurde..

«Natürlich waren meine Spieler verunsichert», bemerkte der erleichterte Tigers-Coach Heinz Ehlers nach der Partie, die lange Zeit äusserst zäh verlief und für die Zuschauer kam um Ansehen war. «Doch nicht deswegen, weil wir zuletzt drei Mal verloren, sondern weil wir dabei sehr viele Fehler machten. Diese vielen Fehler haben zu Verunsicherungen geführt» ergänzte Ehlers. Bis zum Führungstreffer war diese Verunsicherung der ganzen Mannschaft anzumerken. Sie agierte zwar defensiv besser als zuletzt gegen Ambri und vor allem gegen die ZSC Lions, Doch offensiv lief lange nicht viel. Zu hartnäckig agierten die Lakers, und zu unpräzise die Langnauer. Vor allem während der 46 Sekunden dauernden doppelten Unterzahl brauchte es den gross aufspielenden und sich einer tollen Form erfreuenden Ivars Punnenovs, damit die Langnauer nicht in Rückstand geriet (14.) Auch die Gäste kamen zu Möglichkeiten, wenn sie in Überzahl agieren konnten. Die beste in der 19. Minute, als Ben Maxwell aus dem Slot abdrückte, Benjamin Neukom aber den Abpraller nicht an Dominic Nyffeler vorbei brachte.

Nach der Führung wurde die Partie eine andere: Plötzlich kamen die Tiger zu Chancen, waren nun deutlich besser und dominierten das Spiel. Sie hätten nach 40 Minuten deutlich führen müssen. Die Möglichkeiten dazu wären vorhanden gewesen. In der 34. Minute stürmten Larri Leeger und Andrea Glauser gemeinsam auf das gegnerische Tor zu. Letzterer entschied sich, es selbst zu machen, scheiterte aber an Nyffeler. In der 37. Minute lief Chris DiDomenico bei Unterzahl seiner Mannschaft sämtlichen Gegenspielern davon, sah seinen Schuss aber von der Latte abprallen. Und in der 39. Minute scheiterte Robbie Earl nach guter Vorarbeit von Harri Pesonen in aussichtsreicher Position. Ganz so einseitig, wie es ob diesen Beschreibungen schenen mag, war die Partie aber dann doch nicht. Denn auch Daniel Kristo hatte in der 35. Minute eine ausgezeichnete Möglichkeit, als er alleine auf das Langnauer Tor loszog. Aber da war ja noch Punnenovs. Trotzdem: Das Spiel hätte eigentlich nach 40 Minuten entschieden sein müssen.

War es aber nicht. Noch nicht eimal dann, als Harri Pesonen auf 2:0 erhöhte. Langnaus finnischer Topscorer erkämpfte sich nach einem Bully die Scheibe und beförderte sie ins gegnerische Gehäuse (46.). Doch bloss 70 Sekunden später war der alte Abstand wieder hergestellt. Nach einem Schuss des Dominik Egli, arbeiteten Andrew Rowe und der Torschütze Daniel Kristo die Scheibe richtiggehend ins Tiger-Tor (47.). Es folgten spannende letzte 13 Minuten, vor allem weil Nolan Diem (52.) und Benjamin Neukom (53.) ausgezeichnete Möglichkeiten ungenutzt liessen. Doch verdientermassen brachten die Emmentaler den Sieg ins Trockene.

Dieser Sieg war alles andere als selbstverständlich, weil er durch eine verunsicherte Mannschaft errungen wurde gegen einen Gegner, der einen richtigen Lauf hatte. Nach der Startniederlage beim SC Bern (3:6), gewannen die Rapperswiler vier Mal in Folge (Ambri 3:0, Bile auswärts 1:0 n.V.., die ZSC Lions nach 0:2 - Rückstand 3:2 n.V., und den EV Zug 4:3 n.V.). Solche Siege sind, - egal auf welchem Wege sie zustannde kommen, - äusserst wichtig für die Befindlichkeit. Nicht auszuschliessen, dass die Mannschaft bei einer vierten Niederlage in Serie in eine Krise gerutscht wäre.

 

SCRJ- Lakers – SCL Tigers 1:2 (0:0, 0:1, 1:1)

St. Galler Kantonalbank Arena, Jona, 3'962 Zuschuer. SR: Hungerbühler/Lemelin; Kehrli/Steenstra. Tore: 24. Andersons (Diem) 0:1. 46. Pesonen (Earl, Kuonen) 0:2. 47. Kristo (Rowe, Egli) 1:2.

SCRJ- Lakers: Nyffeler; Profico, Vukovic; Maier, Hächler; Randegger, Egli; Schmuckli, Gähler; Loosli, Rowe, Kristo; Schweri Cervenka, Clark; Casutt, Schlagenhauf, Mosimann; Dünner, Ness, Hüsler.

SCL Tigers: Punnenovs; Lardi, Erni; Leeger, Glauser; Blaser, Schilt; Cadona; Neukom, Maxwell, DiDomenico; Pesonen, Earl, Kuonen; Rüegsegger, Berger, Schmutz; Andersons, Diem, Sturny.

Bemerkungen: Lakers ohne Wellman, Spiller, Forrer (alle verletzt), SCL Tigers ohne Dostoinov, In-Albon, Huguenin (alle verletzt), Melnalksnis, Bircher, Grossniklaus (alle Partnerteam). 37. Lattenschuss DiDomenico. 58.15: Timeout SCRJ Lakers. SCRJ Lakers von 58.15 bis 59.21 und ab 59.31 ohne Torhüter.