Zwei wichtige, hart erarbeitete Punkte:

Langnaus Finnen veredeln grosse Teamleistung

Die SCL Tigers gewinnen in Bern mit 3:2 nach Verlängerung. Der Sieg der Emmentaler ist absolut verdient. Den Unterschied machten heute Harri Pesonen und Eero Elo.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Die SCL Tigers entwickelten zeitweise sehr viel Druck in Bern. Ihr Sieg ist deshalb nicht gestohlen. Bild: Bruno Wüthrich

 

Was für ein Sieg! Was für eine tolle Leistung! Was für eine Woche! Drei Tage nach dem grandiosen Sieg beim HC Lugano doppeln die SCL Tigers in Bern nach. Zumindest fast. Waren es in Lugano drei Punkte, so sind es in Bern immerhin deren zwei. Und was für wichtige Punkte es sind. Weil die unter dem Strich liegenden HC Lugano und Gottéron Heimsiege einfuhren, sind Langnaus Auswärtspunkte Gold wert. So können sie ihren (ziemlich) komfortablen Vorsprung auf den Strich beinahe halten.

 

Die Partie begann denkbar schlecht für die Langnauer. Bereits nach 13 Sekunden kassierte Larri Leeger wegen eines Bandenchecks eine Zwei- plus Zehnminutenstrafe. Doch die Tiger gestanden in dieser Anfangsphase ihrem Kotrhenten keine einzige Torchance zu. Und so kehrte sich dieser schwierige Beginn ins Gegenteil. Nach der überstandenen Strafe begannen die Langnauer ihrerseits, das Spiel mit viel Tempo und Selbstvertrauen zu kontrollieren. Ihre Bemühungen wurden von Erfolg gekrönt. Während der SC Bern drei kleine Strafen gegen die Tiger im Startdrittel nicht ungenutzt verstreichen lassen mussten, benötiigten die Tiger bei ihrer ersten Überzahl-Möglichkeit gerade mal acht Sekunden, bis sie es im Berner Tor einschlagen liessen. Harri Pesonen vollendete die Vorarbeit von Chris DiDomenico, während Marc Kämpf von der Kühlbox zuschauen musste.

In den ersten vierzig Minuten kamen die Gäste nur während kurzer Zeit ins Straucheln. Und zwar in der Schlusphase des Mitteldrittel. Zuerst ging im Slot Beat Gerber vergessen. Der ehemalige Young Tiger ist seit Ewigkeiten ein Leistungsträger beim SC Bern, aber als Torschütze tritt er nur selten in Erscheinung. Doch derart allein gelassen, hatte Gerber keine Mühe, für seine Mannschaft auzugleichen (36.). Gut zwei Minuten später traf Zach Boychuck auf Zuspiel von Simon Moser (auch er ein Ex Tiger) haargenau in die nähere Torecke (38.).

Wer nun befürchtete, die Langnauer würden nun auseinander fallen, irrte. «Es ist nicht oft der Fall, dass ich dies nach einem Spiel in bern sagen kann: Aber heute waren wir die bessere Mannschaft», freute sich Tigers-Coach Heinz Ehlers. «Das Team hat Charakter gezeigt. Vielleicht hat es etwas geholfen, dass die Erwartungen heute nicht allzu hoch waren.» Trotzdem: Die Langnauer hatten in den zweiten zwanzig Minuten mehrere Möglichkeiten, das Skore auszubauen. Dass der SC Bern dem Spiel in deser Phase eine Wende geben konnte, war ein Teifschlag.

Die Emmentaler nahmen im Schlussdrittel die Partie wieder in die Hand. Und tatsächlich. In der 49. Minute glich Harri Pesonen mit einem schnellen Konter das Spiel wieder aus. Und schliesslich reteten die Tiger das Resultat über die Zeit, auch wenn die Berner noch einmal alles versuchten, die Partie auf ihre Seite zu ziehen. Dass die Langnauer zittern mussten, lag auch einer überaus hart gepfiffenen Strafe gegen ihren Captain Pascal Berger in der 58. Minute. Wie alle andern Unterzahlsituationen überstand die MAnnschaft jedoch auch diese.

In der Verlängerung, welche wiederum die Langnauer dominierten, war es dann Eero Elo, der für die verdiiente Entscheidung zugundsten der Tiger sorgte. Er brachte sich im gegnerischen Slot mit dem Puck auf dem Stock in Position und liess Leonardo Genoni im Berner Tor mit seinem platzierten Schuss nicht den Hauch einer Chance.

Die Langnauer verfügten heute über die besseren Ausländer. Alle vier vollbrachten, wie übrigens auch alle übrigen Langnauer, eine formidable Leistung. Es waren die beiden Finnen, welche diese grossartige Mannschaftsleistung veredelten.

 

SC Bern - SCL Tigers 2:3 n.V. (0:1, 2:0, 0:1)

PostFinance Arena Bern, 16'593 Zuschauer. SR: Stricker/Oggier, Gnemmi/Kovacs. Tore: 11. Pesonen (DiDomenico, Huguenin, Aussfchluss  Kämpf) 0:1. 36. B. Gerber (Scherwey) 1:1. 38. Boychuck (Moser, Ebbett) 2:1. 49. Pesonen (Huguenin) 2:2. 64. Elo (Pesonen, Erni) 2:3. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen den SC Bern, 4-mal zwei Minuten + 1-mal 10 Minuten (Leeger, Bandencheck) gegen die SCL Tigers.

SC Bern: Genoni;Almquist, Burren; Blum, Kamerzin; B. Gerber, Andersson; C. Gerber; Moser, Ebbett, Boychuck; Kämpf, Heim, Ruefenacht; Scherwey, Haas, Sciaroni; A. Berger, Bieber, Grasso.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Kindschi; Dostoinov, Gagnon, Elo; Pesonen, P. Berger, DiDomenico; Neukom, Diem, Kuonen; N. Berger, Randegger, Rüegsegger, R. Gerber.

Bemerkungen: SC Bern ohne Krueger, Untersander (beide Verletzt), Arcobello (gesperrt), Mursak (abwesend). SCL Tigers ohne Punnenovs, Gustafsson, Blaser, Nüssli, Peter (alle verletzt), Johansson, Melnalksnis (beide überzählig). 57.08: Timeout SC Bern.