Trotz Niederlage in Lugano:

Langnaus Rumpfteam verkaufte sich gut!

Das Rumpfteam der SCL Tigers bezog beim HC Lugano eine 2;4 - Niederlage. Doch bid zur 50. Minute konnten die Langnauer auf einen Punktgewinn hoffen. Die Entdeckung des Abends war die Line mit Erkinjuntti, Himelfarb und Thuresson.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Die Langnauer machte in Lugano überraschend oft Druck auf das gegnerische Tor. Hier pariert Luganos Daniel Manzato vor Tigers-Stürmer Alexei Dostoinov. Bild: Bruno Wüthrich.

 

Trotz einer starken Teamleistung mit gleich mehreren Kandidaten für die Auszeichnung des besten Spielers auf Seiten der SCL Tigers gewann diese Auszeichnung völlig zurecht Torhüter Ivars Punnenovs. Der lettische Nationaltorhüter präsentiert sich immer mehr als der wichtigste Transfer von Jörg Reber in seiner Amtszeit als Sportchef der SCL Tigers. Und doch stand ein "Bock" von Punnenovs am Ursprung der heutigen Niederlage der Langnauer in Lugano. In der 34. Minute missriet ein Abschlussversuch von Luca Fazzini zum harmlosen Bogenschuss, den aber der Langnauer-Hüter falsch einschätzte, und es zuliess, dass sich die Scheibe zum Schrecken des anwesenden emmentaler Anhanges ins Tor senkte. Den hätte sich Punnenovs krallen müssen. Es war das 3:2 für den HC Lugano, eine Führung, welche sich die Tessiner in der Folge nicht mehr abnehmen liessen.

Oder müssen wir doch Yannick-Lennart Albrecht als Ursprung der Niedrlage verantwortlich machen: Der Stürmer, der die SCL Tigers auf Ende der Saison verlassen wird, zegte wie seine Teamkollegen eine starke Leistung im Kollektiv, vertändelte jedoch in der 26. Minute hinter dem eigenen Tor die Scheibe. Diese gelangte via Maxim Lapierre und Linus Klasen zu Luca Fazzini, der sie im Stile eines Spielers seiner Klasse kunstvoll in Punnenovs Kasten versenkte. Dies war das Tor zum Luganos 2:2 Ausgleich, lediglich 82 Sekunden nach dem Führungstreffer durch Langnaus neuem Schweden Andreas Thuresson in der 25. Minute. Damit erzielte die Tigers-Neuerwerbung gleich bei seinem ersten Einsatz für die Emmentaler ein Tor, und war zudem bei weiteren gefährlichen Aktionen seines neuen Teams mit beteiligt. Turesson stürmte an der Seite von Topscorer Antti Erkinjuntti und Eric Himelfarb. Diese Linie darf durchaus als Entdeckkung des Abends bezeichnet werden, denn der neue Schwede, der Kanadier und der Finne sorgten für ordentlich Musik im Drittel der Luganesi.

Die SCL Tigers mussten heute auf Thomas Nüssli verzichten, und auch Anton Gustafsson trat angeschlagen an. Dies hatte beim ohnehin verletzungsgeplagten Team zur Folge, dass Roland Gerber in die zweite Linie vorrückte und Philipe Seydoux zumindes auf dem Matchblatt als Stürmer der vierten Linie geführt wurde. Wie erwähnt, setzte Heinz Ehlers anstelle von Eero Elo den Schweden Andreas Thuresson ein und auch der Kanadier Aaron Gagnon musste seinem bisher selten eingesetzten Landsmann Eric Himelfarb weichen.

Das Spiel schien zuerst den erwarteten Verlauf zu nehmen. Die stark ersatzgeschwächten Langnauer gerieten bereits in der 4. Minute durch ein Tor von Julian Walker in Rückstand. Er schloss ein Zuspiel von Giovanni Morini direkt ab. Doch zu Beginn des zweiten Drittels drehten die Tiger innerhalb von knapp zwei Minuten das Spiel. Leider nur für kurze Zeit. Die zwei eingangs beschriebenen Fehler nutzte Luca Fazzini zum erneuten Umschwung. Fazzini war im Schlussdrittel auch noch für die definitive Entscheidung verantwortlich. Er verwertete in der 50. Minute ein Zuspiel von Clarende Kparghai zum Schlussstand.

Die Langnauer gaben nie auf und zeigten über die ganzen 60 Minuten eine engagierte und leidenschaftliche Leistung, und es roch lange Zeit nach einer Überraschung. Dabei stand die Mannschaft nicht einfach nur defensiv und mauerte, sondern setzte überraschend viele offensive Akzente. Die herausgespielten Möglichkeiten hätten an einem glücklichen Abend auch zum Sieg reichen können. Heinz Ehlers war denn auch mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: «Gegen eine Mannschaft von der Klasse Luganos sind halt auch kleine Fehler entscheidend. Sie nützen diese gnadenlos aus.»

 

HC Lugano - SCL Tigers 4:2 (1:0, 2:2, 1:0)

Resega Lugano, X'XXX Zuschauer. SR: Massy/Schrader, Fluri/Kovacs. Tore: 4.Walker (Morini) 1:0. 23. Blaser (Huguenin, Ausschluss Ronchetti) 1:1. 25. Thuresson (Erkinjuntti, Himelfarb) 1:2. 26. Fazzini (Klasen, Lapierre) 2:2. 34. Fazzini (Lapierre) 3:2. 50. Fazzini (Kparghai) 4:2. Strafen: 5-mal zwei Minuten gegen den HC Lugano, 2-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

HC Lugano: Manzato; Vauclair, Kparghai; Riva, Chiesa; Sartori, Ronchetti; Mattewa; Hofmann, Lajunen, Bürgler; Klasen, Lapierre Fazzini; Bertaggia, Sannitz, Brunner; Morini, Romaneghi, Wlker; Reuille.

SCL Tigers:Punnenovs; Koistinen, Zryd; Huguenin, Randegger; Blaser, Lardi; Erkinjuntti, Himelfarb, Thuresson; Dostoinov, Albrecht, Gerber; Neukom, P. Berger, Kuonen; Seydoux, Gustafsson, Haas.

Bemerkungen: Lugano ohne Furrer, Ulmer, Sanguinetti, Wellinger, Cunti. SCL Tigers ohne N. Berger, Stettler, Peter, Erni, Nüssli (alle verletzt), Rüegsegger (gesperrt), Müller (Langenthal), Gagnon, Elo (beide überzählig). SCL Tigers ab 58.52 ohne Torhüter.