3:1 - Sieg in Fribourg

Plötzlich steht Langnau als Sieger da.

Wenn es läuft, dann läuft es. Die SCL Tigers sichern sich in der 60. Minute die drei Punkte gegen Gottéron. Es ist der dritte Vollerfolg der Emmentaler in Serie.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Bild: Bruno Wüthrich

 

Es hatte sich nicht abgezeichnet. Denn eigentlich agierten die SCL Tigers nach einem starken ersten Drittel ab der 21. Minute viel zu passiv. Und obwohl sie wie seit einiger Zeit gewohnt, defensiv sehr solide und diszipliniert agierten, waren doch die meiste Zeit die Platzherren am Drücker. Vor allem im Mitteldrittel standen die Langnauer ziemlich unter Druck. Vor allem nach ihrem Führungstreffer in der 31. Minute durch Anton Gustafsson. Der Schwede und Sohn des Langnauer Aufstiegs-Coach Bengt Ake Gustafsson fand im Powerplay seiner Mannschaft plötzlich ein leeres Tor vor und hatte keine Mühe, die Scheibe zu versenken.

Doch Gottéeron reagierte sofort und vor allem heftig. Bereits 98 Sekunden später glich John Fritsche im Fallen für seine Mannschaft aus. Die SCL Tigers kamen danach auch dank Glück mit einem unentschiedenen Spielstand in die zweite Pause.

Im Schlussdrittel ein ähnliches Bild, wenn auch Gottéron nicht mehr ganz so dominant war wie im Abschnitt zuvor. Und doch schien es nach gut 57 Minuten, als könnte sich Schicksal spät doch noch gegen die Tiger richten. Jannick Blaser musste nämlich nach exakt 57,10 auf die Strafbank. Würde sich die Passivität der Langnauer nun doch noch rächen?

Nein, sie rächte sich nicht. Die Langnauer überstanden die Strafe ohne grössere Probleme. Gottéron schien etwas der Saft auszugehen. Und nachdem Yannick Blaser die Kühlbox verlassen hatte, tauchte plötzlich Andreas Thuresson vor Ludovic Waeber auf, und Langnaus neuer Schwede hämmerte dem Gottéron-Hüter die Scheibe ins Lattenkreuz. Zu spielen waren nur noch 25 Sekunden. Doch dies reichte locker für ein weiteres Tor. Wieder war dieses leer, wie beim erstmaligen Führungstreffer der Langnauer. Ludovic Waeber hatte es nämlich gerade mal vier Sekunden zuvor verlassen, als Pascal Berger die definitive Siegsicherung gelang.

Solche Siege gelingen nicht alle Tage. Und sie gelingen vor allem Mannschaften, denen es läuft, bei denen das Selbstvertrauen stimmt, und die in solchen Phasen scheinbar nichts falsch machen können. So gesehen stellt sich auch nicht die Frage, ob die SCL Tigers zuvor zu passiv gewesen sind. Der Sieger hat alles richtig gemacht. Das Team von Coach Heinz Ehlers hat abgewartet und dann zugeschlagen, als sich die Gelegenheit bot. Ein Spiel - so sagt auch eine viel zitierte Phrase, dauert immer 60 Minuten (sofern es keine Verlängerung gibt). Die Langnauer haben die Gelegenheit zum Sieg in der letzten Minute resolut genutzt. Sie haben sich den Sieg vor allem durch die viel grössere Effizienz verdient. Sie haben das, um was es im Eishockey geht, - das, worauf es ankommt, deutlich besser gemacht als ihr Gegner.

Morgen erhalten die SCL Tigers Besuch von den ZSC Lions. Die Langnauer haben in dieser Saison bewiesen, dass es für sie nicht unmöglich ist, die Zürcher Löwen zu besiegen. Vor allem, weil sie gerade einen Lauf haben.

 

HC Fribourg-Gottéron – SCL Tigers 1:3 (0:0, 1:1, 0:2)

BCF-Arena Fribourg, 5'735 Zuschauer. SR: Oggier/Stricker, Bürgi/Schüpbach. Tore: 31. Gustafsson (Erkinjuntti, Ausschluss Birner) 0:1. 32. Fritsche (Rivera) 1:1. 60. (59.35) Thuresson 1:2. 60. (59.53) P. Berger (Gagnon, Thuresson, ins leere Tor) 1:3. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen Gottéron, 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

Gottéron: Waeber; Stalder, Kienzle; Chavaillaz, Rathgeb; Abplanalp. Kühni; Mottet, Slater, Birner; Devos, Bykov, Rossi; Vauclair, Rivera, Fritsche; Marchon, Schmutz, Meunier; Neuenschwander.

SCL Tigers: Punnenovs; Seydoux, Zryd; Blaser, Lardi; Erni, Huguenin; Randegger; Erkinjuntti, Gustafsson, Thuresson; Dostoinov, Gagnon, Elo; Neukom, P. Berger, Kuonen; Haas, Albrecht, Elo.

Bemerkungen: Gottéron ohne Brust, Cervenka, Chiquet, Glauser, Holos, Schlilt, Sprunger. SCL Tigers ohne N. Berger, Stettler, Peter, Nüssli (alle verletzt), Rüegsegger (U20), Müller (Langenthal), Koistinen, Himelfarb (überzählig). 6. Lattenschuss Erkinjuntti. 48.44: Timeout Gottéron. Gottéron von 59.50 bis 59.54 ohne Torhüter.