Keine Punkte in Bern:

Knappe Niederlage der SCL Tigers trotz Steigerungslauf

Die SCL Tigers erwachen zu spät und verlieren das kapitale Spiel gegen den SC Bern knapp mit 2:3. Dabei war auch viel Pech dabei. Der Strichkampf bleibt damit hochspannend und könnte noch dramatisch werden.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Der 2:1 - anschlusstreffer durch Ben Maxwell verlieh den SCL Tigers viel Energie. Bild: Andreas Wüthrich

 

Ein Spiel wird oft in ganz wenigen Minuten in die nedgültigen Bahnen gelenkt. So war es auch bei der Niederlage der SCL tigers in Bern. Die entscheidenden Minten fanden nicht im Startdrittel statt, in welchem die Langnauer noch nicht richtig wach waren und wo die Spielweise der beiden Mannschaften auf einen deutlichen Sieg der Berner hinwiesen. Die entscheidenden Szenen waren auch nicht im Schlussdrittel, in welchem die Gäste aufopfernd kämpften und durch Chris DiDomenico, er reussierte nach einem Bully, noch einmal auf 3:2 herankamen, schliesslich den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzten und konstatieren mussten, dass all ihre Bemühungen zu keinerle Punktgewinn geführt haben.

Die wichtigen Szenen fanden im Mitteldrittel statt. Und zwar in der 32. und 38. Minute. Die SCL Tigers lagen zu diesem Zeitpunkt mit 2:0 in Rückstand. Für die Berner hatte in der 14. Minute Inti Pestoni per Ablenker bei einem Schuss von Colin Gerber das 1:0 erzielt, und bei einer ungerechtfertigten Strafe zu Beginn des Mitteldrittels gegen Pascal Berger (es war eigentlich ein Stockhalten seines Gegenspielers, doch der Schiedsrichter entschied auf Haken gegen den Langnauer Kapitän) erhöhte Jan Mursak völlig freistehend im Slot auf 2:0 (22.). Danach fanden die Gäste besser in die Partie.

Nun also zu der Chronologie der Ereignisse zwischen der 32. und 38. Minute, welche diese Partie entschieden:

32. Minute: Justin Krueger kann Benjamin Neukom nur regelwidrig am Torschuss hindern. Penalty! Chris DiDomenico übernimmt die Verantwortung und scheitert. Frustrier spediert er danach den Puck aus dem Spielfeld und kassiert eine 10-Minutenstrafe.

35. Minute: Ben Maxwell drückt ein Zuspiel von Aaron Gagnon zum 2:1 - Anschlusstreffer der Langnauer über die Torlinie. Dieser Treffer verleiht den Tigern sichtlich Energie und Hoffnung.

37. Minute: Julian Schmutz und Aaron Gagnon erkämpfen sich hinter dem Berner Tor den Puck, Gagnon passt zu dem vor dem Tor stehenden Ben Maxwell. Tor! 2:2! Ausgleich! Oder etwa doch nicht? Die Schiedsrichter schauen sich die ganze Szene noch einmal an und sehen einen hohen Stock von Schmutz bei der Puckgewinnung. Sie verweigern dem Treffer infolgedessen die Anerkennung.

37. Minute: Harri Pesonen sprintet mit dem Puck auf dem Stock alleine auf Berns Hüter Tomi Karhinen zu und - scheitert. Es war die Riesengelegenheit, in der gleichen Minute, in welcher der ausgleich verweigert wurde, diesen trotzdem noch zu erzielen.

38. Inti Pestoni, der an diesem Abend für zwei Treffer direkt verantwortlich zeichnet und beim dritten Berner Treffer assistiert, erzielt den Treffer zum 3:1.

Heinz Ehelers fasste die Partie in wenigen Worten richtig zusammen: «Wir hatten genügend Chancen zum Sieg. Doch wir müssen auch anerkennen, dass Bern noch mehr Möglichkeiten hatte. Mir hat gefallen, wie sich die Mannschaft im Verlauf der Partie gesteigert und wie sie gekämpft hat.»

Die Situation an Strich präsentiert sich vor der Natipause extrem eng. Noch kann keinerlei Prognose gestellt werden, wer am Schluss dieser Qualifikation den begehrten 8. Rang für sich buchen kann. Sind es die SCL Tigers, die zwar das kapitale Spiel in Bern verloren, aber trotzdem immer noch über dem Strich klassiert sind. Sind es die Berner, die gegen die SCL Tigers etwas Moral tanken konnten, dabei aber auch Glück hatten und immer noch verunsichert wirken? Ist es Ambri, das diesmal spielfrei war, aber am Tag zuvor den SCB geschlagen hat und bei einem Spiel mehr lediglich zwei Punkte hinter den Langnauern liegt? Oder ist es am Ende doch Gottéron, das gegen den HC Genf-Servette eine deutliche Heimniederlage bezog, vier Punkte zurück liegt, aber noch zwei Partien mehr austragen kann? Wir werde es erfahren.

 

 

 

SC Bern - SCL Tigers 3:2 (1:0, 2:1, 0:1)

PF-Arena Bern, 17'016 Zuschauer. SR: Mollard/Vikman, Cattaneo/Altmann. Tore: 14. Pestoni (C. Gerber, Praplan) 1:0. 22. Mursak (Pestoni, Scherwey, Ausschluss P. Berger) 2:0. 35. Maxwell (Schmutz) 2:1. 38. Pestoni (Untersander) 3:1. 49. DiDomenico 3:2. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen den SC Bern, 1-mal zwei Minuten + 1-mal 10 Minuten (DiDomenico, unsp. Verhalten) gegen die SCL Tigers.

SC Bern: Karhinen; B. Gerber, Untersander; Blum, Andersson; C. Gerber, Krueger; Burren; Scherwey, Arcobello, Mursak; Moser, Ruefenacht, Sciaroni; Praplan, Ebbett, Pestoni; Kämpf, Heim, A. Berger; J. Gerber.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Grossniklaus; Schmutz, Maxwell, P. Berger; Pesonen, Gagnon, DiDomenico; Neukom, Diem, Kuonen; Sturny, In-Albon, Andersons.

Bemerkungen: SC Bern ohne Grassi, Bieber, M. Henauer (alle verletzt), MacDonald, A. Henauer (beide überzählig). SCL Tigers ohne Earl, Dostoinov, Blaser, Schult (alle verletzt), Elo (überzähliger Ausländer), Melnalksnis, Rüegsegger, Bircher (Partnerteams). 32. Didomenico scheitert mit Penalty. 37. Tor von Ben Maxwell wegen Stocks aberkannt. 59.11: Timrout SCL Tigers.