SCL Tigers siegen nach Penaltys

Wenn die Verteidiger zeigen, wie es geht.

Die SCL Tigers bezwingen den EHC Biel mit 3:2 nach Penaltys. Nach einem intensiven und schnellen Spiel ist der Sieg der Langnauer verdient. Beinahe hätten sie sich wegen kurzer Tiefschlafphasen selbst geschlagen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Die SCL Tigers spielten ab dem zweiten Drittel druckvoll und kamen damit zu guten Torchancen. Hier hat Alexei Dostoinov zumindest eine halbe. Bild: Bruno Wüthrich

 

Die meisten der 5'564 Zuschauer gingen heute zufrieden nach hause. Sie sahen ein intensives und unterhaltsames Spiel mit dem aus ihrer und auch aus objektiver Sicht richtigen Sieger. Denn ab dem Mitteldrittel waren die SCL Tigers nicht nur die aktivere, sondern auch über weite Strecken das bessere Team. Sie werden deshalb dem verlorenen Punkt auch ein wenig nachtrauern.

Drei kurze Tiefschlafphasen

Die Langnauer zelebrierten heute Ehlers-Hockey vom feinsten. Ehelrs-Hockey in der heimischen Ilfishalle bedeutet eben nicht nur sichere Defensive, sondern auch offensives Spektakel. Doch drei mal funktionierte es nicht wie gewünscht. Drei mal befand sich Langnaus defenive Absicherung (damit ist nicht Ivars Punnenovs gemeint) im Tiefschlaf. 19. Minute: Nach einem Puckverlust der Tiger in der Mittelzone enteilt Biels Michael Hügli. Er scheitert noch am hervorragend reagierenden Ivars Punnenovs. Aber es ist kein Langnauer da, um zu klären, dafür aber Marc Antoine Pouliot um zu erben. Es ist der Ausgleich zum 1:1, nachdem Pascal Berger die Tiger in der 13. Minute in Führung geschossen hatte. Der Captain profitierte dabei von einer Puckeroberung hinter dem Tor der Bieler durch Chris DiDomenico. 54. Minute: Erneut entwischt ein Bieler der Langnauer Hintermannschaft. Nach einer schönen Kombination ist es diesmal Toni Rajala. Erneut reagiert Punnenovs hervorragend, doch der anstürmende Spieler wird noch regelwidrig gestört von Sebastian Schilt. Der Ausschluss hat Folgen. Damian Riat hämmert die Scheibe nach einem Zuspiel von Anssi Salmela per Onetimer ins Netz. Der erneute Ausgleich für den EHC Biel. In der 46. Minute hatte nämlich Chris DiDomenico einen Schuss von Claudio Cadonau zum Führungstreffer abgelenkt. 57. Minute: Scheibenverlust in der Mittelzone durch die SCL Tigers. Biels Topscorer Toni Rajala zieht alleine auf Punnenovs los, hat alle Zeit der Welt und ... scheitert. Beinahe hätten sich die Langnauer um die Früchte einer sonst tadellosen Leistung gebracht.

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Die Bieler starteten mit einer Druckphase in diese Partie, bremsten sich aber mit zwei Strafen gleich selbst. Die Mannschaft von Heinz Ehlers konnte aber aus den beiden Überzahlsituationen keinen Nutzen ziehen. Sie kamen in dieser Startphase nicht einmal in die Nähe einer Torchance. Immerhin hatten sie ihren Gegner recht gut im Griff. Der Treffer von Pascal Berger nach der Puckeroberung von Chris DiDomenico fiel wie aus heiterem Himmel. Der Ausgleich knapp zwei Minuten vor Ablauf des Startdrittels war dafür dann ein Geschenk.

Ab dem Mitteldrittel kamen die Tiger völlig verwandelt aus der Kabine. Von nun an gaben sie den Ton an und kamen auch zu Tormöglichkeiten. Dass sie weiterhin im Überzahlspiel erfolglos blieben, war auch Pech. In der 25. Minute traf Benjamin Neukom im Powerplay nur den Pfosten. Auch sonst sorgten vor allem die Einheimischen für  die Musik. Vor allem die Formation mit Harri Pesonen, der heute ohne Skorerpunkt blieb, Pascal Berger (1 Tor, 1 Assist) und Chris DiDomenico (1 Tor, 1 Assist) gefiel. Die Gäste bleiben jedoch stets gefährlch und aufsässig.

Drei Versuche, drei Treffer im Penaltyschiesen

Am 21. September in Biel hatte das Resultat genau umgekehrt gelautet. Damals verloren die Langnauer im Penaltyschiessen, ohne einen einzigen Treffer zu markieren. Diesmal trafen Yannick Blaser, Claudio Cadonau und Robbie Earl mit drei schnörkellosen Versuchen. Weitere Schützen wurden nicht mehr benötigt. Dabei zeigten die beiden Verteidiger Blaser und Cadonau ihren oftmals in solchen Situationen zu verspielten oder zu komplizierten Teamkollegen, wie es geht. Robbie Earl machte dann das heutige Penalty-Trauma des Jonas Hiller perfekt. Äusserst selten, dass ein Torhüter in drei Versuchen drei Mal chancenols ist.

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SCL Tigers - EHC Biel 3:2 n.P. (1:1, 0:0, 1:1)

Ilfishalle, 5'564 Zuschauer. SR: Lemelin/Wiegand, Fuchs/Ambrosetti. Tore: 13. Berger (DiDomenico) 1:0. 19. Pouliot (Hügli) 1:1. 46. DiDomenco (Cadonau, Berger) 2:1. 55. Riat (Salmela, Ullström, Ausschluss Schilt) 2:2. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 6-mal zwei Minuten gegen den EHC Biel.

SCL Tigers: Punnenovs; Blaser, Schilt; Leeger, Glauser; Huguenin, Cadonau; Lardi; Dostoinov, Maxwell, Kuonen; Pesonsn, Berger, DiDomenico; Neukom, Earl, Schmutz; Rüegsegger, Diem, Andersons.

EHC Biel: Hiller; Forster, Rathgeb; Salmela, Fey; Moser, Kreis; Wüest, Sataric; Rajala, Pouliot, Hügli; Kessler, Ullström, Tschantré; Neuenschwander, Fuchs, Riat; Kohler, Cunti, Ulmer.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Gagnon, In-Albon, Erni, Bircher (alle verletzt), Melnalksnis, Grossniklaus, Sturny (Partnerteams). Biel ohne Künzle (gesperrt), Brunner, Gustafsson, Lüthi (verletzt). 25. Pfostenschuss Neukom. 49. Pfostenschuss Salmela. 63.45: Timeout SCL Tigers.