Ein wichtiger Sieg:

SCL Tigers gewinnen Krisengipfel

Wichtiger Auswärtssieg beim Tabellenletzten. Die SCL Tigers gewinnen in Fribourg nach einer kämpferisch einwandfreien und disziplinierten Leistung mit 1:0 und machen damit einen Schritt weg vom Tabellenende.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Chancen für mehr als ein Tor wären vorhanden gewesen. Hier scheitert Pascal berger an Gottéron-Hüter Reto Berra, Bild: Bruno Wüthrich.

 

Wir stehen Sekunden vor Schluss der Partie in Fribourg. Die SCL Tigers führen mit 1:0. Gottéron, das seinen Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzt hat, sucht vehement den Ausgleich. Die Langnauer agieren nur zu viert, weil eine Aktion von Alexei Dostoinov nach 58.21 noch mit einer Strafe sanktioniert worden ist.. Welle um Welle rollt nun auf den Langnauer Kasten zu, Die Verteidiger versuchen, sich in die Schüsse zu legen, und doch wird Ivars Punnenovs immer wieder geprüft. Ein letzter verzweifelter Versuch der Platzherren. Fribourgs Captain und Topscorer David Desharnais kommt von links, spielt den Puck scharf zum Schweden Viktor Stalberg, der direkt abzieht. Der Ausgleich? Nein! Denn Punnenovs hechtet blitzschnell auf die andere Seite seines Tores und verhindert den Treffer in Extremis. Ein "Big Save", wie er "biger" nicht sein kann. Der Langnauer Hüter hält für seine Mannschaft damit den Sieg fest, denn das Spiel ist im nächsten Moment zu Ende.

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Für beide Mannschaften verlief die bisherige Saison nicht so, wie sie es sich erhofft hatten. Es war die Begegnung zwischen dem tatsächlichen Tabellenletzten und der Mannschaft, die aufgrund der Verlustpunkte auf dem letzten Rang liegen würde. Die Emmentaler hatten in der Meisterschaft zuletzt vier Mal in Serie verloren und warteten seit acht Partien auf einen Vollerfolg. Auch am Sonntag im Cup gegen das unterklassige Olten reichte es nur mit Glück zu einem Sieg nach 60 Minuten. Dass sie mit 42 erhaltenen Toren den schlechtesten Wert der Liga aufweisen, zeigt ebenfalls, dass bisher längst nicht alles so war, wie es sein sollte. Unter Heinz Ehlers ist ein solcher Wert absolut unüblich. «Das Selbstvertrauen kommt mit dem Erfolg», hielt Alexei Dostoinov nach der Partie fest.

Der einzige Treffer der Partie fiel erst in der 54. Minute durch Harri Pesonen, nach einer Kombination mit Andrea Glauser und Chris DiDomenico. Das Tor fiel in einer Phase, in welcher der Gegner am Drücker war. denn im Schlussdrittel waren die zuvor unerwartet passiven Fiibourger erwacht, forcierten das Tempo und erhöhten den Druck. Doch die Langnauer spielten, bzw. arbeiteten so, wie wir es noch aus der letzten Saison gewohnt waren und wie sie es in diesem Herbst bisher nur selten zeigten: sie spielen Ehlers-Eishockey. Konzentriert, diszipliniert, und liesen vor dem eigenen Tor nicht viel zu. Zudem hatten sie mit Punnenovs einen Torhüter in Hochform. Sein Shotout war der verdiente Lohn für eine überragende Leistung.

Der Erfolg der Emmentaler war verdient. Denn in den ersten beiden Dritteln waren sie die Mannschaft mit den klareren Chancen. Vorab im Startdrittel hätten sie trotz eines Schussverhältnisses von 5:14 zugunsten von Gottéron mit mindestens einem, wenn nicht mit zwei Toren Vorsprung führen müssen. Zwei Mal Julian Schmutz in Unterzahl und Harri Pesonen hatten ausgezeichnete Gelegenheiten dazu. Die Platzherren schossen zwar aus allen Rohren und vor allem bei Langnauer Strafen brannte es vor dem Tiger Tor. Doch die wirklich zwingenden Torchmöglichkeiten bleiben auf Fribourger Seite aus.

Heinz Ehlers war nach der Partie gegen Olten mit seiner Mannschaft noch gar nicht zufrieden: «Wir haben deshalb viel über Disziplin gesprochen. Doch wir nahmen auch heute wieder zu viele Strafen. Trotzdem haben wir nicht viel zugelassen. Und Ivars Punnenovs hat wieder hervorragend gehalten.»

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HC Fribourg-Gottéron – SCL Tigers 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)

BCF Arena Fribourg, 5'853 Zuschauer. SR: Mollard/Nikolic, Kaderli/Schlegel. Tore: 54. Pesonen (DiDomenico, Glauser) 0:1. Strafen: 1-mal zwei Minuten + 1-mal 10 Minuten (Brodin, unsp. Verhalten) gegen Gottéron, 4-mal zwei Minuten + 1-mal 10 Minuten (DiDomenico, unsp. Verhalten) gegen die SCL Tigers.

Gottéron: Berra; Furrer, Kamerzin; Chaviallaz, Gunderson; Stalder, Abplanalp; Marti, Forrer; Mottet, F. Schmutz, Brodin; Vauclair, Walser, Marchon; Stalberg, Desharnais, Rossi; Lhotak, Schmid, Lauper.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Glauser; Schilt, Blaser; Huguenin, Cadonau; Lardi; Dostoinov, Maxwell, Kuonen; Pesonen, Berger, DiDomenico; Neukom, Earl, J. Schmutz; Rüegsegger, Diem, Andersons.

Bemerkungen: Gottéron ohne Sprunger, Bykov (beide verletzt) Schneeberger (überzählig). SCL Tigers ohne Gagnon, In-albon, Erni, Bircher (alle verletzt), Melnalksnis, Grossniklaus, Sturny (Partnerteam). 58.21 Timeout Gottéron.Gottéron ab 58.21 ohne Torhüter.