1:3 - Niederlage in Ambri
SCL Tigers gut - aber wenn nicht alles stimmt...
Die SCL Tigers können nicht ganz an ihre Leistung vom Spiel gegen Lausanne anknüpfen. Siege gibt es jedoch für die Langnauer nur, wenn alles stimmt. Ambri war aber diesmal ein zu starker Gegner.
Etwas muss man den SCL Tigers zugute halten: Sie treten nie auf wie ein Verliererteam. Will heissen, die Mannschaft glaubt an ihre Möglichkeiten und hat gegen keinen Gegner zum Vornherein verloren. Dies war in der Partie gegen den HC Lausanne gut zu erkennen, und dies war auch in Ambri wieder der Fall. Die Körpersprache ist gut, die Einstellung stimmt. Die Mannschaft betritt nicht das Eis, um nicht zu verlieren. Sie betritt das Eis, um zu gewinnen. Aber sie hat es derzeit wahrlich nicht leicht.
Die Experten sagten dieser Mannschaft nie viel Potential nach. Und sie hatten wohl recht. Was will man von einem Team erwarten, welches in der Vorsaison den zweitletzten Rang belegte und dann seine besten beiden Spieler abgab und sie nicht ersetzte. Und dann noch von derartigem Verletzungspech befallen ist. Ganze neun (!!!) Stammspieler fehlen seit längerer Zeit. vor dem Spiel in der Leventina kamen nun auch noch Alexei Dostoinov und Loic In-Albon hinzu. So brachten die Tiger nicht einmal mehr vier Sturmformationen zusammen. Sie traten mit gerade mal zehn Stürmern an.
Trotzdem begannen die Gäste die Partie engagiert und dominant. Der Sieg in Lausanne hatte gut getan. Doch ein erstes Überzahlspiel bereits nach 20 Sekunden - Diego Kostner wurde für ein Beinstellen bestraft - endete wegen fehlender Präzision ergebnislos. Ein Umstand, welcher sich während der Partie zwar besserte, aber nie ganz die Qualität des Spiels in Lausanne erreichte. Hinzu kam, dass Ambri spritziger wirkte als drei Tage zuvor die Waadtländer. Und schon ist die Niederlage in der Valascia zum grössten Teil erklärt.
Wobei natürlich die Art und Weise, wie Dominic Zwerger in der 15. Minute den Führungstreffer erzielte, den Einheimischen schon einen Schub verlieh. Der Treffer war schlicht und ergreifend weltklasse. Beim Bully schnappte sich der Österreicher die Scheibt, liess Larri Leeger alt aussehen und düpierte mit einem Trick zwischen seinen Beinen hindurch auch Torhüter Ivars Punnenovs. Doch zum Glück konnte Stefan Rüegsegger gut zwei Minuten später mit einem satten Hangelenkschuss in entfernte hohe Eck wieder ausgleichen. Es war Rüegseggers zweiter Treffer in dieser Meisterschaft. Es hätte ein wichtiger werden können. Nach dem Startdrittel hätten die Gäste eigentlich führen müssen. Sie hatten die besseren Möglichkeiten. Die beste davon hatte Ben Maxwell, der von Pascal berger lanciert allein auf das Tor von Damiano Ciaccio losziehn konnte, jedoch scheiterte.
Im Mitteldrittel nahm dann das Spiel der Leventiner Fahrt auf. Sie wurden nun deutlich gefählicher. Nachdem bereits einmal die Latte gerettet für den geschlagenen Punnenovs gerettet hatte, traf Marco Müller in der 26. Minute zur erneuten Führung. Gleich zu dritt konnten die Gastgeber gegen nur einen Gegenspieler auf das Langnauer Tor zueilen. Die Situation schien bereits vereinigt, da spielte Zwerger den Torschützen von hinter dem Tor an. Dieser verwertete direkt.
Ärgerlich, sogar sehr ärgerlich danach dieses Kuriosum gleich zwei Mal innerhalb von knapp sieben Minuten kassierten die Emmentaler eine Teamstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Zwar kassierten sie dabei keinen weiteren Treffer zulasten ihrer bereits überbelasteten Boxplay-Bilanz, aber unmittelbar nach Ablauf der zweiten dieser unnötigen Ausschlüsse schepperte es zum dritten Mal im Tor von Punnenovs. Der Schütze war erneut Marco Müller, welcher nach einem Zuspiel von Daniele Grassi genügend Zeit hatte, genau zu zielen.
Wie immer zeigten die Nordtessiner eine äusserst engagierte und leidenschaftliche Leistung. Dies ist man sich von ihnen gewohnt. Für sie geht es noch um die Qualifikation für die Pre-Playoffs, wo sie den SC Bern im Nacken spüren. Derzeit erfreut sich die Mannschaft von Coach Luca cereda wieder stark aufsteigender Form. Die Partie gegen die Langnauer bedeutete der dritte Sieg in Serie für die Blauweissen. Dies wird noch ein harter Kampf.
Für die SCL Tigers geht es lediglich noch um die Ehre und einen möglichst guten Saisonabschluss. Der Zug für die Pre-Playoffs ist hier längst abgefahren.
Ambri-Piotta - SCL Tigers 3:1 (1:1, 2:0, 0:0)
Valascia Ambri, keine Zuschauer. SR Lemelin/Manuel Nikolic, Altmann/Wolf. Tore: 15. Zwerger 1:0. 17. Rüegsegger (Leeger) 1:1. 26. Müller (Zwerger, Grassi) 2:1. 39. Müller (Grassi, Novotny) 3:1.
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 6mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
Ambri-Piotta: Ciaccio; Hächler, Fischer; Fora, Pezzullo; Fohrler, Zaccheo Dotti; Ngoy; Kneubuehler, Flynn, Perlini; Zwerger, Cajka, Incir; Grassi, Novotny, Müller; Trisconi, Kostner, Mazzolini; Neuenschwander.
SCL Tigers: Punnenovs; Erni, Huguenin; Leeger, Lardi; Schilt, Grossniklaus; Bircher; J. Schmutz, F. Schmutz, Nilsson; Rüegsegger, Petrini, Andersons; Berger, Maxwell, Sturny; Weibel.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Bianchi, Conz, D'Agostini, Isacco Dotti, Goi, Nättinen und Pinana (alle verletzt), SCL Tigers ohne Blaser, Diem, Dostoinov, Earl, Glauser, In-Albon, Kuonen, Melnalksnis, Neukom und Salzgeber (alle verletzt), Stettler, Guggenheim (Parnerteams). SCL Tigers ab 57:55 ohne Torhüter.