Mit Glück einen Punkt ergattert:

SCL Tigers verlieren auch gegen Ambri

Es reichte wieder nicht für einen Sieg. Die SCL Tigers verlieren gegen den HC Ambri-Piotta im Penaltyschiessen. Dabei schlagen sich die Langnauer quasi selbst. Doch unverdient ist der Sieg der leidenschaftlichen Leventiner nicht.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Es war ein auf und ab. Aber am Ende waren die SCL Tigers unten. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Warum können die SCL Tigers nicht mehr gewinnen? Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten. Die Gründe für die Niederlagen liegen unterschiedlich. Die beiden ersten Gegentore dürften nicht passieren. Zudem schwächen sich die Langnauer mit unnötigen Strafen selbst. Da reichen eben auch die zwei ersten Tore im Tigers-Dress von Robbie Earl und der glückhafte Treffer zum 3:3 - Ausgleich weder zum Vollerfolg noch zum Sieg. Immerrhin gab es zwei Premieren. Die erste ist bereits erwähnt. Bisher glücklos im Abschluss, gelangen heute Langnaus US-Amerikaner Robbie Earl die beiden ersten Tore im Dress der Langnauer. Der erste fiel bereits in der 5. Minute. Earl spedierte ein Zuspiel von Larry Leeger ins Ambri-Tor. Diesmal würde es klappen mit einem Sieg der Emmentaler, war zu diesem Zeitpunkt macheine/r überzeugt. Zumal bereits eine Minute später innerhalb weniger Sekunden sowohl Pascal Berger als auch Harri Pesonen je eine tolle Chance hatten. Als in der 12. Minute Larri Leeger das offene Tor verfehlte, schien es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich das Skore zugunsten der Langnauer erhöhen würde.

Doch es kam anders: In der 15. und 16. Minute kehrten die Gäste innerhalb von 99 Sekunden das Spiel. Zu verdanken hatten sie dies einerseits ihrem leidenschaftlichen Forechecking mit drei Mann und andererseits dem Umstand, dass die Stürmer der Langnaeuer dem Geschehen nur zuschauten. Fabio Hofer aus sehr spitzem Winkel und Chris Egli allein im Slot skorten. Bei diesem Spielstand blieb es bis ins letzte Drittel.

Der Umstand, das Robbie Earl auch wieder entdeckt hat, wo das Tor steht, dürfte zumindest ihm selbst Auftrieb geben. Insofern dürfen sich die Fans der SCL Tigers doch über eine kleine Entwicklung zum (vielleicht) Guten erfreuen.

Die zweite Premiere war, dass die Tiger in dieser Saison erstmals einen Punkt gewannen, obwohl sie nicht gut spielten. So quasi als Ausgleich für das verlorene Spiel vor sechs Tagen gegen den HC Lausanne, als sie gut spielten und keinen Punkt gewannen. Mit eben dieser einen Ausnahme gewann das Team von Heinz Ehlers noch nie einen Punkt, wenn die Leistung nicht genügte. Zum Glück war dies heute anders.

Zugegeben: Die Spielweise Ambris machte es den Einheimischen nicht leicht. Doch genau so waren die Nordtessiner zu erwarten. Sie haben nicht das Talent, um für die Galerie zu spielen. Eigentlich genauso wie die Tiger. Ergo verzichten sie auf Schnörkel und setzen dann, wenn sich die Gelegenheit ergibt, trotzdem Akzente. Zudem kauften sie den Langnauern mit dem Doppelschlag etwas den Schneid ab.

Zeitweise war das, was die Platzherren zustande brachten, wirklich zum sich ärgern. Einige Spieler (DiDomenico, Dostoinov, Glauser), die letzte Saison absolut entscheidend waren für den Erfolg der Mannschaft, bringen aktuell nicht viel zustande. Bei ihren Versuchen, etwas zu reissen, agieren sie zu eigensinnig, verlieren zu oft die Scheibe und so verpufft der ganze Aufwand wirkungslos. 

Die besten Phasen hatten die Emmentaler im Schlussdrittel. In der 43. Minute nutzte Robbie Earl einen gegnerischen Auschluss zum Ausgleich. Eine Minute später hatte Pascal Berger eine Riesenmöglichkeit. Doch dann schächten sie die Tiger mit zwei Strafen selbst. Die zweite führte in der 50. Minute zur erneuten Führung Ambris. Matt D'Agostini hämmerte ein Zuspiel von Michael Fora direkt unter die Latte. Doch auch Ambri nahm noch einmal eine Strafe. Diese nützte Chris DiDomenico etwas glückhaft zum Ausgleich. Sein an sich harmloser Schuss wurde von einem Tessiner ins eigene Tor abgelenkt.

In der Verlängerung hatten beide Teams Gelegenheit, die Partie zu entscheiden. Letztlich scheiterten die Langnauer erst im Penaltyschiessen. dort aber nach vier harmlosen Versuchen bei zwei von Ambri verwerteten Penaltys äussrst klar.

Es läuft derzeit viel zu wenig zusammen bei den Langnauern. So gesehen sind die Punktgewinne, auch wenn es viel zu oft nur ein Punkt ist, trotzdem Gold wert. Aber es wird eine wesentliche Steigerung nötig sein, wenn die Mannschaft von Heinz Ehlers im Rennen um die Playoffs nicht früh abgehängt sein will.,

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SCL Tigers - HC Ambri-Piotta 3:4 n.P. (1:2, 0:0, 2:1)

Ilfishalle, 5'886 Zuschauer. SR: Hebeisen/Gäumann, Progin/Pitton. Tore: 5. Earl (Leeger, Neukom) 1:0. 15. Hofer 1:1. 16. Egli (Flynn) 1:2. 43. Earl (Huguenin, Ausschluss Bianchi) 2:2. 50. D'Agostini (Fora, Flynn, Ausschluss Kuonen) 2:3. 59. DiDomenico (Huguenin, Maxwill, Ausschluss Trisconi) 3:3. Strafen: 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 6-mal zwei Minuten + 1-mal 10 Minuten (Fischer, Check gegen den Kopf) gegen Ambri

SCL Tigers: Ciaccio; Lardi, Erni; Leeger, Glauser; Schilt, Cadonau; Huguenin; Dostoinov, Maxwell, Kuonen; Pesonen, Berger, DiDomenico; Neukom, Earl, Schmutz; Rüegsegger, Diem, Andersons.

HC Ambri-Piotta: Manzato; Dotti, Fora; Fischer, Plastino; Ngoy, Fohrler; Pinana; Sabolic, Müller, Hofer; Egli, Flynn, D'Agostini; Bianchi, Goi, Trisconi; Kneubuehler, Dal Pian, Neuenschwander; Incir.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Gagnon, In-Albon, Blaser, Bircher (alle verletzt), Melnalksnis, Grossniklaus, Sturny (Partnerteam). Ambri ohne Conz, Rohrbach, Zwerger, Kostner (alle verletzt)