Klare Heimniederlage:

Keine Chance gegen den HC Lausanne

Der Hc Lausanne war eine Nummer zu gross. Die SCL Tigers beziehen in der Ilfishalle eine 0:4 - Niederlage. Dabei konnten sie sich lediglich 20 Minuten lang Hoffnung auf einen Punktgewinn machen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Langnaus Larri Leeger kommt gegenLausannes Christoph Bertschi zu spät. Doch Punnenovs ist auf dem Posten (4.). Bild: Bruno Wüthrich

 

Der HC Lausanne ist zweifellos einer der Meisterschaftsfavoriten. Bei den Waadtländern steckt in allen vier Linien viel Potential. Und die Mannschaft von Ville Peltonen war heute zum Sieg entschlossen. Die Weissroten waren immer einen Schritt schneller, einen Tick hartnäckiger und entschlossener als die Einheimische, hatten sowohl technische als auch physische Vorteile. Manchmal muss man einfach anerkennen, dass ein Gegner besser ist. Dies war an diesem Freitag Abend undiskutabel der Fall. Doch die Emmentaler wirkten an diesem Abend oft auch etwas zögerlich. Das Tempo ihres Gegners liess sie beim Spielaufbau oft früh die Übersicht verlieren. Anders als noch in den beiden Partien gegen den EV Zug standen sie heute auch zu weit weg vom Mann, was wohl ebenfalls der Geschwindigkeit geschuldet war.

Gutes Startdrittel der Langnauer

In der ersten Pause konnten die Langnauer noch hoffen. Denn im Startdrittel fielen noch keine Tore. Zwar galt alles, was oben beschrieben ist, auch bereits in den ersten 20 Minuten, wenn auch in etwas abgeschwächtem Mass. Doch da wirkten auch die Tiger noch entschlossener und bissiger, und nahmen auch noch etwas Glück in Anspruch. Denn bereits da verpassten die Gäste ein paar bestens aufgelegte Möglichkeiten. In der 4. Minute rettete Ivars Punnenovs vor dem anstürmenden Christoph Bertschy, derweil Langnaus Larri Leeger eben nur hinterher eilte und einen Schritt zu spät gekommen wäre. Und zwei Mal verpasste ein am entfernten Pfosten frei stehender Lausanner ein Zuspiel eines Mitspielers nur knapp.

Mitteldrittel: Nach zweieinhalb Minuten war alles vorbei

Die SCL Tigers haben in dieser Saison schon oft im Mitteldrittel zugelegt. Und manchmal, wenn ein Startdrittel mit etwas Glück noch alle Möglichkeiten offen lässt, obwohl der Gegner eigentlich besser gewesen ist, kann eine Partie nach der ersten Pause auch einen völlig anderen Verlauf nehmen, Und tatsächlich: die Partie nahm einen anderen Verlauf. Es fielen Tore. Aber eben nicht für, sondern gegen die SCL Tigers. Nach zweieinhalb Minuten wusste jede/r in der Ilfishalle, wie an diesem Tag der Sieger heissen würde. Nach 96 Sekunden war die Langnauer Defensive offen wie ein Scheunentor. Heinz Ehlers Jungs standen bei einem schnellen Gegenangriff der Waadtländer völlig unsortiert. Ivars Punnenovs hatte gegen den Abschluss von Yannick Herren keine Abwehrmöglichkeit. Und lediglich 46 Sekunden später lag der Puck bereits wieder im Kasten der Langnauer. Ein Abschlussversuch von Tim Traber fand in der näheren Torecke irgendwie eine Lücke.

Zwar kamen auch die Langnauer zu Möglichkeiten. Zum Beispiel sah sich Ben Maxwell ebenso plötzlich wie unverhoft mit Platz, Zeit und Puck im Slot, Sein Abschluss blieb aber zu harmlos (30.), In der 32 Minute scheiterte Federico Lardi mit einem Abschluss von der Seite. Die grösste Tormöglichkeit hatte wohl Toms Anderson in der 37. Minute. Er setzte aber den Puck allein vor Lausanne-Hüter Tobias Stephan neben das Tor. Doch diese drei Möglichkeiten können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gäste insgesamt die besseren und vor allem zahlreichere Möglichkeiten hatten.

 

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Schlussdrittel: Ausfall von Robbie Earl

Selbstverständlich liessen sich die Langnauer nicht hängen und kämpften auch im Schlussdrittel tapfer weiter. Robie Earl prüfte Stephan mit einem präzisen und harten Schuss. Doch wenig später traf es den US-Amerikaner knüppelhart. In Scheibenbesitz und in voller Fahrt lief er in einen Check von Fabian Heldner, der als Check gegen den kopf gewertet wurde und den Restausschluss von Heldner zur Folge hatte. Robbie Earl musste derweil mit der Bahre abtransportiert werden. Er wird wohl länger ausfallen.

Weil wegen der anschliessenden Keilerei auch Langnaus Ben Maxwell für zwei Minuten in die Kühlbox musste, reduzierte sich die FünfminutenStrafe gegen die Lausanner zu einer dreiminütigen Überzahlsituation zugunsten der Tiger, wobei zuerst zwei Minuten Vier gegen Vier gespielt wurde. Als die Langnauer wieder vollzählig waren, entwischten Josh Jooris und Dustin Jeffrey, wobei Letzterer auf Zuspiel seines Mitspielers in Unterzahl zur definitiven Entscheidung einschob (48.). Christoph Bertschys 0:4 war dann nur noch eine Zugabe (53.).

 

SCL Tigers - HC Lausanne 0:4 (0:0, 0:2, 0:2)

Ilfishalle, 5'845 Zuschauer. SR: Stricker/Piechaszek, Kovacs/Cattaneo. Tore: 22. Herren (Almond, Heldner) 0:1. 23. Traber (Leone) 0:2. 49. Jeffrey (Jooris, Auschluss Heldner!) 0:3. 53. Bertschy (Jooris, Kenins) 0:4. Strafen: 1-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 1-malzwei Minuten + 1-mal fünf Minuten (Heldner, Check gegen den Kopf) gegen Lausanne.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Cadonau; Huguenin, Erni; Lardi, Glauser; Grossniklaus; Neukom, Maxwell, Kuonen; Pesonen, Berger, DiDomenico; Earl, Diem, Schmutz; Sturny, In-Albon, Andersons; Rüegsegger.

HC Lausanne: Stephan; Genazzi, Grossmann; Frick, Lindbohm; Holm, Heldner, Nodari; Kenins, Jooris, Bertschy; Jeffrey, Emmerton, Vermin; Herren, Almod, Moy; Leone, Froidevaux, Traber.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Dostoinov, Blaser, Schilt, Melnalksnis (alle verletzt), Gagnon, Elo (überzählige Ausländer), Bircher (Partnerteam). HC Lausanne ohne Oejdemark (gesperrt), Antonietti (verletzt), Roberts (Partnerteam)