SCL Tigers bezwingen Lugano erneut:

Mit viel Glück den Sieg festgehalten

Ein wichtiger Sieg für die SCL Tigers. Sie bezwingen den HC Lugano in Extremis mit 3:2. Sie halten damit die unter dem Strich klassierten Teams auf Distanz.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Die Perspektive täuscht. Dieser Puck geht ganz knapp am Pfosten vorbei. Auch bei dieser Szene aus der 11. Minute hatten die Langnauer viel Glück. Bild: Bruno Wüthrich

 

Es gibt ein geflügeltes Wort: Das heisst: Du braucht nicht die besseren Spieler, du brauchst nur die Schiedsrichter auf deiner Seite. Heute können wir dieses Sprichwort abändern. Neu muss es heissen: Die besseren Spieler und die Schiedsrichter auf deiner Seite nützen nichts, wenn das Glück nicht auf deiner Seite ist.

Sechs Geschosse an die Torumrandung. Vier davon allein zwischen der 55. und 58. Minute. Die Luganesi hatten in den letzten Minuten dieses Spiel das Glück wahrlich nicht auf ihrer Seite. Doch nicht die Schiedsrichter entschieden das Spiel. Weshalb wir sie thematisieren, erklären wir später in diesem Artikel. Doch der entscheidende Faktor war letztendlich das Glück, und das war an diesem Abend eindeutig auf der Seite der Langnauer.

Nach 50 Minuten stand die Partie zwischen den SCL Tigers und dem HC Lugano immer noch 2:2. Die Langnauer hatten im Startdrittel durch Harri Pesonen (8.) und Sebastian Schilt (17.) völlig verdient mit 2:0 vorgelegt. Doch lediglich 20 Sekunden nach dem zweiten Treffer kassierten die Tiger durch Dominic Lammer den Anschlusstreffer. Danach erwachten auch die Südtessiner. Sie benötigten jedoch bis zur 40. Minute, bis ihnen durch Benoit Jecker der Ausgleich gelang. Beide Treffer der Luganesi fielen nicht während einer Druckphase und schienen eher Zufallsprodukte zu sein.

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Doch das Schlussdrittel gehörte dann mehrheitlich den Luganesi. Sie wollten den Sieg, brauchten ihn unbedingt. Sie waren die dominierende Mannschaft. Doch der Treffer zum 3:2 gelang den Langnauern. Chris DiDomenico nützte auf Zuspiel von Andrea Glauser einen Ausschluss gegen Luganos Matteo Romanenghi. Dass dieser Treffer die Entscheidung bedeutete, ist unter Berücksichtigung dessen, was daraufhin geschah, beinahe unglaublich.

Selbstverständlich waren die Schiedsrichter nicht, wie zu Beginn dieses Artikels der Eindruck hätte entstehen können, auf der Seite der Luganesi. Aber sie bewiesen in der entscheidenden Phase dieser Partie keinerlei Fingerspitzengefühl. 40 Sekunden nach Langnaus Führungstreffer musste Robbie Earl in die Kühlbox. Dieser Entscheid ist nicht zu kritisieren. Auch dass 1,26 Minuten später Julian Schmutz ebenfalls raus geschickt wurde, ist vertretbar, wenngleich zuvor diverse ähnliche Vergehen, unter anderem auch von Spielern des HC Lugano, nicht geahndet wurden. Diesen Stockschlag haben die Schiedsrichter gesehen. Was sie nicht sehen, können sie auch nicht ahnden. Der HCL gilt mit seinen Indiviualisten als gutes Überzahlteam. Ergo ist der Frust von Ben Maxwell ob dieser zweiten Strafe gegen seine Mannschaft zu verstehen. Was er dem Schiedsrichter genau gesagt hat, ist nicht bekannt. Er kassierte dafür jedoch ebenfalls eine kleine Strafe. Mit andern Worten: die SCL Tigers mussten von 53.47 bis 57.13  in Unterzahl, wovon 2,34 Minuten sogar mit zwei Mann weniger. Insgesamt vier Mal trafen die Luganesi in dieser Zeit nur den Pfosten oder die Latte. Dann erst war die Sache überstanden. Wieder vollständig, brachten die Mannschaft von Coach Heinz Ehlers den Sieg über die Runden.

Ist dem dritten Sieg im dritten Spiel gegen diesen Gegner der HC Lugano nun der Lieblingsgegner der Emmentaler. Wer das Spiel von diesem Freitag Abend gesehen hat, darf nicht davon ausgehen. Denn so viel Glück lacht einer Mannschaft nicht in jedem Spiel.

Doch mit der nötigen Disziplin und etwas Selbstvertrauen sind die Langnauer auch morgen Samstag in Zug nicht chancenlos.

 

SCL Tigers - HC Lugano 3:2 (2:1, 0:1, 1:0)

Ilfishalle, 5'585 Zuschauer. SR: Stricker/Hendry, Wolf/Cattaneo. Tore: 8 Pesonen (DiDomenico, Cadenau) 1:0..17. (16.53) Schilt (Rüegsegger) 2:0. 18. (17.13) Lammer (Suri, Chorney) 2:1. 40. (39.09) Jecker (Sannitz, Bertaggia) 2:2. 54. Maxwell (DiDomenico, Pesonen, Ausschluss Romanenghi) 3:2. Strafen: 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 2-mal zwei minuten gegen den HC Lugano

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Glauser; Schilt, Cadonau; Lardi, Erni; Huguenin; Earl, Maxwell, Schmutz; Pesonen, Berger, DiDomenico; Neukom, Diem, Kuonen; Andersons, In-albon, Rüegsegger.

HC Lugano: Zurkirchen. Chorney, Postma; Riva, Chiesa; Vauclair, Loeffel; Jecker; Klasen, Lajunen, Bürgler; Bertaggia, Sannitz, Fazzini; suri, Romanenghi, Lammer; Jörg, Haussener, Zangger; Walker.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Dostoinov, Blaser (biede verletzt), Gagnon (überzählig) Melnalksnis, Bircher, Grossniklaus, Stury (Partnerteams). Lugano ohne Morini, Wellinger (beide verletzt). 18. Pfsotenschuss Vauclair. 24. Pfostenschuss Bürgler. 55. Lattenschuss Vauclair. 57. Pfostenschuss Klasen und Fazzini. 58.27: 58. Pfostenschuss Suri. Timeout Lugano. Lugano ab 58.27 ohne Torhüter.