Keine Tore, keine Punkte:

SCL Tigers in Ambri ohne Glück

Die SCL Tigers unterliegen in Ambri mit 0:2. Die Leventiner verdanken den Sieg in diesem hart umkämpften Spiel ihrem Torhüter Daniel Manzato, der eine ganz starke Leistung zeigte.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Ivars Punnenovs zeigte mehrere Big Saves. Doch seine starke Leistung nützte nichts. Bild: Bruno Wüthrich

Die SCL Tigers reisten mit sieben Punkten im Gepäck nach Ambri, welches in gleich vielen Spielen erst einen Punkt realisieren konnten. Hätte der Fall deshalb klar sein müssen? Waren die Langnauer etwa Steigbügelhalter für das Comeback der Leventiner in dieser Meisterschaft? Klar ist, die Tiger hätten dieses Spiel auch gewinnen können. Klar ist aber auch, dass sie nicht unverdient verloren haben. Und schon gar nicht haben sie Steigbügelhalter gespielt. Diesen Sieg hat sich Ambri hart erkämpft gegen ein Langnau, das defensiv meistens kompakt wirkte, aber in der Vorwärtsbewegung vor allem nach dem Rückstand zu fahrig und unpräzise agierte. Was aber bei der Aufsässigkeit der Nordtessiner nicht weiter verwunderte. Die SCL Tigers haben unlängst dem EV Zug mit der gleichen Taktik den Schneid abgekauft. Diesmal waren sie an der Reihe, sich den Schneid abkaufen zu lassen.

Diese Partie kennt zwei Helden. Bzw. eigentlich sind es drei, aber einer war halt erfolglos. Die beiden Torhüter lieferten tadellose Arbeit ab. Die Leistung von Ivars Punnenovs hätte ebenfalls einen Sieg verdient. Doch Daniel Manzato auf der Gegenseite war heute makellos. Er war der Grund für Ambris Sieg. Er hielt einfach alles. Der dritte Held ist Dominic Zwerger, der mit dem Führungstreffer seiner Mannschaft den Weg zum Sieg ebnete.

Vor dem Spiel hatte Langnaus Sportchef eine gute und eine schlechte Nachricht zu berichten. Robbie Earl hat bereits wieder trainiert, wenn auch noch mit einem anderen Dress. Es wird damit gerechnet, dass er am kommenden Freitag wieder einsatzfähig ist. Dafür fällt nun Alexei Dostoinov aus. Vermutet wird eine verscheppte Gehirnerschütterung, noch aus der Vorsaison. Der Schweizer mit russischen Wurzeln klagte zuletzt immer wieder über Kopfweh. Wie lange er ausfällt, ist nicht bekannt. Weil auch Loic In-Albon immer noch verleetzt ist, spielten heute Toms Andersons und Jules Sturni in der vierten Linie.

Ambri startete wuchtig, schnell und leidenschaftlich, wie man sich dies von dieser Mannschaft gewohnt ist. Die Tiger hatten alle Hände voll zu tun, kamen jedoch bereits in der zweiten Minute zu ihrer ersten Grosschance, als Chris DiDomenico und Harri Pesonen durchbrachen. Letzterem gelang jedoch der Abschluss nicht wie gewünscht. Doch insgesamt "gehörte" das Startdrittel eindeutig den Leventinern. Das Schussverhältnis von 16:4 zugunsten der Mannschaft von Coach Luca Cereda sagt vieles, aber nicht alles. Geschossen wurde aus allen Rohren, Chancen blieben jedoch selten, und der Lohn blieb aus. In der 6. Minute traf Robert Sabolic in aussichtsreicher Position nur die Latte und in der 18. Minute scheiterte Fabio Hofer an einem Big Save von Ivars Punnenovs. Aber auch Harri Pesonen bot sich noch eine gute Tormöglichkeit. Aber da war halt noch Manzato.

Im Mitteldrittel änderte sich die Szenerie komplett. Nun waren es die Langnauer, welche Gas gaben und Druck entwickelten. Zur Dokumentation: Diesmal lautete das Schussverhältnis 5:15 und ein paar gute Gelegenheiten waren auch dabei. Die beiden besten vergab Pascal Berger (26. und 31.). In dieser Phase, die bis ins Schlussdrittel hinein dauerte, entstand nie der Eindruck, die Tiger könnten diese Partie verlieren. Im Gegenteil: Es schien, als hätten die Gäste alles im Griff.

Doch das änderte sich in der 43. Minute schlagartig. Yannick Blaser verlor einen Zweikampf gegen dominik Zwerger, womit sich dieser etwas Platz verschaffte. Mit einer feinen Einzelleistung realisierte er daraufhin das Führungstor für die Gastgeber. Nun war es mit der Ruhe der Emmentaler vorbei. Plötzlich spielte man viel zu hastig, verlor die Souveränität, beging viele leichte Fehler, die vor allem Zeit kosteten und die halt viele Angriffe bereits in der Mittelzone versanden liessen. Ausserdem nahmen sich die Tiger mit ihren Strafen immer wieder gleich selbst den Schwung.

In der 58. Minute musste auch noch Claudio Cadonau raus. Die Partie schien endgültig gelaufen. Mit dem Mute der Verzweiflung versuchte die Mannschaft zu Viert gegen fünf Leventiner, das Steuer doch noch herum zu reissen, was beinahe gelang. Ben Maxwll und Samuel Erni scheiterten trotz erstklassiger Möglichkeiten. Im Gegenzug machte dann aber Matt D'Agostini alles klar.

Ambri-Piotta - SCL Tigers 2:0 (0:0, 0:0, 2:0)

4239 Zuschauer. - SR Wiegand/Urban, Bürgi/Kehrli. - Tore: 43. Zwerger (Sabolic) 1:0. 59. D'Agostini (Sabolic, Kneubühler/Ausschluss Cadonau) 2:0. - Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 7mal 2 plus 10 Minuten (Leeger) gegen SCL Tigers. - PostFinance-Topskorer: D'Agostini; Pesonen.

Ambri-Piotta: Manzato; Plastino, Fischer; Fora, Dotti; Fohrler, Ngoy; Payr; D'Agostini, Flynn, Hofer; Trisconi, Goi, Bianchi; Sabolic, Müller, Zwerger; Joel Neuenschwander, Dal Pian, Kneubühler; Incir.

SCL Tigers: Punnenovs; Glauser, Leeger; Erni, Lardi; Schilt, Blaser; Cadonau, Huguenin; Kuonen, Maxwell, Neukom; DiDomenico, Berger, Pesonen; Schmutz, Gagnon, Rüegsegger; Andersons, Diem, Sturny.

Bemerkungen: Ambri ohne Novotny, Rohrbach, Jelovac, Conz und Kostner (alle verletzt) und Hrachovina (überzählige), SCL Tigers ohne Earl, In-Albon und Dostoinov (alle verletzt). - Latte: 6. Sabolic. - 59:08 Timeout SCL Tigers, SCL Tigers von 58:35 bis 59:08 sowie ab 59:13 ohne Goalie.