Späte Entscheidung

SCL Tigers in der Ilfishalle erneut ohne Punkte

Den SCL Tigers gelingt es derzeit nicht, vor heimischem Publikum die gleiche Kaltblütigkeit und Effizienz zu zeigen, wie sie dies auf fremdem Eis können. Gegen Gottéron resultierte die dritte Heimniederlage in Folge.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Wer solche Chancen vergibt, wie hier zum Beispiel Raphael Kuonen (12.), braucht sich nicht zu wundern, wenn es keine Punkte gibt. Bild: Susanne Bärtschi

 

Gar keine Frage: Die SCL Tigers hätten dieses Spiel auch gewinnen können. Doch am Ende ging Gottéron als verdienter Sieger vom Platz. Es ist immer der letzte Eindruck, der bleibt. Während die Langnauer in den ersten 40 Minuten das etwas bessere Team waren, vermochte Gottéron im Schlussdrittel zuzsetzen. Die Tiger waren in diesem letzten Abschnitt quasi permanent unter Druck (2:11 Torschüsse). so richtig davon befreien vermochten sie sich nicht einmal bei nummerischer Überlegenheit. Die Gäste waren in jeder Zone präsenter. Trotzdem machte es, je mehr sich die Partie ihrem Ende näherte, den Anschein, als könnte es für das Heimteam Punkte geben. Vor allem, als Chris DiDomenico in der 53. Minute die Kühlbox aufsuchen mussten, lieferten die Tiger ein Boxplay, das sich gewaschen hatte. Gottéron kam zu keiner einzigen Torchance. Doch die Strafe gegen DiDo war noch nicht lange vorbei, da erwischte es die Langnauer erneut. Diesmal wegen zu vielen Spielern auf dem Eis. Abgesessen wurde der Ausschluss von Topscorer Harri Pesonen. Und diesmal schepperte es. Der Schuss von Kilian Mottet fand via Schulter von Ivars Punnenovs den Weg ins Tor (56.). Zu spielen waren danach keine vier Minuten mehr. Und weil die Einheimischen im Schlussdrittel auch zuvor offensiv nichts zustande brachten, hatten die Gäste keine Mühe, anschliessend den Sieg sicher zu stellen. Julien Sprunger traf 12 Sekunden vor Schluss noch ins leere Tor.

Die Partie war sehr intensiv. In den ersten 40 Minuten wechselten sich beide Mannschaften mit Druckperioden ab. Beide Torhüter hatten viele Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Dabei zeigte Ludovic Waeber im Gottéron-Tor, dass er durchaus eine Alternative zum berühmten Reto Berra sein kann. Die Fribourger verzeichneten in den ersten 40 Minuten zwar etwas mehr Torschüsse, die besseren Chancen hatten aber die Langnauer. Bereits im ersten Drittel hätten die Tiger führen müssen. Doch Raphael Kuonen im Powerplay (12.), Chris DiDomenico mit seinem Penalty (15.) und Alexei Dostoinov (18.) vergaben beste Torchancen. Doch auch Kilian Mottet scheiterte in der 9. Minute mit seinem Penalty an Ivars Punnenovs. Die beste Szene im zweiten Drittel, in welchem es für beide Teams mehrere Tormöglichkeiten gab, hatte in der 22. Minute Samuel Erni. Er traf aber mit seinem Schuss nur die Unterkante der Torlatte. In diesem Mittelabschnitt hätte die Partie merhmals auf beide Seiten kippen können.

Schade, dass die SCL Tigers nicht auch vor eigenem Publikum reussieren können. Im vierten Heimspiel ist dies nun schon die dritte Niederlage. Bei zwei davon erzielten die Tiger kein einziges Tor (wie auch bei der Niederlage in Bern). Dies ist umso erstaunlicher, weil bei den tollen Resultaten, welche die Langnauer auswärts realisieren, sollte eigentlich ein beträchtlicher Teil Druck weg sein. Derzeit geht es bei den Emmentalern nicht ums nackte Überleben. Auch mit dieser Serie von Heimniederlagen legt diese Mannschaft seinen besten Saisonstart in der NLA seit zwei Jahrzehnten hin.

Beim Publikum nimmt man die Niederlagen derzeit auch mit einem Schulterzucken hin. Es gibt ja keinen Grund zu Panik. Doch Siege in der Ilfishalle zu feiern ist halt schon viel geiler, als Auswärtserfolge am Fernseher mitzuverfolgen. Die nächste Gelegenheit, seinem Publikum einen Sieg zu schenken, bietet sich der Mannschaft von Coach Heinz Ehlers am nächsten Samstag im Derby gegen den SC Bern. Zuvor treten die Tiger aber am Freitag noch in Rapperswil an.

 

SCL Tigers - HC Fribourg-Gottéron 0:2 (0:0, 0:0, 0:2)

Ilfishalle, 5'704 Zuschauer. SR: Lemelin/Tscherrig, Wüst/Kovacs. Tore: 57. Mottet (Furrer, Ausschluss SCL Tigers, zu viele Spieler auf dem Eis) 0:1. 60. (58.48) Sprunger (Birner, ins leere Tor) 0:2. Strafen: 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 6-mal zwei Minuten + 1-mal zehn Minuten (Bandencheck).

SCL Tigers: Punnenovs; Blaser, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Leeger, Kindschi; Dostoinov, Gagnon, DiDomenico; Pesonen, Johansson, Kuonen; Neukom, Gustafsson, P. Berger; Gerber, Diem, Rüegsegger.

HC Fribourg-Gottéron: Waeber; Furrer, Abplanalp; Chaviallaz, Holos; Stalder, Schneeberger; Schilt, Meunier; Birner, Slater, Mottet; Marchon, Bykov, Rossi; Lhotak, Walser, Sprunger; Vauclair, Schmutz, Holdener.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne N. Berger, Nüssli, Peter (alle verletzt), Randegger (Langenthal), Elo (überzählig) Melnalksnis (Elite). Gottéron ohne Miller, M. Forrer, S. Forrer. 08.37 Kilian Mottet scheitert mit Penalty an Ivars Punnenovs. 14.14: Chris DiDomenico scheitert mit Penalty an Ludovic Waeber. 22. Lattenschuss Samuel Erni. 58.24: Timeout SCL Tigers. SCL Tigers von 58.57 bis 59.48 ohne Torhüter.