Langnau bleibt auswärts eine Macht

SCL Tigers packen auch die Adler aus Genf.

Ebenso solide wie clever: So lässt sich der Auftritt der SCL Tigers bei ihrem 5:2 - Sieg in Genf beschreiben. Erfreulich, dass die Langnauer auswärts eine Macht bleiben, während sie zuletzt auch zuhause zulegten.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Captain Pascal Berger eröffnet höchstpersönlich das Score in Genf. Der Treffer fiel im Powerplay für die SCL Tigers und lenkte die Partie in die für die Langnauer gewünschten Bahnen. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Heute wird es hart, sagten sich Fotografin Susanne Bärtschi und der FANTIGER-Chronist auf der Fahrt Richtung Genf. Natürlich waren wir uns der Auswärtsstärke der SCL Tigers durchaus bewusst, die bisher in sechs Auswärtsspielen nur gerade gegen den SC Bern und den EV Zug den Kürzeren zogen, aber nacheinander, die ZSC Lions, den HC Davos, den HC Laugano und die Rapperswil-Jona Lakers bezwungen hatten. Heute ging es aber gegen die Servettiens aus Genf, die physisch und druckvoll spielen, und zudem jedes ihrer sechs Heimspiele gewonnen hatten. Da hatten wir schon unsere Bedenken. ob dies heute klappen könnte.

«Ich habe meinen Spielern gesagt, dass wir die ersten sein wollen, die Genf schalgen», erkärte Heinz Ehlers auf die Frage, wie er denn seine Spieler auf diese schwere Partie eingestellt habe. «Wir wussten dass unser Gegner sehr physissch spielen und sehr viel Druck machen würde, und dass es heute weh tun würde», ergänzte der Coach der SCL Tigers, der nach der Partie natürlich sehr zufrieden war. «Meine Spieler haben unheimlich gut gekämpft, aber wir hatten zeitweise auch Glück. Dazu fielen unsere Tore zu günstigen Zeitpunkten.

Auf jeden Fall erwies sich unsere Sorge, die uns auf der Fahrt nach Genf überfallen hatte, als weitgehend unbegründet. Zwar stellten die Gastgeber im Startdrittel wie erwartet die aktivere und druckvollere Mannschaft, doch wie immer agierten die Jungs von Heinz Ehlers defensiv solide. Zudem war Damiano Ciaccio im Tiger-Tor erneut eine Wand. Er zeichnete sich, - wie allerdings auch sein Gegenüber Gauthier Descloux, - durch mehrere Big Saves aus. Ciaccio gewann aber das Duell zweier guter Torhüter auf überzeugende Art und Weise.

Überzeugend, wie die SCL Tigers nach dem Aufholen der Genfer von 2:0 auf 2:2 die Weichen kurze Zeit später wiederum auf Sieg stellten. Eero Elo bewerkstelligte das wegweisende 3:2 per Shorthander. Überhaupt waren die Spezialsituationen - zu Saisonbeginn noch Sorgenkind der Langnauer - einmal mehr ein entscheidender Faktor für den Sieg. Die Tiger liessen in Unterzahl keinen Gegentreffer zu, erzielten aber das 1:0 durch Pascal Berger im Powerplay und mit Eero Elos erstem Treffer einen Shorthander. Elo war mit seinen Treffern zum 3:2 und zum 4:2 ein eintscheidender Faktor im Spiel der Langnauer.Er assistierte zudem beim Treffer zum 2:0 durch Benjamin Neukom, der später auch noch das 6:2 realisierte, und damit wie Elo ebenfalls zweifacher Torschütze war.

Auf den Umstand angesprochen, dass er bei der Auswahl der Ausländer zum wiederholten Mal ein glückliches Händchen gehabt habe, erklärte Ehlers: «Fünf gute Ausländer in der Mannschaft zu haben, ist ein riesiger Vorteil. Ich bin dem Vorstand unendlich dankbar, dass er mir dies bewilligt hat.» Gleichzeitig warte der Coach aber, jetzt nicht abzuheben, dafür aber demütig zu bleiben. «Es ist schön, vierter zu sein. Aber die Saison ist noch sehr, sehr lang.»

 

Genève-Servette HC - SCL Tigers 2:6 (1:2, 1:2, 0:2)

Les Vernets, Genève, 5'834 Zuschauer. SR: Müller/Koch, Duarte/Gnemmi. Tore: P. Berger, Pesonen, Kuonen, Ausschluss Skille) 0:1. 19. Neukom (Leeger) 0:2. 20. Winnik (Tömernes, Almond) 1:2. 22. Skille (Winnik, Vukovic) 2:2. 25. Elo (Gustafsson, Lardi, Ausschluss Glauser!) 2:3. 33. Elo (Pesonen, Cadonau) 2:4. 41. Kuonen (Pesonen, Johansson) 2:5. 59. Neukom (Diem) 2:6. Strafen: je 3-mal zwei Minuten.

Servette: Descloux; Tömmernes, Jacquemet; Fransson, Vukovic; Mercier, Antonietti; Bezina; Almond, Richard, Wick; Winnik, Kast, Skille; Rod, Romy, Simek; Douay, Berthon, Fritsche; Bozon.

SCL Tigers: Ciaccio; Blaser, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Leeger, Kindschi; Neukom, Diem, Elo: Pesonen, Johansson, Kuonen; N. Berger, Gustafsson, DiDomenico; Randegger, P. Berger, Rüegsegger.

Bemerkungen: Servette ohne Bouma, Wingels, Rubin (alle verletzt), Völlmin (überzählig). SCL Tigers ohne Punnenovs, Dostoinov, Nüssli, Peter (alle verletzt), Gerber (Olten), Gagnon, Melnalksnis, Weiber (alle überzählig).