Knappe Niederlage im spitzenkapf

SCL Tigers scheitern beim Entern des Throns

Die SCL Tigers beziehen im Spitzenkampf gegen den starken EV Zug eine knappe 1:2 - Niederlage. Bis zuletzt nahe dran, sind die Langnauer in ihren Bemühungen oft etwas zu ungenau.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Er stand des Öftern im Mittelpunkt des Geschehens: Langnaus Hüter Ivars Punnenovs. Bild: Susanne Bärtschi

 

So etwas hatten wir in Langnau lange nicht mehr. Die zweitplatzierten SCL tigers empfingen den Leader EV Zug zum Spitzenkampf. Die besonerde Atmosphäre war vor dem Spiel spürbar. Vor fast ausverkauftem Haus spielten die Tiger um die Übernahme des Leaderthrons. Und sie taten dies auf würdig Art und Weise. Wie ein echter und ernsthafter Herausforderer. Doch vorerst bleiben sie die Challenger.

Denn auch beim EV Zug war man natürlich gewarnt. Gratispunkte gibt es für die SCL Tigers längst keine mehr. Wer sich ständig in den vorderen Rängen befindet, wird nicht unterschätzt. Nie! Und so legten denn die Innerschweizer los wie die Feuerwehr. In den Startminuten waren es fast nur die Zuger, die vor dem gegnerischen Tor auftauchten. Oft schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der erste Treffer fallen würde. Dieser fiel dann auch tatsächlich in der 13. Minute. Schuss von Jesse Zgraggen, Ivars Punnenovs lässt abprallen, Carl Klingberg staubt ab. Mit diesem knappen Vorsprung geht es in die erste Pause. Obwohl die Führung der Zuger verdient war, hatten die Langnauer auch Pech. Denn in der 16. Minute tauchte Stephan Rüegsegger allein vor Zugs Hüter Sandro Aeschlimann auf, liess diesem keine Chance, scheiterte aber am Pfosten.

Gegen Ende des Startdrittels kassierte Dominik Schlumpf eine 2-mal Zweiminutenstrafe. Die Tiger waren aber zu ungenau. Die Strafe lief aber im Mitteldrittel weiter. Und da kam es zu einer kuriosen Szene. Zugs Hüter Aeschlimann ging nach einem Schuss neben das Gehäuse hinter sein Tor, der Puck prallte aber zurück und Nolan Diem hatte keine Mühe, den Ausgleich ins leere Tor zu erzielen. Von da weg rockte Langnau, vergab diverse Chancen. Immer wieder fehlte nur der letzte Tick. Als in der 38. Minute Raphael Kuonen auf der Strafbank sass, gewährten die Langnauer für einmal Garrett Roe etwas zu viel Zeit. Dieser zielte genau und traf zur neuerlichen Führung für die Zuger. Statt mit einem Vorsprung gingen die Tiger mit einem Rückstand auch in die zweite Pause. Es sollte bereits die Entscheidung gewesen sein.

Denn trotz eines Ansturms auf das gegnerische Tor erzielten die Langnauer keinen weiteren Treffer. Dabei rissen sie die Zuschauer mit ihren Aktionen immer wieder von den Sitzen. Wer derart angespannt und vorfreudig auf die erstmalige Übernahme des NLA-Leaderthrons seit mehr als 18 Jahren wartet, ist natürlich etwas leichter von den sitzen zu reissen. Aber die Leistung der Langnauer, ihre kämpferische Einstellung und ihre Leidenschaft übereugte die Zuschauer trotz der Niederlage. Die grösste Chance im Schlussdrittel vergab Nolan Diem, der in bester Position den Pass auf Chris Didomenico vorzog, diesen aber zu ungenau spielte, - und weg war sie, die Möglichkeit.

Doch insgesamt zeigten die Langnauer, weshalb sie so weit vorne stehen in der Tabelle. Es war ein hochstehendes Spiel, einer Spitzenpartie würdig. Und sie endete denkbar knapp. Leider fehlte den Einheimischen etwas die Effizienz, Sonst hätte es heute durchaus klappen können.

Schock im Mitteldrittel

In der 22. Minute stürzt Carl Klingberg vor der Langnauer-Fankurve kopfvoran in die Bande, bleibt benommen liegen, und muss mit der Bahre vom Feld getragen werden. Das Schlimmste musste befürchtet werden. Doch inzwischen kam die Entwarnung. Klingberg ist ansprechbar zeigt keine Lähmungserscheinungen und kann alles bewegen. Gute Besserung Carl.

 

SCL Tigers - EV Zug 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)

Ilfishalle, 5'975 Zuschauer. SR: Dipietro/Schrader. Haag/Fuchs. Tore: 13. Klingberg (Zgraggen, Roe) 0:1. 21. Diem (Ausschluss Schlumpf) 1:1 39. Roe (Alatalo, Ausschluss Kuonen) 1:2. Strafen: je 4-mal zwei minuten.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Glauser; Randegger, Erni; Huguenin, Cadonau; Kindschi; Dostoinov, P. Berger, Elo; Pesonen, Johansson, Kuonen; Neukom, Gustafsson, DiDomenico; N. Berger, Diem, Rüegsegger; Gerber.

EV Zug: Aeschlimann; Zgraggen, Zryd; Alatalo, Thiry; Stadler, Schlumpf; Diem; Everberg, Roe, Klingberg; Simion, McIntyre, Matschini; Suri, Albrecht, Lammer; Zehnder, Senteler, Schnyder.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Gagnon, Blaser (beide verletzt), Lardi (krank), Melnalksnis, Weibel (Elite).16. Pfostenschuss Rüegsegger. SCL Tigers ab 58.37 ohne Torhüter.