Sieg und drei Punkte in Fribourg

SCL Tigers verschaffen sich Luft am Strich

Grosser, wenn auch glücklicher Sieg der SCL Tigers in Fribourg. Trotz Dominanz der Einheimischen gewinnen die Langnauer alle drei Punkte. Damit holen sie an diesem wichtigen Wochenende die volle Punktzahl.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Hier jubeln die Langnauer über den Treffer zum 0:2. Bild: Bruno Wüthrich

 

Gleich mit 3:10 verloren die SCL Tigers ihr letztes Spiel an gleicher Stätte. Doch diesmal war vom Gästesektor nach dem Spiel laut und deutlich der "Trueber Bueb" zu vernehmen. Denn soeben war das Spiel nach dem Treffer zum 3:1 ins leere Tor von Pascal Berger definitiv entschieden worden und die Schlusssirene ertönt. Es war eine leidenschaftliche, kämpferische und auch clevere Darbietung, welche die Emmentaler vor über 6'000 Zuschauern in der BCF Arena boten. Glück war auch dabei. Und es brauchte wiederum den überragenden Damiano Ciaccio.

 

Mit den zwei Siegen von diesem Wochenende legten die Langnauer wieder eine Differenz von sieben Punkten zwischen sich und den Strich. Wie es scheint, haben sie genügend Recourcen und Energie, um auch in der entscheidenden Phase dieser Qualifikation den Level zu halten und sogar noch zuzusetzen. Noch ist der Weg weit. Noch kann vieles geschehen. Aber in der Verfassung, in welcher sich das Team von Coach Heinz Ehlers derzeit befindet, muss einem nicht bange werden. Ab sofort haben die SCL Tigers nur noch zu gewinnen. Es geht jetzt einzig und allein um die Qualifikation für die Playoffs. Mit dem Kampf um den Ligaerhalt haben sie definitiv nichts mehr zu tun.

Vor diesem Wochenende hatten die Tiger noch gegen zwei Teams keinen Saison-Sieg errungen: gegen den EHC Biel und gegen Gottéron. Die beiden Nuller wurden nun getilgt, und zwaar am gleichen Wochenende mit einem Torverhältnis von 7:1. Dies ist aller Ehren wert. Denn die zuvor null Punkte zeigen auch, dass beide Mannschaften den Emmentalern nicht sonderlich liegen. In Fribourg ist es für Pascal Berger & Co sowieso immer heiss. Hier wird den Langnauern nie etwas geschenkt. Zudem hätte es nicht verwundert, wenn die Kanterniederlage vom letzten Spiel noch irgendwie in den Hinterköpfen gewesen wäre. Doch sollte dies so gewesen sein, so merkte man es der Mannschaft zumindest nicht an. Von Beginn weg agierten die Langnauer äusserst diszipliniert, verzeichneten im Startdrittel auch mehr Schüsse (11:9) auf das gegnerische Tor. Der Treffer in der 9. Minute durch Stefan Rüegsegger (Fribourgs Hüter Reto Berra half unfreiwillig mit) fiel trotzdem etwas überraschend, gab aber den Gästen zusätzliche Energie. Gegen Ende des Drittel war gleich mehrfach Damiano Ciaccio gefordert. Er wurde qualsi eingeschossen für das, was ab dem Mitteldrittel auf ihn zukommen würde.

3:18 lautete das Schussverhältnis im Mitteldrittel aus Sicht der Langnauer. Die Fribourger waren praktisch immer im Vorwärtsgang, lancierten Angriffswelle um Angriffswelle. Doch Langnaus Defensive hielt stand, benötigte zuweilen Glück. Auch der Treffer zum 2:0 fiel deshalb überraschend, war aber wunderschön heraus gespielt. Larri Leeger schloss eine Kombination mit Chris DiDomenico (2. Assist) und Nils Berger (1. Assist) wunderschön ab (29.). Mit viel Engagement hielten die Tiger diesen Vorsprung bis zum Drittelsende.

Das Schlussdrittel begann dann aber nicht gut für die Gäste. Bereits nach 28 Sekunden musste Aaron Gagnon wegen Haken auf die Strafbank, und die Gastgeber benötigten gerade mal sechs Sekunden, um den viel umjubelten Anschlusstreffer zu realisieren. Würden nun die Dämme brechen?

Sie brachen nicht. Die Langnauer schaukelten den Sieg nach hause, wobe der Ausdruck "schaukeln" nicht ganz passt. Es war noch ein hartes Stück Arbeit, und wohl auch für die mitgereisten Fans ein Nervenspiel.

 

HC Fribourg-Gottéron – SCL Tigers 1:3 (0:1, 0:1, 1:1)

BCF Arena Fribourg, 6'236 Zuschauer. SR: Wiegant/Massy, Cattaneo/Wolf. Tore: 9. Rüegsegger 0:1. 29. Leeger (N. Berger, DiDomenico) 0:2. 41. (40.34) Bertrand (Holos, Ausschluss Gagnon) 1:2. 60. (5938) P. Berger (DiDomenico, ins leere Tor) 1:3. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

Gottéron: Berra; Chavaillaz, Holos; Furrer, Schneeberger; Stalder, Abplanalp; Meunier, Weisskopf; Marchon, Slater, Mottet; Bertrand, Bykov, Rossi; Miller, Walser, Sprunger; Lhotak, Schmutz, Vauclair.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Kindschi; Dostoinov, Gagnon, Elo; Pesonen, P. Berger, Kuonen; Neukom, Gustafsson, DiDomenico; N. Berger, Randegger, Rüegsegger; Gerber.

Bemerkungen: Gottéron ohne Schilt (verletzt), Micflikier (überzählig), M. Forrer (abwesend). SCL Tigers ohne Punnenovs, Johansson, Blaser, Diem, Nüssli, Peter (alle verletzt). 59.21: Timeout Gottéron. Gottéron von 58.20 bis 59.38 ohne Torhüter.