Sportcenter-Besitzer Markus Bösiger macht bei entsprechender Nachfrage Eis

SCL Young Tigers: Eis in Huttwil

KHL und Ende der Eiszeit in Huttwil? An der Podiumsdiskussion im Saal des kleinen Prinz' zu Huttwil stellte sich Markus Bösiger der interessierten Bevölkerung. Er nahm dabei Stellung über seine Differenzen mit den Verbänden und der Gemeinde Huttwil, und informierte über seine Pläne mit der russischen KHL.

News • • von Bruno Wüthrich

Der Saal im kleinen Prinz war zum Bersten gefüllt. Dies im krassen Gegensatz zur Einschätzung von Huttwils Gemeindepräsident Hansjörg Muralt. «Das interessiert hier niemand», vermutete Muralt im Vorfeld, und ging noch am Montag mit seinen Gemeinderatskollegen in Klausur, um darüber zu befinden, ob vereinzelte Mitglieder dieses Gremiums überhaupt an diesem Anlass teilnehmen sollen. Die Idee des durch Radio Neo1 organisierten Podiums war es, dass neben Bösiger auch Vertreter des Fussballverbandes, des Eishockeyverbandes und der Gemeinde Huttwil am Podium teilnehmen sollten. Derweil die Verbandsvertreter durch Abwesenheit glänzten, befand sich Muralt mit zwei seiner Kollegen wenigstens im Publikum, kam aber nicht darum herum, ebenfalls Stellung zu beziehen.

Es sah nicht gut aus für die Abwesenden. Die traurige Rolle des Eishockeyverbandes bei der Versenkung der sportlich in die NLB aufgestiegenen Huttwil Falcons (Frühjahr 2011) ist hinlänglich bekannt. Bösiger erzählte von den Gesprächen, die er mit Denis Vaucher, dem damaligen Direktor von Swiss Eishockey ( wechselte danach zu Swiss Ski, wurde dort inzwischen wieder entlassen) geführt hatte: «Die wollten uns ganz klar nicht in der NLB, weil es mit den SCL Tigers, dem SCB, dem EHC Biel, dem SC Langenthal und dem EHC Olten bereits genügend Klubs in der NL gebe.» Und Klaus Zaugg, der allseits bekannte Sportjournalist und Eishockeykenner doppelte nach: «Von da weg suchten die Verbandsoberen unter Vauchers Nachfolger Werner Augsburger nach einem formalen Grund, um den Huttwilern den Aufstieg zu verweigern. Augsburger wechselte nur wenige Monate später im Sommer 2011 ins Organisationskomitee für die Olympischen Spiele 2014, welches er nach wenigen Monaten wegen eines erneuten Wechsels zum Schweizerischen Volleyballverband wieder verliess.

 

Auch der Fussballverband glänzte durch Abwesenheit. Zwar ging Podiumsleiter Flo Wüthrich im Vorfeld auf Interview-Tour und befragte in diesem Zusammenhang auch Peter Knäbel, technischer Direktor der Schweizerischen Fussball- Nationalmannschaft. Die kurzen Einspieler des ehemaligen Budesliga-Profis Knäbel (108 Spiele in der 1. Bundeliga, 7 Tore) waren das einzig Langweilige an diesem Abend. FANTIGER liegt das gesamte Tondokument vor. Neo1 hat die besten Ausschnitte der nichtssagenden, dafür aber wortreich und blumig vorgetragenen Aussagen Knäbels heraus gepickt. Dafür waren die Aussagen Bösigers umso brisanter. Er legte Wert auf die Feststellung, dass die Verträge mit dem SFV nicht gekündigt worden, sondern ausgelaufen seien und nicht erneuert wurden. So richtig liess einen staunen, als Bösiger ausführte, was der SFV im Falle einer weiteren Zusammenarbeit vom Sportcenter erwartete, und was dafür als Gegenwert bezahlt werden sollte. Da wurde Mancheinem klar, dass so Bösigers Rechnung wohl nicht hätte aufgehen können.

 

Auch die Gemeinderäte bekamen ihr Fett weg.