Bei Sammelerfolg:

Sich anbahnender Machtwechsel bei den SCL Tigers

Sie war – bei erstem Hinhören - nicht der grosse Wurf, die Medienkonferenz des Vereins «Rettet den Tiger». Keine neuen Investoren, allenfalls der Gang in die NLB, Sammeln von Geld für die geplante Erhöhung des Aktienkapitals. Wer nachfragte, bekam indes zwischen den Zeilen Erstaunliches zu hören. Vereinspräsident Peter Jakob stellt klar: Ein Scheitern unserer Vereins wäre eine riesige Blamage. Und: Bei den SCL Tigers wird es in absehbarer Zeit zu einem Machtwechsel kommen.

Blog • • von Bruno Wüthrich

Eine Million will der Verein «Rettet den Tiger» bis zum 15 August sammeln. 100'000 Franken wird die Firma Jakob AG einschiessen, weitere 100'000 Franken zeichnet die Gemeinde. Bei einem Scheitern würde der Verein die gesammelten Beträge zurück an den Absender zurück senden. Im Falle des Erfolgs würde der Verein bei den SCL Tigers Führungsverantwortung übernehmen.

 

Einen Rücktritt als VR-Präsident schliesst Hans Grunder derzeit aus. «Ich verlasse eine Baustelle nicht, solange noch gebaut wird», sagte Grunder wiederholt den anwesenden Zuhörern. Was «derzeit» genau bedeutet, führte er nicht aus. Aber: Grunder betonte, bisher keine Ämter länger als acht Jahre bekleidet zu haben. Er sei kein Sesselkleber. Grunder sitzt seit sieben Jahren im VR der SCL Tigers. Zudem: Was an der nächsten GV geschehen wird oder könnte, liess Grunder offen. Die in Aussicht gestellte Übernahme von von Verantwortung durch die Leute um Peter Jakob bedeutet indes nichts anderes, als dass es an der Spitze der SCL Tigers ab der kommenden GV zu einem Wechsel kommen wird.

 

Für 100'000 Franken will die Gemeinde Tiger-Aktien zeichnen. Zusätzlich soll ein zinsloses Darlehen mit einer Laufzeit von 10 Jahren in der Höhe von 800'000 Franken gewährt werden. Auflage: Ziele des Vereins müssen erreicht werden, sonst fallen die Beschlüsse, welche im Falle des Darlehens noch durch den grossen Gemeinderat müssen und dem fakultativen Referendum unterstellt werden, dahin.

 

Künftig soll nur noch Geld ausgegeben werden, das man hat. «Nicht die Notwendigkeit auf dem Eis, sondern die Zahlen in der Buchhaltung sollen entscheiden,» sagte Peter Jakob, der nach Meinung eines bekannten Journalisten bereits wie der neue Präsident der SCL Tigers auftritt. Das Risiko, allenfalls für ein paar Jahre in die NLB bestreiten zu müssen, würde die neue Führung in Kauf nehmen. Peter Jakob: «Ein Tor ist ein Tor, ein Sieg ein Sieg, eine Wurst eine Wurst, ein Bier ein Bier, egal ob in der NLA oder der NLB». Selbstverständlich wäre in der NLB jedoch der Wiederaufstieg das Ziel.