SCL Tigers - HC Fribourg-Gottéron 4:2 (2;1, 0:0, 2:1)

Solche Siege sind immer am schönsten!

Die SCL Tigers gewinnen das Duell zweier Mannschaften von unter dem Strich knapp mit 3:2. Sie be

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Es war ein harter Kampf. Nicht nur vor den Toren. Bild: Susanne Bärtschi

 

Die SCL Tigers haben sicher schon souveränere Siege gefeiert. Und sie verloren auch schon Spiele, in denen sie besser ausgesehen haben als heute. Es war ein Kampfspiel, in dem die Langnauer davon profitierten, dass ihenen zwei frühe Tore gelangen. Bereits in der 5. Minute schepperte es hinter Fribourg-Hüter Benjamin Conz. Dabei ging es sehr schnell. Nach einem gewonnenen Bully verwertet Thomas Nüssli dierekt. Der Führungstreffer ist wichtig, denn Gottéron war bis dahin die bessere Mannschaft, und dies bleibt vorerst so. Doch in der 9. Minute gelingt den Einheimischen bereits der Ausbau der Führung. Maxime Macenauer erwischt Conz backhand zwischen den Schonern hindurch. Die SCL Tigers bringen sich danach mit Strafen gleich selbst in Bedrängnis. Dabei nützt Yannick Rathgeb eine doppelte Überzahl (auf die Strafe von Dan Weisskopf folgt auch noch der Stockschlag von Sven Lindemann) in der 19. Minute zum Anschlusstreffer. Dieser ist verdient. Die Führig der Langnauer zur Pause ist glücklich. «Die beiden Tore zu Beginn des Spiels waren für uns sehr wichtig, leider brachen wir uns den Rhythmus mit unseren Strafen gleich selbst», analysierte Raphael Kuonen.

 

Im Mitteldrittel glich sich das Geschehen aus. Obwohl verschiedetlich in Bedrängnis, verteidigten die Platzherren ihre Führung nicht unverdient, denn auch sie setzten ihre Zeichen, so zum Beispiel in der 22. Minute, als Chris DiDomenico alleine von Conz verzog.

 

Dieses Tor in der 6. Minute von Gottéron wurde wegen Torhüterbehinderung aberkannt. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Erneut spielte ein frühes Tor den Langnauern in die Hände. Nachdem eine Strafe von Roman Cervenka aus dem zweiten Drittel gerade abgelaufen war, bediente bei noch laufendem Powerplay Chris DiDomenico den Finnen Ville Koistinen, der den Puck zum erneuten Ausbau der Führung ins Fribourger Netz hämmerte. Fribourg warf nun alles nach vorne, und die Tiger kamen teilweise viel zu lange nicht mehr aus ihrem eigenen Drittel heraus. Müssen da die Beine teilweise schwer geworden sein. Vershciedentlich schien ein weiterer Treffer der Gäste nicht mehr weit. Und tatsächlich: In der 46. Minute lancierte Yannick Rathgeb Roman Cervenka, der den starken Ivars Punnenovs im Langnauer Tor zum zweiten Mal bezwang. Jetzt war aber etwas los im Langnauer Drittel. Die Tiger wehrten sich mit Händen und Füssen, und tatsächlich: Sie brachten den Vorsprung über die Zeit. Maxime Macenauer erzielte zwei Zehntelssekunden vor Ablauf der Zeit sogar noch den vierten Treffer.

 

Ohne Zweifel war dies ein glücklicher Sieg. Aber gerade deshalb war er umso wichtiger. Vom Potential her gehört Gottéron nämlich nicht auf die letzten Plätze. Es ist schwer nachzuvollziehen, wie die Fribourger mit Spielern wie Cervenka, Sprunger, Rathgeb und Bikov (letzterer fehlte heute) dermassen miserabel punktet. Doch gerade gestern beendeten die Fribourger die beeindruckende Siegesserie von Lausanne. Immens wichtig also für die Langnauer, a) den Punkteabstand auszubauen und b) einen allfälligen Höheflug Gottérons bereits im Keim wieder zu ersticken.

 

Die SCL Tigers haben nun punktemässig zum EHC Kloten aufgeschlossen und liegen noch fünf Punkte hinter dem Tabellenachten Genf-Servette. Reicht es allenfalls sogar noch für die Playoffs? «Jetzt spielen wir mal die wichtigen Partien bis zur Natipause, dann sehen wir weiter», lässt sich Raphael Kuonen nicht auf die Äste heraus. Gefragt sind Punkte, und nicht schöne Spiele. Das heute war ein klassisches Beispiel, wie sich die Tiger holen können, was sie brauchen. Es geht nur mit viel Kampf und Disziplin. Der Kampfgeist stimmte, bei der Disziplin sind immer noch gewisse Abstriche zu machen. In der 6. Minute wurde Gottéron zurecht ein Treffer aberkannt. Doch dass es überhaupt zu dieser Chance kam, war einem Fehler der Langnauer Verteidigung zu verdanken.

 

Aber eben:; Siege, bei denen bis zuletzt gezittert werden muss, sind die schönsten. So gesehen war dies heute ein wunderschöner Abend.

 

SCL Tigers - HC Fribourg-Gottéron 4:2 (2;1, 0:0, 2:1)

 

Ilfishalle, 6'000 Zuschauer (ausverkauft). SR: Müller/Wehrli, Gnemmi/Kaderli. Tore: 5.Nüssli (DiDomenico, Albrecht) 1:0. 9. Macenauer (Strafe angezeigt) 2:0. 19. Rathgeb (Cervenka, Ausschlüsse Weisskopf, Lindemann) 2:1. 41. Koistinen (DiDomenico, Albrecht) 3:1. 46 Cervenka (Rathgeb) 3:2. 60. (59.59) Macenauer (P. Berger) 4:2. Strafen: 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 4-mal zwei Minuten gegen Gottéron.

 

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Zryd; Seydoux, Weisskopf; Randegger, Müller: A. Gerber, Currit; N. Berger, Macenauer, Elo; Nüssli, Albrecht, DiDomenico; Lindemann, P. Berger, Kuonen; Moggi, Chiriaev, Dostoinov.

 

Gottéron: Conz (08.45 - 09.31 Saikkonen); Chaviallaz, Stalder; Leeger, Kienzle; Abplanalp, Rathgeb; Chiquet, Glauser; Motter, Vesce, Mauldin; Neuenschwander, Rivera, Fritsche; Birner, Cervenka, Sprunger; Neukomm, Schmutz, Steiner.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Stettler, Blaser (verletzt), R. Gerber (angeschlagen), Haas, Schremp (überzählig. Gottéron ohne Maret, Bykov, Loichat, Marchon, Schilt, Piccard. 6. Tor von Gottéron wegen Torhüterbehinderung aberkannt. Gottéron von Xx.XX bis XX.XX ohne Torhüter.