Niederlage gegen Lugano

Tadellose Leistung reichte nicht zum Punktgewinn

Es wollte zu lange Zeit nicht sein. Die SCL Tigers verloren gegen den HC Lugano mit 2:4 Toren. Die Partie hatte mehrere «Gelegenheiten», einen völlig anderen Verlauf zu nehmen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Ivars Punnenovs war wie sein Gegenüber Daniel Manzato ein sicherer Rückhalt für seine Mannschaft. Hier rettet er seine Mannschaft in extremis vor einem Gegentreffer (Bild: Susanne Bärtschi)

 

Was für ein Schlussdrittel: Nachdem Luca Fazzini bereits in der 42. Minute mit dem 0:3 sämtliche Langnauer zunichte zu machen schien, standen diese nochmals auf und hätten dem spiel fast noch eine Wende gegeben. Zwei Pfostenschüsse von Emanuel Peter und Roland Gerber innerhalb weniger Sekunden der 46. Minute deuteten an, dass sich die Tiger noch nicht aufgegeben hatten. In der 55. Minute folgte dann der Doppelschlag. Innerhalb von 17 Sekunden durch Aaron Gagnon und Yannick-Lennart Albrecht brachten die Hoffnung nochmals zurück. Doch die Luganesi dank Daniel Manzato und ihrer Cleverness brachten diesen Vorsprung schliesslich einigermassen problemlos über die restlichen Minuten

Anders als im gestrigen Spiel gegen den EHC Biel waren die SCL Tigers heute gegen den HC Lugano über alle drei Drittel präsent und konzentriert. Und anders als gestern waren die Langnauer heute auch offensiv sehr präsent und kreierten sich beste Tormöglichkeiten im Multipack. Man hätte sich gewünscht, dass die Tiger den zuletzt arg kritisierten Jonas Hiller im Tor der Seeländer ebenso geprüft hätten wie heute Daniel Manzato, der wegen einer Verletzung von Stammhüter Elvis Merzlikins seit einigen Spielen das HCL-Tor hütet. Seit Manzato im Tor steht, erbringt er grosse Leistungen. So brachte er gestern auch den HC Ambri-Piotta zur Verzweiflung Heute waren die SCL Tigers an der Reihe. Wie erwähnt, mangelte es an besten Chancen nicht. Allein im ersten Drittel vergaben Yannick Blaser (3.), Eero Elo (5. und 10.) und Aaron Gagnon (15.). Wobei Blaser und Gagnon das Ziel verfehlten, während Elo an Manzato scheiterte. Genauso wie Thomas Nüssli und Yannick-Lennart Albrecht in der gleichen Szene gleich hintereinander (27.), ebenso wie Anton Gustafsson (30.). Beide im Mitteldrittel.

Man sollte sich aber nicht allzu fest täuschen lassen. Es ist nicht so, dass die Tiger quasi auf ein Tor gespielt hätten. Lugano war stets gefährlich. Zuweilen schien es auch, die hoch gehandelten Stars der Tessiner hätten notfalls auch noch einen Gang höher schalten können. Und sie verzeichneten sowohl im ersten wie auch im zweiten Abschnitt je einen Pfostenschuss (10. Luca Fazzini, 34. Luca Cunti). Und dann waren da eben die beiden Tore. In der 17. Minute brachte Maxime Lapierre die Scheibe etwas glücklich über die Linie. Dieses knappe Resultat hielt bis kurz vor Ende des letzten Drittels. Alexei Dostoinov sass noch eine Strafe ab, weil aber kurze Zeit vor ihm auch ein Luganesi in die Kühlbox musste, hatten die Südtessiner zum Ende des Drittels noch 42 Sekunden Zeit, das Skore zu erhöhen. Dies gelang ihnen zehn Sekunden vor Drittelsende durch einen präziesen Schuss von der blauen Linie in die tiefe Ecke des von Ivars Punnenovs gehüteten Tiger-Tores. So etwas wie die Vorentscheidung für die tapfer, weitgehend gut organisiert, aber im abschluss unglücklich kämpfenden Langnauer.

Wer nach dem zweiten Drittel noch an eine Rückkehr der Langnauer in diese Partie glaubte, schien sich bereits 69 Sekunden nach Wiederaufnahme der Partie eines besseren belehrt zu sehen. Luca Fazzini mit seinem zweiten Treffer, schien den Langnauern die letzte Hoffnung zu rauben. Doch darin sahen sich die 6'000 Zuschauer in der ausverkauften Ilfishalle getäuscht.

Schade, reichte es für die SCL Tigers vor der Natipause nicht doch noch zu einem Punktgewinn. Dieser wäre verdient gewesen. Die Langnauer zeigten in einer unterhaltsamen und zuletzt grösstenteils spannenden Partie von A-Z eine gute Leistung, scheiterten aber immer wieder an ihrer eigenen Abschlussschwäche und an Lugano-Hüter Daniel Manzato, der einen grossen Abend einzog.

 

 

SCL Tigers - HC Lugano 2:4 (0:1, 0:1, 2:2)

Ilfishalle, 6'000 Zuschauer (ausverkauft). SR: Stricker/Urban, Gurtner/Küng. Tore: 17. Lapierre (Sanguinetti) 0:1. 40. (39.50) Fazzini (Lapierre, Klasen, Ausschluss Dostoinov) 0:2. 42. Fazzini (Lajunen, Chiesa) 0:3. 55. (54.24) Gagnon (Erkininjuntti, Koistinen, Ausschluss Cunti) 1:3. 55. (54.41) Albrecht 2:3. 60. (59.28) Walker (Lapierre, ins leere Tor) 2:4. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 5-mal zwei Minuten gegen den HC Lugano.

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Zryd; Erni, Blaser; Huguenin, Randegger; Erkinjuntti, Gagnon, Elo; Neukom, Gistafsson, Kuonen; Nüssli, Albrecht, Dostoinov; Lardi, Peter, Gerber.

HC Lugano: Manzato; Furrer, Sanguinetti; Vauclair, Ulmer; Wellinger, Chiesa; Zorin, Riva; Klasen, Lajunen, Fazzini; Sannitz, Lapierre, Walker; Hofmann, Cunti, Bertaggia; Reuille, Romanenghi, Moini.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne P. Berger, N. Berger, Stettler Haas, Seydoux, Rüegsegger (alle verletzt), Himelfab, Müller (beide Langenthal), Weibel (Elite). HC Lugano ohne Merzlikins, Bürgler, Brunner, Ronchetti, Kparghai. 10. Pfostenschuss Fazzini. 34. Pfostenschuss Cunti. 46. Minute Pfostenschuss Peter, 46. Pfostenschuss Gerber. SCL Tigers von 58.52 bis 59.29 ohne Torhüter.