Trendwende oder Unfall:

Was folgt auf die Niederlage gegen Kloten?

War die Niederlage gegen Kloten nach zuvor fünf Siegen in Serie eine Trendwende, oder war sie bloss ein Unfall? Die Spiele dieses Wochenendes gegen den EHC Biel und den HC Lugano werden die Antwort liefern.

News • • von Bruno Wüthrich

Irgendwann geht jede Serie zu Ende. Dass es die SCL Tigers nach fünf Siegen in Serie ausgerechnet gegen den Tabellenletzten EHC Kloten erwischte, mag einige Fans verärgern. Doch gerade solche Spiele haben es in sich. Immerhin konnten die Tiger einen Punkt festhalten. Doch was bedeutet nun dieses Ende der Serie?

Vielleicht bleibt es einfach eine Niederlage. Das heisst, das Ende der Serie bliebe ohne weitere Folgen. Dies wäre dann der Fall, wenn die SCL Tigers auch an diesem Wochenende Punkte vor der Natipause holen. Ob, gegen wen und wie viele bleibe dahin gestellt. Das Programm ist schwierig genug. Auswärts geht es gegen den EHC Biel. Die Seeländer holten in den letzten fünf Spielen gerade mal einen Punkt und liegen als bestklassiertes von drei Teams mit je 22 Punkten auf Rang sieben, gleich vor den Langnauern. Es ist also auch für den EHC Biel ein äusserst wichtiges Spiel. Verliert das Team von Coach Mike McNamara erneut, könnte in der Tissot-Arena der Baum brennen. Denn der Erfolg der letzten Saison hat in Biel Erwartungen geweckt, welche durch den formidablen Start in diese Spielzeit noch genährt wurden. Derzeit scheinen die Playoff-Felle eher davon zu schwimmen. Da käme ein Sieg gegen die SCL Tigers gerade recht.

Für die Langnauer spricht, dass sie auswärts nicht das Spiel machen müssen. Sie haben sowohl gegen Lausanne wie auch in Zug gezeigt, was sie mit einer soliden Defensivleistung im Stande sind, zu erbringen. Doch sie müssen, anders als in Drittel zwei und drei gegen Kloten, die sich bietenden Torgelegenheiten verwerten. Doch das Team von Heinz Ehlers geht beileibe nicht chancenlos nach Biel. Das Selbstvertrauen ist nach sechs Spielen mit Punktezuwachs gewiss intakt. Wie aber bereits gegen Kloten: Spiele gegen angeschlagene Gegner sind stets besonders heikel.

Alles andere als angeschlagen ist derzeit der HC Lugano. Die auf dem 2. Rang liegenden Südtessiner haben acht der letzten zehn Spiele gewonnen. Dass sie jedoch zu bezwingen sind, zeigte am 17. Oktober ausgerechnet der EHC Kloten. Mit diesem Sieg haben die Klotener bereits vor dem Trainerwechsel die Trendwende eingeläutet. Den Sieg gegen die SCL Tigers eingeschlossen, gewannen die Klotener vier ihrer letzten fünf Spiele.

Es kann, aber es muss nicht Überblichkeit oder ein Unterschätzen des Gegners gewesen sein, dass der HC Lugano gegen die Flieger alle Punkte liegen lassen musste. Aber dieses Spiel zeigt auf, dass - zumindest in dieser Phase der Meisterschaft - wirklich jede Mannschaft jeden Gegner schlagen kann. Auch gegen Lugano haben die SCL Tigers - zumal das Spiel in der Ilfishalle stattfindet - eine reelle Chance. Leicht wird das Unterfangen nicht. Aber das soll es ja auch nicht. Schliesslich lebt das Eishockey auch von der Spannung.