Red Ice Martigny - SCL Tigers 1:4 (0:3, 0:0, 1:1)

Wenn der Tiger etwas gar früh satt ist...

...ist für den Gegner trotzdem nicht mehr genugg Futter da. Drei Treffer innerhalb von 137 Sekunden bereits zwischen der 6. und 8. Minute ebneten den SCL Tigers den Weg zum letztlich ungefährdeten Auswärtssieg in Martigny. Das bisher zuhause ungeschlagene Red Ice blieb lange blass und harmlos.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

Red Ice - SCLT 2-12-14 - 1Die Langnauer hatten früh grund zum jubeln. Hier jubeln sie nach dem 2:0 bereits nach 6 Minuten durch Remo Schlapbach, während der Ex-Tiger Vitaly Lakhmatov niedergeschlagen vorbei schleicht. Bild: Bruno Wüthrich

 

 

Eine andere Welt: Das Spiel zwischen dem zuhause noch ungeschlagenen Tabellenzweiten und dem souveränen Leader wollten in Martigny gerade mal 1'441 Zuschauer sehen. Immerhin waren das gut 400 Zaungäste mehr als der Schnitt vor dieser Partie. Irgendwie verständlich deshalb die Gerüchte, die russischen Investoren des Klubs könnten sich nach ablauf der Saison zurück ziehen. Es bleibt zu hoffen, dass dem nicht so ist. Sportlich wird in Martigny gute Arbeit geleistet.

 

Doch ein bisschen enttäuschend war er schon, der Auftritt des HC Red Ice. Die frühe, vorentscheidende Führung der Langnauer kam nämlich nicht von ungefähr. Von Beginn weg entstand nie der Eindruck, dass die Unterwalliser dem Leader richtig auf den Zahn fühlen wollen. Im Gegenteil: Die Tiger nahmen das Zepter sofort in die Hand und setzten die Gastgeber unter Druck. Das 0:3 nach 20 Minuten entsprach vollauf den gezeigten Leistungen. Dass bereits nach acht Minuten dieses Resultat zu notieren war, hatte jedoch auch damit zu tun, dass die Treffer auf recht einfache Weise zustande kamen. Das 1:0 fiel durch einen Hammer von Chris DiDomenico, der den Langenthaler Brent Kelly wieder als Liga-Topscorer ablöst. Der zweite Treffer war ein Weitschuss von Yannick-Lennart Abrecht, welchen Remo Schlapbach unhaltbar ablenkte, und beim 3:0 hämmerte Kim Lindemann ein Zuspiel von DiDomenico ins Martigny-Tor. Red Ice Hüter Reto Lori hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht manchen Puck unschädlich gemacht. Die Langnauer waren für ihren Gegner zu diesem Zeitpunkt einfach zu schnell. Weitere vorhandene Tormöglichkeiten vergaben die Tiger aber in diesem Drittel.

 

Im zweiten und dritten Abschnitt beschränkten die Emmentaler weitgehend darauf, Spiel und Gegner zu kontollieren, was ihnen gut gelang. Doch weitere Treffer wollten nicht gelingen, wurden jedoch auch zu wenig angestrebt. Erst in der 47. Minute kamen die Unterwalliser zum Anschlusstreffer. Es war eine schöne Kombination, abgeschlossen durch Kirill Starkov. Die Gastgeber versuchten danach dann doch noch, aufs Gaspedal zu drücken. Richtig gefährlich wurden sie dabei aber nicht. Das schönste Tor des Abends erzielte dann Sven Lindemann, der eine schnelle Kombination mit Lukas Haas und Claudio Moggi direkt zur definitiven Entscheidung abschloss (56.).

 

Coach Bengt-Ake Gustafsson war entsprechend zufrieden. «Im ersten Drittel haben wir richtig gut gespielt. Danach haben wir das Spiel kontorlliert, und kamen nicht mehr in Gefahr, dieses zu verlieren.» Die Serie der Langnauer wird immer unheimlicher. Wie sieht der Coach seine Mannschaft auf dem Weg in die Playoffs? «Im ersten Drittel waren wir auf einer  Skala von 0 bis 100 undgefähr bei 85. Bis zu den Playoffs müssen wir bei hundert sein.»

 

 

Red Ice Martigny - SCL Tigers 1:4 (0:3, 0:0, 1:1)

 

Patinoire d'Octodure, Martigny, 1'441 Zuschauer. SR: Wirth, Mauron/Rebetez. Tore: 6. DiDomenico (Bucher) 0:1. 7. Schlapbach (Albrecht) 0:2. 8. K. Lindemann (DiDomenico) 0:3. 47. Starkov (Lakhmatov) 1:3. 56. S. Lindemann (C. Moggi, Haas) 1:4. Strafen: 6-mal zwei Minuten gegen Red Ice, 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

Red Ice: Lory; Sirokovs, L. Zanatta; Maret, Borlat; Marghitola, Hostettler; M. Zanatta, Zorin; Knoepfli, Chiriaev, Wick; Lakhmatov, Montandon, Starkov; Dähler, Gaillant, Franzén; Brem, Faic, Malgin. 7.34: Timeout Red Ice

 

SCL Tigers: Ciaccio; Müller, Stettler; Ronchetti, Zeyd; K. Lindemann, Currit; Bärtschi; S. Lindemann, C. Moggi, Haas; Nüssli, DiDomenico, Bucher; T. Gerber, A. Gerber, Sterchi; Wyss, Albrecht, Schlapbach.

 

Bemerkungen: Red Ice ohne Descoux, Uhlmann (beide verletzt). SCL Tigers ohne Hcquefeuille, Rexha, Gustafsson, S. Moggi, Rüegg (alle verletzt). 7.34: Timeout Red Ice. 34.56: Ciaccio pariert Penalty von Franzén. 37.58 Pfostenschuss Borlat.