Corona Virus:

Wie wenn die Zeit still steht

Das Corona-Virus hat uns fest im Griff. Hat es das wirklich? Noch immer gibt es viele, die es scheinbar besser wissen oder einfach ignorieren, was geboten ist. Es würde nicht verwundern, wenn gerade sie es sind, die sich am lautesten melden, wenn das Virus sie erwischt hat.

Blog • • von Bruno Wüthrich

Bevor wir anfangen, hier der Link zum Bundesamt für Gesundheit BAG, wo es sämtliche wichtigen Informationen aus erster Hand gibt.

 

Norditalien ist nicht weit weg. Das Tessin ist noch näher. Das Virus hat auch den Sprung über den Gotthard längst geschafft. Es ist bei uns. Mitten unter uns allen. Du kannst Träger sein, ich kann es. Wir alle können Träger sein und es an unsere Nächsten weitergeben. Noch haben wir die Bilder bei uns nicht, welche die Italiener derzeit traumatisieren. Noch haben wir die leise Hoffnung, dass es bei uns nicht soweit kommt.

Aber wenn wir wollen, dass es nicht so weit kommt, wenn wir wollen, dass bei uns nicht die Armee die Särge mit den Verstorbenen überallhin verteilen muss, weil die Kapazitäten vieler Friedhofe und Krematorien schlicht überlastet sind, um all die Beerdigungen durchzuführen, dann müssen sich schleunigst alle an die neuen Regeln halten. 

Auch der Sport steht still

Wir sind Eishockey-Fans. Diejenigen, welche diesen Text hier lesen, sind wahrscheinlich vorwiegend Fans der SCL Tigers. Eishockey wird längst nicht mehr gespielt. Das Corona-Virus hat nicht nur für ein Spielverbot, sondern auch für ein Trainingsvorbot gesorgt. Darüber, ob die nächste Meisterschaft im Herbst planmässig gestartet werden kann, bestehen berechtigte Zweifel. Möglicherweise wird im 2020 in der Schweiz keine einzige Partie mehr ausgetragen. Wir hoffen dies natürlich nicht. Aber wir müssen damit rechnen.

Klar ist, dass auch keine geregelten Sommertrainings stattfinden können. Die Spieler werden wohl individuell trainieren und sich einigermassen fit halten müssen. Trainingsräume für Krafttraining etc. sind auch für sie geschlossen. Ergo brauchen auch Spieler und Trainer derzeit sehr viel Kreativität, um dann – irgendwann – wenn es wieder los gehen kann, nicht in einem körperlichen Zustand zu sein, der sogar einem Amateursportler spottet.

Ultimatives Zeichen, wie wichtig die Massnahmen sind

Die Massnahmen nicht nur unseres Bundesrates, sondern fast aller Regierungen dieser Welt, setzen die Wirtschaft unter starken Druck. Eine weltweite Rezession droht. Allein schon dies zeigt auf, wie ernst die Sache ist. Nie – unter gar keinen Umständen – würde eine Regierung Massnahmen treffen, die der Wirtschaft so sehr schaden, wenn nicht die tatsächliche Gefahr dies gebieten würde. Nie – unter gar keinen anderen Umständen – wird die Wirtschaft solche Massnahmen akzeptieren, wenn sie nicht selbst hundertprozentig davon überzeugt ist, dass diese nötig sind. Allein, dass wir wegen der getroffenen Massnahmen keinen Aufstand haben in diesem Land, und meines Wissens auch nirgendwo anders, zeigt doch, dass hier keineswegs mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird, sondern dass die Lage sehr, sehr, sehr ernst ist. 


Darum, liebe Leserin, lieber Leser, liebe Fans: So hart es auch scheinen mag – nehmt die Warnungen ernst. Keine Partys, auch nicht in privatem Rahmen, keine anderen Zusammenkünfte, bleibt soweit es geht zuhause, haltet zumindest den Abstand von zwei Metern zu euren Mitmenschen ein und befolgt die Hygienemassnahmen. Es ist wichtig!


Verantwortung

Es kann ja sein, dass dir das Virus nichts anhaben kann. Aber stell dir vor, du verlierst deinen liebsten Menschen, weil Convid19 zugeschlagen hat. Und stell dir vor, dass dieser Lieblingsmensch gerade durch dich angesteckt wurde, weil du dich nicht an die Vorgaben gehalten hast. Wetten, dass du dann nicht nur von Pech sprichst. Es ist schon schlimm genug, mit dem Verlust eines geliebten Menschen fertig werden zu müssen. Wie schlimm muss es erst sein, möglicherweise für dessen Tod verantwortlich zu sein.

Wir alle wurden und werden ständig aufgeklärt über das Corona-Virus. Niemand – wirklich absolut niemand – wird irgendwann sagen können, er oder sie hätte es nicht gewusst. Wer aber wissend eine Katastrophe verursacht, ist immer doppelt dafür verantwortlich. Vergesst das nicht.

Wer sich nicht an die Vorgaben hält, gefährdet andere Menschen und sich selbst. In Krisen wie dieser sind wir alle füreinander verantwortlich. Niemand kann sich dieser Verantwortung entziehen. Absolut niemand. Nicht die Jungen, nicht die Alten, niemand!

Entschleunigung

Derzeit scheint die Welt stillzustehen. Wir werden gerade entschleunigt. Daran werden wir uns gewöhnen. Dies wird – so denke ich – ziemlich schnell gehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele von uns dann, wenn wir uns an das neue Tempo dieser Welt gewöhnt haben, die Situation in Teilbereichen sogar ein ganz klein wenig geniessen können. Entschleunigung ist gesund. Interessant wird sein, wie es sich anfühlen wird, wenn wir – irgendwann – wieder beschleunigen müssen.