ZSC Lions - SCL Tigers 5:3 (0:2, 3:1, 2:0)

Zürcher Sieg mit gütiger Mithilfe der Langnauer

Erneut ein gutes Spiel der SCL Tigers gegen die ZSC Lions. Doch erneut endete es mit einer Niederlage. Dabei leisteten die Emmentaler gütige Mithilfe.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Viel Verkehr vor dem Tor von Ivars Punnenovs. So sah es zuweilen aus, wenn die ZSC Lions aufs Gaspedal drückten. Doch die SCL Tigers versteckten sich nicht. Bild: Bruno Wüthrich.

 

Kein Zweifel: Die ZSC Lions verfügen über mehr Potential als die SCL Tigers und haben sowohl in läuferischer wie auch in technischer Hinsicht Vorteile. Sie sind auch reaktionsschneller, wenn es darum geht, Situationen zu erfassen. Doch die Langnauer machten all diese Nachteile weitgehend mit taktischer Disziplin wett. Nur weitgehend deshalb, weil sie sich mit Eigenfehlern letztendlich selbst um die Früchte ihrer Bemühungen brachten. Drei der fünf Gegentore wären zu verhindern oder nicht nötig gewesen. Unter ihnen der Schuss ins leere Tor in der 59. Minute. Nachfolgend die Chronolgie der Torfolge:

7. Minute, 0:1: Wie bereits im Eröffnungsspiel gehenen die SCL Tigers auch in Zürich mit dem ersten Überzahlspiel in führung. Dabei schreibt sich erstmals Aaron Gagnon in die Torschützenliste ein. Dabei glänzt auch Yannick-Lennart Albrecht als Assistent. Seine Vorlage in den Lauf des Torschützen macht es diesem nicht mehr allzu schwer.

19. Minute, 0:2: Von Thomas Nüssli ideal angespielt, entwischt Eero Elo der Zürcher Hintermannschaft und lässt Lukas Flüeler keine Chance.

24. Minute, 1:2: Ein Schüsschen von Mike Künzle wird von Chris Baltisberger noch abgelenkt. Somit hat Ivars Punnenovs im Langnauer Tor schlechte Karten.

30. Minute, 1:3: Ein Kabinettstücklein der Marke Thomas Nüssli. Von der Strafbank kommend, lässt er an der Bande einen Zürcher Verteidiger stehen und danach den Torhüter mit seinem Spezial ins Leere laufen. Absolute Sonderklasse.

32. Minute, 2:3: Freie Sicht für den Torhüter und kein besonders harter Schuss. Hier sieht Ivars Punnenovs steinalt aus. Dieses Tor von Patrick Geering bringt die Zürcher leider rasch wieder heran.

38. Minute, 3:3: Auch der Ausgleich fällt noch im zweiten Drittel. Ein Knaller von Fredrik Pettersson bei einem Ausschluss gegen Philippe Seydoux bringt ihn. Das erste Powerplay der Zürcher hatten die Langnauer noch schadlos überstanden.

49. Minute, 4:3: Sie sind tückisch, diese gezogenen Schüsse von der blauen Linie. Diesmal versuchte es Robert Nilsson und war damit erfolgreich. Doch auch dieser Schuss war nicht unhaltbar. Zumal dieser nicht abgelenkt schien.

59. Minute, 5:3: Die SCL Tigers spielten alles oder nichts, das heisst ohne Torhüter. Sie geraten hinter dem eigenen Tor unter Druck, verlieren aber letztendlich den Puck ohne Not. Das schnelle Tor bedeutet die entgültige Entscheidung.

Festzuhalten gilt, dass die Langnauer gleich zu Beginn des Spiels mit einem Lattenknaller von Robert Nilsson (5.) Glück hatten. Glück, das ihnen dann aber später fehlte. Auch die Langnauer hatten ihre Tormöglichkeiten. Doch wenn das System von Heiz Ehlers richtig greifen soll, dann müssen die Fehler abgestellt werden. Zwischenzeitlich sieht das Spiel der Langnauer ganz passabel und sogar souverän aus. Aber mit den Fehlern verunsichern sie sich selbst und bauen den Gegner auf. Siehe das schnelle 2:3 nach Thomas Nüsslis Traumtor. Festzuhalten gilt es auch, dass noch weder Ivars Punnenovs noch Damiano Ciaccio sich einer Topform erfreuen. Wenn die SCL Tigers jedoch gegen Meisterschaftsfavoriten punkten wollen, sind sie auf starke Torhüterleistungen angewiesen. 

Dies war übrigens auch zu Beginn der letzten Saison nicht anders. Es ist zwar schon eine Weile her, als der nach zehn Spielen abgesetzte Tigers-Coach Scott Beattie klagte, wenn die beiden Hüter unter ihm so gehalten hätten wie später unter Heinz Ehlers, könnte er noch im Amt sein. Derzeit hat Ehlers das gleiche Problem.

 

ZSC Lions - SCL Tigers 5:3 (0:2, 3:1, 2:0)

Hallenstadion Zürich, 7'420 Zuschauer. SR:Hebeisen/Wiegand, Altmann/Wüst. Tore: Gagnon (Albrecht, Ausschluss Pestoni). 19. Elo (Nüssli) 0:2. 24 C. Baltisberger (Künzle, Geering) 1:2. 30. Nüssli 1:3. 32. Geering (Sutter) 2:3. 38. Pettersson (Geering, Nillson, Ausschluss Seydoux) 3:3. 49. Nilsson (Sutter, Pettersson) 4:3. 59. C. Baltisberger (ins leere Tor) 5:3. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen die ZSC Lions. 2-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

ZSC Lions: Flüeler; Geering, Klein; Marti, Karrer; Guerra, P. Baltisberger; Sutter; Pettersson, Sjögren, Nilsson; Wick, Shore, Pestoni; Herzog, Schäppi, Kenins; Künzle, Prassl, C. Baltisberger; Bachofner.

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Zryd; Erni, Blaser; Huguenin, Lardi; Seydoux; Erkinjuntti, Gustafsson, Elo; N. Berger, Gagnon, Nüssli; Neukom, Albrecht, Dostoinov; Haas, Peter, Gerber.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Schlegel (Ersatztorhüter), Suter (Ottawa), Blindenbacher, Seger, Hinterkircher, Miranda. SCL Tigers ohne Ciaccio (Ersatztorhüter), P, Berger, Stettler, Rüegsegger (alle verletzt), Randegger (rekonvaleszent), Müller (Langenthal), Himmelfarb (überzählig). 5. Lattenschuss Nilsson. SCL Tigers von 59.45 bis 58.59 ohne Torhüter.