Zuerst Jekami, dann überzeugend

Hier fällt das Tor zum 2:2 durch Thomas Nüssli (Schütze auf dem Bild nicht sichtbar). Wie schön der Puck ins «Angeli» flitzte, sehen Sie zudem auf der Einstigsseite. Bild: Susanne Bärtschi

Das Spiel hatte zum Schluss eindeutig den richtigen Sieger. Doch darauf einbilden können sich die Langnauer nicht viel. Das wissen sie auch. Zu löchrig war in der ersten Spielhälfte die Defensive. Zu weit war die Partie von der Playoff-Intensität entfernt. Die Zuschauer wurden jedoch bestens unterhalten und gingen mit Sicherheit gut gelaunt nach hause oder in den Ausgang. Viele genehmigten sich auch in der Ilfishalle noch ein Bier.

Bereits nach 33 Sekunden schenkten die Visper den Langnauern einen ein. Nach der Parie vom Donnerstag gegen die GCK Lions war dies das zweite Mal in Folge, dass die Tiger bereits in der ersten Spielminute in Rückstand gerieten. «Das ist nicht das Einzige, was wir abstellen müssen», analysierte Tom Gerber, an diesem Abend mit zwei Toren und einem Assist der beste Skorer. «Wir haben in den letzten Spielen zu viele Tore kassiert. Das müssen wir unbedingt abstellen bis zu den Playoffs. Seine Linienpartner Adrian Gerber (1 Tor, 2 Assists) und Lukas Haas (3 Assists) liessen sich beide ebenfalls drei Skorerpunkte gutschreiben. 

Hier erzielt Claudio Moggi das vorentscheidende 6:4. Er hatte bereits unmittelbar davor eine gute Szene. Bild: Susanne Bärtschi

Die Zuschauer staunten im ersten Drittel nicht schlecht. Ganze sieben Tore gab es innerhalb von 14 Minuten zu bestaunen. Doch nicht jedes wurde beklatscht. Die beiden Defensiven gaben oft kein vorteilhaftes Bild ab. Die Langnauer verteilten beim 0:1 und beim 3:3 grosszügig zwei Geschenke, welche die Visper dankend annahmen. Zufrieden wurden die Gäste deswegen nicht. Frustriert liess sich Visp-Hüter Martin Zerzuben nach 20 Minuten durch Matthias Schoder ersetzen. Ab dem zweiten Spielabschnitt stabilisierten beide Mannschaften ihre Defensiven. Die Tiger bleiben aber das bessere Team.

Zumindest für die Statistik war diese Partie nicht völlig belanglos. Mit diesem Sieg sicherten sich die SCL Tigers definitiv den 1. Rang in dieser Qualifikation. Theoretisch könnte zwar der HC La Chaux-de-Fonds noch gleichziehen, doch die Neuenburger ziehen in den Direktbegegnungen den Kürzeren. Auch gegen den EHC Visp werden die Langnauer in dieser Qualifikation ungeachtet des Resultats im Spiel von morgen Sonntag bei den direkten Vergleichen die Nase vorn haben. Damit ist zwar noch kein Blumentopf zu gewinnen, denn gerade der EHC Visp wird in den Playoffs für jede andere Mannschaft eine hohe Hürde sein. Doch die SCL Tigers sind in dieser Saison deutlich stärker als vor Jahresfrist.

SCL Tigers - EHC Visp 7:4 (4:3, 2:1, 1:0)

Ilfishalle, 5'415 Zuschauer, SR: Clément, Ambrosetti/Kovacs. Tore: 1. (0.33) Desmarais (Rapuzzi, Altorfer) 0:1. 3. Hecquefeuille (Haas, T. Gerber) 1:1. 6. Mikhailov (Geiger, Furrer, Strafe gegen Ronchetti gerade abgelaufen) 1:2. 10. Nüssli (Stettler, DiDomenico, Ausschluss Guyenet) 2:2, 11. T. Gerber (Haas, A. Gerber) 3:2. 13. Altorfer (Demarais, Rapuzzi) 3:3. 14. T. Gerber (A. Gerber, Haas) 4:3. 22. Dolana (Mikhailov, Rapuzzi) 4:4. 24. S. Lindemann (Müller, C. Moggi) 5:4. 39. c. Moggi (Ronchetti) 6:4. 43. A. Gerber (Wyss) 7:4. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 6-mal gegen den EHC Visp.

SCL Tigers: Ciaccio; K. Lindemann, Hecquefeuille; Müller, Stettler; Bonnet, Ronchetti; Bärtschi; S. Lindemann, C. Moggi, Gustafsson; Bucher, DiDomenico, Nüssli; T. Gerber, A. Gerber, Haas; Wyss, Albrecht, Rexha; Sterchi.

EHC Visp; Zerzuben (ab 21. Schoder); Leu, Geiger; Wiedmer, Wollgast; Heynen, Heldstab; Guyenet, T. Bucher; Altorfer, Desmarais, Rapuzzi; Dolana, Brunold, Botta; Müller, Hischier, Schmutz; Furrer, Keller, Mikhailov.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Croce, Rüegg, Schlapbach, Haberstich (alle verletzt) S. Moggi (rekonvaleszent) Lakos, Zryd (überzählig). Visp ohne Zeiter (verletzt),  Alihodzic (überzählig), 7. Pfostenschuss Thomas Nüssli.