HC Genf-Servette - SCL Tigers 3:5 (1:1, 2:2, 0:2)

5:3 - Sieg - Grosse SCL Tigers in Genf

Die SCL Tigers holen auch auswärts beim HC Genf-Servette die volle Punktezahl, und machen damit weiter Boden gut auf den rettenden 10. Rang. Sogar die Playoffs könnten wieder zum Thema werden.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Hier erzielt Langnaus Topscorer Chris DiDomenico den Treffer zum 3:3 Ausgleich in der 39. Minute. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Was für ein Wochenende! Damit durfte trotz zuletzt immer weiter aufsteigender Form der Langnauer nicht gerechnet werden. Die SCL Tigers knöpfen auch dem Tabellenzweiten Genf-Servette in dessen eigenem Stadion die volle Punktzahl ab. Für die Genfer war es die erste Niederlage in der heimischen Les Vernets - Halle nach zehn Siegen in Serie. Und für die Langnauer war es nach den Siegen gegen Davos und Bern der dritte Vollerfolg in Folge. Sie haben in den letzten acht Spielen nur bei der 0:7 - Heimpleite gegen die ZSC Lions nicht gepunktet, und befinden sich derzeit extrem im Vorwärtsgang.

 

Eindrücklich, wie die Langnauer im Schlussdrittel die Genfer in Schach hielten. Es gelang ihnen, das Geschehen immer wieder vor das Genfer Tor zu verlagern. Nach dem 4:3 Führungstreffer von Evgeni Chiriaev in der 42 Minute war zu befürchten, dass die Langnauer nun eine reine Abwehrschlacht würden überstehen müssen. Tatsächlich gab es, wie in den ersten beiden Abschnitten zuvor, auch im Schlussdrittel Phasen, in welchen die Genfer stark am Drücker waren. Doch wie bereits gestern im Derby gegen den SCB wehrten sich die Tiger souverän. Sie fanden immer wieder einen Weg, selbst in die Offensive zu gehen. Sie brachten damit den Vorsprung über die Runden, ohne dass die Nerven der mitgereisten Langnauer Fans im Übermass strapaziert wurden (selbstverständlich wurden diese strapaziert, aber nicht, weil sich die Emmentaler hätten hinten rein drücken lassen, sondern weil mit dem knappen Eintore-Vorsprung die Entscheidung selbstverständlich immer offen blieb). Endgültig gesichert war der Sieg erst durch den Treffer ins leere Tor von Kyle Wilson. Es war der erste Torerfolg des neuen Kanadiers. Er traf in der 60. Minute backhand von der eigenen verlängerten Torlinie aus ins verlassene Genfer Tor.

 

Was für ein Auftakt in dieses Spiel: Bereits in der 2. Minute setzte sich Miro Zryd auf der linken Seite durch, lancierte ein an sich harmloses Schüsschen, welches der Genfer-Hüter Robert Mayer nach der Abwehr einfach liegen liess. Zryd setzte nach und erzielte zur Verwunderung aller das frühe Führungstor für die SCL Tigers. Diese Langnauer Führung hielt bis in die 20. Minute. Dann führte ein schwerer Fehler eines Langnauers an der gegnerischen blauen Linie zum Gegenstoss, der zum Ausgleich führte. Punnenovs sah sich zwei anstürmenden Genfern gegenüber, aber der scheibenführende Floran Douay verwertete gleich selbst auf souveräne Art und Weise. Der Tiger-Hüter hatte keine Abwehrchance. Der Ausgleich war ebenso verdient wie unnötig. Die Langnauer agierten im Startdrittel so, wie sie Tags zuvor auch dem SCB den Zahn gezogen hatten. Mit Cleverness, einem starken Punnenovs und dem nötigen Quentchen Glück trotzten sie dem Genfer Angriffswirbel und setzten vereinzelt Nadelstiche, die durchaus auch zu einem weiteren Treffer hätten führen können. Beispielsweise hatte in der 10. Minute Tobias Bucher nach einem tollen Zuspiel von Chris DiDomenico eine grosse Chance, scheiterte aber knapp.

 

Sven Lindemann bezwingt Genf-Hüter Robert Mayer in der 26. Minute auf sehenswerte Weise zum 2:1. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Es folgte ein Drittel mit vier sehenswerten Treffern, und auch nach 40 Minuten hielten die SCL Tigers den ausgeglichenen Spielstand. Sie gingen in der 26. Minute erneut in Führung. Sven Lindemann sah sich plötzlich mutterseelenallen vor Robert Mayer, den er wie ein alter Routinier «austöggelte». Die Langnauer hatten danach das Geschehen gut im Griff, bis in der 32. Goran Bezina eine wunderschöne Kobination der Genfer über mehrere Stationen mit einem Onetimer abschloss. In der 36. Minute verliert Evgeni Chiriaev an der Bande ein Duell gegen Arnaud Jacquemet und Daniel Rubin, welcher den vor dem Tor platzierten Florant Douay anspielt. Dieser erzielt auf abgezockte Weise seinen zweiten Treffer zur erstmaligen Führung der Genfer am heutigen Abend.

 

Doch diese hielt nicht lange. Denn bereits in der 39. Minute schickte Miro Zryd Topscorer Chris DiDomenico auf die Reise, der Robert Mayer im Genfer Tor zum 3:3 – Ausgleich bezwang. Nach 40 Minuten waren also die Tiger immer noch voll im Rennen.

 

Aber es sollte noch besser kommen, wie eingangs bereits geschildert wurde.

 

HC Genf-Servette - SCL Tigers 3:5 (1:1, 2:2, 0:2)

 

Les Vernets, Genf, 7'135 Zuschauer. SR: Kurmann/Massi, Kaderli/Stuber. Tore: 2. Zryd 0:1. 20. Douay (Jacquemet) 1:1. 26. S. Lindemann 1:2. 32. Bezina (Loeffel, Douay) 2:2. 36. Douay (Rubin, Jacquemet) 3:2. 39. DiDomenico (Zryd) 3:3. 43. Chiriaev (Haas) 3:4. 60. Wilson (ins leere Tor) 3:5. Strafen: 1-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

Genf-Servette: Mayer; Bezina, Loeffel; Iglesias, Antonietti; Fransson, Vukovic; Chuard; Riat, Romy, Simek; Rod, Lombardi D'Agostini; Pedretti, Pyatt, Wick; Rubin, Jacquemet, Douay; R. Gerber.

 

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Müller; K. Lindemann, Weisskopf; A. Gerber, Zryd; Ronchetti, Gossweiler; C. Moggi, Wilson, DiDomenico; S. Moggi, Albrecht, Wyss; Clark, Gustafsson, Bucher; S. Lindemann, Chiriaev, Haas.

 

Bemerkungen: Servette ohne Almond, Traber, Slater, Mercier, Kast, Bays (alle verletzt), Descloux (NLB), Heinimann (überzählig). SCL Tigers ohne Hecquefeuille, Bärtschi, Murray, Nüssli, T. Gerber, Stettler, Berger (alle verletzt). Servette von 58.20 bis 58.40 und von 58.45 bis 59.27 ohne Torhüter.