Nicht nur Gagnon, Elo und Earl:

Bisher zehn Abgänge und acht Zuzüge bei den SCL Tigers.

Dass der fleissige Kanadier Aaron Gagnon keinen neuen Vertrag erhält, ist zumindest eine kleine Überraschung. Mit ihm verlassen auch Eero Elo und acht weitere Spieler die Langnauer. Doch es kommen auch acht Neue.

News • • von Bruno Wüthrich

Mit Aaron Gagnon lassen die SCL Tigers einen zwar unauffälligen, aber fleissigen und wirkungsvollen Spieler ziehen. Der 32-jährige Kanadier fällt der Verjüngung des Kaders zum Opfer. Gagnon war mit 14 Toren und ebenso vielen Assists Langnaus drittbester Skorer und zudem ein sehr guter Defensiv-Center. Wervoll ist auch seine Stärke beim Bully. Wie wervoll diese war, erkennen wir ausgerechnet an einem Spiel, wo er sie nicht zeigen konnte. Im entscheidenden Spiel des Playoff-Viertelfinals in Lausanne verlor Gagnon unüblich viele Bullys, was den Lausannern viel Scheibenbesitz ermöglichte und den Tigern das Leben erschwerte. Wie wir jedoch wissen, waren die verlorenen Bullys längst nicht der einzige, und auch nicht der entscheidende Makel der Emmentaler in diesem Spiel. Dass die Tiger Gagnon ziehen lassen, ist für mich eine kleine Überraschung. Zumindest als durchsickerte, dass die SCL Tigers auch in der nächsten Saison fünf Ausländer im Kader wollen, habe ich fest mit dem Kanadier gerechnet. 

Keine Überraschung mehr ist der Abgang von Eero Elo. Der Finne kehrt in seine Heimat zurück. Er realisierte in der für die Langnauer soeben abgelaufenen Saison 17 Tore und 10 Assists und liegt damit nur einen Zähler hinter Aaron Gagnon zurück. Elo ist unter Coach Heinz Ehlers zweifellos ein besserer Spieler geworden. Der Mann der geilen Tore war zuletzt auch defensiv wertvoll und wurde häufig im Boxplay eingesetzt.

Der Blick titelt mit "Aderlass", die Berner Zeitung mit "Exodus", weil acht weitere Spieler die SCL Tigers verlassen (z.T. müssen). Seit längerem bekannt ist der Abgang von Anton Gustafsson. Mit ihm verlässt ein wertvoller Spieler die SCL Tigers, zumindest, wenn er nicht verletzt ist. Der Schwede mit Schweizer Lizenz wechselt zum EHC Biel. Wir dürfen gespannt sein, ob es ihm gelingt, auch ausserhalb von Langnau zu funktionieren.

Noch nicht lange bekannt ist, dass auch Nils Berger die Tiger verlässt. Der schnelle Viertlinien-Flügel wechslt zum EHC Visp. Obwohl erst seit kurzem bekannt, kommt sein Wechsel nicht überraschend.

Nicht überraschend sind auch sämtliche weiteren Abgänge: Mikael Johansson war über einen Grossteil der Saison verletzt, und einige Male war er auch überzähliger Ausländer. Er konnte sein Potential im Emmental nie richtig zeigen. Viktor Östlund und Stefano Giliati wurden während der Saison geholt. Östlund, Schwedischer Torhüter mit Schweizer Lizenz, kam wegen der Verletzung von Ivars Punnenovs, und kam nur gerade im letzten Playoff-Spiel in Lausanne für die letzten zwanzig Minuten zum Einsatz. Giliati kam für den verletzten Mikael Johansson, kam in insgesamt drei Partien zum Einsatz und realisierte beachtliche 5 Skorerpunkte (5 Assists).

Die restlichen Abgänge betreffen Roland Gerber, Thomas Nüssli und Emanuel Peter. Roland Gerber kam in dieser Saison nur noch zu wenig Eiszeit, war aber da, wenn es ihn brauchte. Er tritt zurück. Wegen Verletzungen gar nie zum Einsatz kamen Thomas Nüssli und Emanuel Peter. Nüssli spielte seit dem Sommer 2014 permanent für die SCL Tigers und wusste des Öftern zu glänzen. In Erinnerung werden uns vor allem seine Hammerschüsse und seine zum Teil ebenso überraschenden wie grossartigen und erfolgreichen Penaltys bleiben. Emaunel Peter legte eine schöne Karriere hin, doch in Langnau konnte er zumindest dem Publikum nie wirklich zeigen, was er wert ist. Er war die meiste Zeit verletzt und fehlte deshalb auch die gesamte Saison 2018/19.

Von Aderlass oder Exodus kann also keine Rede sein. Von den Spielern, die in der Playoff-Serie gegen Lausanne regelmässig eingesetzt wurden, fehlen nur gerade drei Spieler (Gagnon, Elo, Nils Berger). Nächste Saison als Stammspieler zurückkehren dürften zudem Ivars Punnenovs und Yannick Blaser.

Neu zu den SCL Tigers stossen zudem Robbie Earl (Stürmer, USA, 33-jährig, vom EHC Biel), Julian Schmutz (Stürmer, 24, vom EHC Biel), Sebastian Schilt (Verteidiger, 31, von Fribourg-Gottéron), Loic In-Albon (Stürmer, 21, vom HC Lausanne), Jules Sturny (Stürmer, 22, vom EHC Visp), Toms Anderson (Stürmer, 25, vom SC Langenthal), Tim Grossniklaus (Verteidiger, 23, vom EHC Olten), Alain Bircher (Verteidiger, 21, vom EHC Kloten).

Es fehlen noch zwei Ausländer. Gemunkelt wird zudem, dass Berns Alain Berger zu den SCL Tigers stossen könnte. Der Bruder von Tigers-Captain Pascal Berger hat beim SC Bern jedoch noch einen Vertrag. Ob ein Wechsel in Frage kommt, ist deshalb völlig offen und hängt auch davon ab, wleche Zuzuge der SC Bern noch vermelden kann.