HC Davos - SCL Tigers 2:3 n.V. (1:0, 0:0, 1:2)

Der erste Sieg unter Heinz Ehlers

Die SCL Tigers gewinnen in Davos mit 3:2 nach Verlängerung. Es ist dies der erste Sieg unter Heinz Ehlers in dessen zweiten Spiel, und erst der zweite Sieg insgesamt. Der Sieg der Langnauer war verdient.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Er schaut hier etwas verkniffen drein. Aber derzeit ist Thomas Nüssli klar der beste Langnauer Feldspieler und trägt auch das Topscorer-Shirt zurecht. Bild: Bruno Wüthrich

63. Minute: Thomas Nüssli bedient Chris DiDomenico, und dieser bezwingt HCD-Hüter Gilles Senn zum 3:2 – Siegtreffer in der Verlängerung. Für DiDo dürfte dies ein wichtiger Treffer sein auf dem Weg zur «spielerischen Genesung». Für Thomas Nüssli war es wie für den Kanadier der zweite Skorerpunkt des Abends. Nüssli schoss per herrlichem Onetimer den 1:1 – Ausgleich in der 46. Minute im Powerplay. Assistenten waren Yannick-Lennart Albrecht und DiDomenico. Überhaupt hatte es diese 46. Minute in sich. Weil Arno Del Curto nicht gefiel, was er sah, nahm er nach dem Gegentreffer sein Timeout. Doch es nützt nichts. Lediglich 49 Sekunden später, immer noch in der 46. Minute, schloss Eero Elo ein Zuspiel von Rob Schremp ebenfalls per Onetimer zur erstmaligen Führung für die Emmentaler ab. Aus ca. 4 Metern Entfernung pfefferte er den Puck per Direktschuss unter die Latte. Zwar glich der HCD noch in der 52 Minute durch einen schön herausgespielten und von Enzo Corvi abgeschlossenen Angriff nochmals zum 2:2 aus. Den Rest kennen wir.

Seit Montag ist Heinz Ehlers der Mann, der an der Tigers-Bande das Sagen hat, und in Davos wurde, noch nicht fehlerfrei, ersichtlich, welche Art Eishockey die Langnauer künftig spielen werden. Der HC Davos, zwar derzeit einiges von seiner Bestform entfernt, rannte phasenweise fast permanent an und bestürmte das Langnauer Tor, kam aber zu bemerkenswert wenig Tormöglichkeiten. Machte nicht gerade ein Langnauer einen Fehler, war es praktisch unmöglich für die Bündner, eine gefährliche Situation zu kreieren. Entsprechend waren die Favoriten auf Fehler ihres Gegners angewiesen. Einen davon machte in der 16. Minute Raphael Kuonen. Völlig unbedrängt, spielte er einen «Rückpass» auf den allein vor Ciaccio postierten Dario Simion. Dessen Schuss wehrte der Langnauer Hüter noch ab, aber gegen den Nachschuss von Mauro Jörg war er dann aber machtlos. Doch diesmal liessen sich die Langnauer durch diesen vermeidbaren Rückstand nicht aus dem Konzept bringen, und schlugen später ihrerseits zu.

Thomas Nüssli derzeit bester Tiger

Vor dem gegnerischen Tor waren jedoch die Langnauer lange Zeit erschreckend harmlos. Einzig Thomas Nüssli verstand es, Torgefahr vor HCD-Hüter Gilles Senn heraufzubeschwören. In der 11. Minute wird der Herisauer von Chris DiDomenico steil geschickt. Ein wenig zu steil. Zu nahe am Torhüter scheitert Nüssli an diesem. Zwei Minuten später erneut eine gute Szene der Nummer 88. Nach einer tollen Einzelleistung taucht er allein vor Senn auf, scheitert jedoch erneut an diesem. Und in der 26. Minute tankt sich der Tigers-Topscorer hinter das gegnerische Tor, spielt den Puck ideal auf den frei vor dem Tor postierten Yannick-Lennart Albrecht, der aber ebenfalls nicht reussiert. Nüssli ist derzeit fast etwas in der Rolle eines Ausländers. Der 33-jährige sticht derzeit alle ausländischen Arbeitskräfte im Dienste der Tiger aus. Das Topscorer-Leibschen beflügelt ihn sichtlich, und er trägt es zu recht. Sein Onetimer im Powerplay in der 46. Minute zum 1:1 – Ausgleich war allererste Sahne. Sein Pass zum Siegtreffer ebenfalls. Der Mann befindet sich in Topform. Noch ist er nahezu der Einzige.

Adrian Gerber, der heute als Stürmer agierte, erklärte den Sieg wie folgt: «Heinz Ehlers gelange es, in dieser kurzen Zeit bereits etwas mehr Struktur in unser spiel zu bringen. Noch begingen wir einige Fehler. Doch dieser Sieg ist enorm wichtig für uns.» Dem können wir nur zustimmen. Im zweiten Spiel unter dem neuen Coach bereits der erste Sieg, und dies nach zuvor zehn Niederlagen - Heinz Ehlers scheint gut in Langnau angekommen zu sein.

 

 

HC Davos - SCL Tigers 2:3 n.V. (1:0, 0:0, 1:2)

Vaillant Arena, 3'899 Zuschauer. SR: Dipietro/Kurmann, Borga/Wüst. Tore: 16. Jörg (Simion) 1:0. 46. (45.07) Nüssli (Albrecht (DiDomenico, Auschluss Paschoud) 1:1. 46. (45.56) Elo (Schremp) 1:2. 52. Corvi (Ambühl, Sciaroni) 2:2. 63. DiDomenico (Nüssli) 2:3. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen Davos, 1-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

HC Davos: Senn; Paschoud, Schneeberger; Forster, Heldner; Rahimi, Jung; Portmann, Kindschi; Gillati, Corvi, Sciaroni; Ambühl, Lindgren, M. Wieser; Jörg, Walser, Simion; Egli, Kousal, Kessler.

SCL Tigers:  Ciaccio; Koistinen, Seydoux; Stettler, Randegger; Currit, Müller; Zryd; Elo, Schremp, Kuonen; Nüssli, Albrecht, DiDomenico; Lindemann, P. Berger, R. Gerber; Chiriaev, A. Gerber, Haas; Wyss.

Bemerkungen: Davos ohne Du Bois, Rampazzo, Axelsson, Forrer, D. Wieser, Aeschlimann. SCL Tigers ohne Shinnimin, Murray, Blaser, Moggi (alle verletzt), Gossweiler, Weisskopf, T. Gerber (alle überzählig).45.53: Timeout HC Davos.