Wochen-Zeitung, Werner Haller

Die besten Penaltykiller der NLB-Playoffs

Unter Headcoach Bengt-Ake Gustafsson gewann Schweden 2006 in Turin die olympische Goldmedaille. Ein Schlüssel zum Triumph war das erstklassige Boxplay.

Presse •

Die Schweden liessen in acht Spielen und 32 Unterzahlsituationen gegen die absolute Weltelite nur gerade drei Gegentore zu und waren mit einer Erfolgsquote von 90,6 Prozent die erfolgreichsten Penaltykiller des Turniers. Seit Mitte Oktober letzten Jahres ist Bengt-Ake Gustafsson Cheftrainer der SCL Tigers. Zusammen mit seinem Landsmann Peter Andersson, zwischen 1982 und 1992 einer der besten Defensivverteidiger und Penaltykiller der Welt, hat er die Langnauer zum solidesten Boxplayteam der NLB-Playoffs geformt. Am 23. Dezember verloren sie das Heimspiel gegen Visp mit 2:6 – vier ihrer sechs Tore erzielten die Walliser im Powerplay. Die Misserfolgsquote im Unterzahlspiel fiel auf 76,7 Prozent. Doch dann wurden die Fortschritte im Boxplay immer deutlicher. Die Erfolgsquote stieg in den restlichen 16 Qualifikationsspielen auf 86,8 Prozent und nach den ersten neun Playoffspielen beträgt sie nun sogar überdurchschnittliche 97,3 Prozent. In insgesamt 63 Minuten und 39 Sekunden kassierten die Langnauer bei 37 Unterzahlsituationen einen einzigen Gegentreffer.

 

«Das beste Penaltykilling in der wichtigsten Phase der Meisterschaft zu haben, das ist nicht schlecht», schmunzelt Peter Andersson. Das zweite Halbfinalauswärtsspiel in La Chaux-de-Fonds gewannen die SCL Tigers beispielsweise nicht nur wegen den drei Toren im Schlussdrittel mit 4:1. Mindestens so wichtig war, dass sie beim Stande von 1:1 drei Unterzahlsituationen gegen die zeitweise drückend überlegenen Gastgeber überstanden und nicht entscheidend in Rückstand gerieten. Wenn möglich werden die Boxplayformationen aus den vier Verteidigern Hecquefeuille, Rytz, Stettler und Steiner sowie den sechs Stürmern Claudio und Sandro Moggi, Adrian Gerber, Gustafsson, Albrecht und Rexha gebildet. «Dank ihrem erfolgreichen Penaltykilling haben sie viel Selbstvertrauen», sagt Peter Andersson. «Sie sind eingespielt und jeder weiss in jeder Situation was der andere tut.» Penaltykiller, fährt der Schwede fort, müssen zu viert gegen die fünf stärksten gegnerischen Spieler läuferisch sehr mobil sein und das Powerplay des Gegners immer einen Spielzug zum voraus «lesen» können. «Einer der wichtigsten Penaltykiller wird leider sehr oft vergessen», sagt Peter Andersson. «Der Torhüter. Lorenzo Croce hat in La Chaux-de-Fonds beim einzigen Gegentreffer sicherlich nicht gut ausgesehen. Aber er liess sich nicht verunsichern, zeigte auch in Unterzahl einige Glanzparaden und gab der Mannschaft mit einem 1:1-Zwischenstand nach vierzig Minuten die Chance zur Wende im Schlussdrittel.»