Drei äusserst wichtige Punkte

Die SCL Tigers gewinnen auch in Genf

Wichtiger Sieg und drei Punkte im Rennen um die Playoffs für die SCL Tigers in Genf. In einem mentalen Auf und Ab behalten die Langnauer die Übersicht und die Oberhand. Eine Niederlage hätte fatal sein können. Jetzt ist sie es für McSorleys Servette.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Das war Langnaus erstes Tor in Genf. Wunderschön heraus gespielt, sehenswert abgeschlossen von Eero Elo. Bild: Susanne Bärtschi

 

Wer die Resultate der andern Spiele betrachtet, erkennt unschwer, wie wichtig dieser Sieg der Langnauer in Genf war. Es wäre sonst quasi die ganze Runde gegen die SCL Tigers gelaufen. Aber was kümmert dies, wenn man selbst ebenfalls gewinnt. Es war ein Spiel, in welchem man sich über den Ausgang trotz mehrmaliger Zweitore-Führung nie sicher sein konnte.

Der zwiespältige Eindruck

Die SCL Tigers starteten mit einem Doppelschlag in die Partie. In der 5. Minute schloss Eero Elo eine tolle Kobination auf Zuspiel von Alexei Dostoinov sehenswert ab. Und lediglich 51 Sekunden später eilte Harri Pesonen mutterseelenallein auf das von Gauthier Descloux gehütete Genfer-Tor los und nutzte seine Chance souverän. Mit diesem Vorsprung gingen die Gäste in die erste Pause. Doch wer lediglich die Intensität betrachtete, mit welcher die beiden Mannschaften diese Partie bestritten, musste zum Schluss kommen, dass diese Führung schmeichelhaft war. Aber die Langnauer hatten noch zwei weitere hervorragende Möglichkeiten. Und gemessen an den Torchancen war dieser Vorsprung vertretbar.

In der gleichen Minute wie das erste Tor: Harri Pesonen erzielt mit seinem einsamen Konter das 2:0 für die Gäste. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Die SCL Tigers gewannen dieses Startdrittel sogar mit zwei Toren Vorsprung, obwohl sie zuvor bereits mehrere Drittel gewonnen hatten, aus welchen sie nicht mit einem Vorsprung hervor gingen. Eindeutig zu wenig taten sie im Mitteldrittel. Zwar stellte Claudio Cadonau in der 24. Minute lediglich 32 Sekunden nach Timothy Kasts Anschlusstreffer (in Überzahl erzielt) den alten Abstand wieder her. Trotzdem glichen die Genfer durch Tore von Tanner Richard (31.) und Jeremy Wick (40) bis zum Drittelsende das Spiel aus. Beide Gegentore taten weh, vor allem, weil sie nach Situationen entstanden, welche die Langnauer eigentlich im Griff hätten haben müssen. Der Ausgleich zum 3:3 fiel zudem erst Sekunden vor Drittelsende. 

Ich gebe es zu: nach dem Ausgleich ist meine Zuversicht, dass die SCL Tigers dieses Spiel gewinnen könnten, schon merklich gesunken. Doch ganz aufgegeben hatte ich sie nicht. Denn ab jetzt hatten ja die Genfer wieder etwas zu verlieren. Ich machte mich auf einen Abnützungskampf gefasst. Doch bereits in der 42. Minute enteilte Chris DiDomenico der Genfer Abwehr. Was heisst denn da enteilte? Letzendlich spatzierte er eigentlich in Richtung Gauthier Descoux und liess diesem im direkten Duell keine Chance. Von da weg wirkten die Genfer irgendwie geknickt. Zwar erspielten sie sich weitere Tormöglichkeiten. Aber fast immer waren es Einzelaktionen. Zudem hatten die Langnauer fortan die besseren Chancen. Unglaublich, was sie da zeitweise ausliessen. In der 55. Minute stellte Raphael Kuonen den Schlussstand her. Zwar konsultierten die Schiedsrichter noch am Bildschirm, ob eventuell der Stock zu hoch gewesen sein könnte. Doch der Treffer wurde gegeben. Die Genfer akzeptierten den Entscheid.

Der Sieg der Gäste war letztendlich verdient. Dies vor allem wegen des Schlussdrittels. Und diese letzten 20 Minuten zeigen einmal mehr die robuste mentale Verfassung dieser Mannschaft. Etwas gar passiv und wegen der begangenen Fehler auch fahrlässig wurde im Mitteldrittel ein Zweitore-Vorsprung weg geschenkt. Trotzdem liess sich das Team von Coach Heinz Ehlers nicht vom Weg abbringen und zeigte im Schlussdrittel eine markante Steigerung.

 

HC Genéve-Servette – SCL Tigers 3:5 (0:2, 3:1, 0:2)

Les Vernets Genève, 6'103 Zuschauer. SR: Hebeisen/Dipietro, Obwegeser/Duarte. Tore: 5. (04.03) Elo (Dostoinov) 0:1. 5. (04.54) Pesonen 0:2. 24. (23.14) Kast (Tömmernes, Ausschluss Kindschi) 1:2. 24. (23.46) Cadonau (Pesonen) 1:3. 31. Richard (Winnik) 2:3. 40. (39.15) Wick 3:3. 42. DiDomenico (Pesonen) 3:4. 55. Kuonen 3:5.

Servette: Desclux; Tömmernes, Jacquemet; Bezina, Völlmin; Martinsson, Mercier; Dufenr, Antonietti; Winnik, Richard, Wingels; Rod, Almond, Wick; Simek, Berthon, Fritsche; Maillard, Kast, Riat.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Kindschi;Dostoinov, Gagnon, Elo; Pesonen, P. Berger, DiDomenico; Neukom, Diem, Kuonen; N. Berger, Randegger, Rüegsegger; Gerber.

Bemerkungen: Servette ohne Bouma, Skille, Rubin, Vukovic, Douay, Romy (alle verletzt), Fransson (krank), Romy (überzählig). SCL Tigers ohne Punnenovs, Johansson, Gustafsson, Blaser, Nüssli, Peter (alle verletzt), Melnalksnis (überzählig). 37.36: Timeout Genf-Servette.