Heinz Ehlers hat noch viel Arbeit vor sich!

Langnaus Topscorer Thomas Nüssli, wie auch die Ausländer, wie überhaupt jeder im Team  setzte keine Akzente. Bild: Bruno Wüthrich

Für einen ersten Auftritt einer Mannschaft unter einem neuen Coach war dies eine trostlose Angelegenheit. Das haben sich die Mehrheit der fast 5'700 Zuschauer anders vorgestellt. Dabei hätte dieser Abend auch rocken und rollen können. Denn die SCL Tigers hatten genügend Chancen, um in diesem Spiel zu einem oder gar zu mehreren Punkten zu kommen, und der Gegner war nicht allzu stark. Der Beginn der Langnauer war durchaus ansehnlich bis vielversprechend. Sie begannen gut, kamen auch bald zu Torchancen. Doch Eero Elo (4.), Chris DiDomenico (5.) und Raphael Kuonen (10.) vergaben in der Startphase beste Möglichkeiten. Zu diesem Zeitpunkt gefiel dem Publikum das Gebotene noch. Es fehlten einfach nur die Tore. Diese fehlten jedoch für die Heimmannschaft bis zum Schluss.

Dabei schienen die Emmentaler in der Startphase einige Anweisungen des neuen Coachs zu befolgen. Sie spielten diszipliniert und intensiv. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr verloren sie die Linie, wurden unsicherer, und die Fehlerquote stieg an. Nach dem torlosen Startdrittel wurden die Langnauer Hoffnungen im Mittelabschnitt rasch etwas gebremst. Denn Ambri kam anders aus der Kabine und übernahm das Komando in dieser Partie. Adam Hall, der gleich in seiner ersten Partie der Saison nach einer langen Verletzungspause skorte (25.) und Jason Fuchs, der kurz vor der zweiten Pause eine Überzahlsituation zugunsten Ambris ausnutzte (Evgeny Chiriaev sass auf der Strafbank), brachten die Leventiner mit 0:2 in Front. Für die Tiger blieb lediglich ein Pfostenschuss des Finnen Eero Elo.

Enttäuschend dann auch das Schlussdrittel. Ein richtiges Aufbäumen des Heimteams gegen die Niederlage war nicht oder viel zu wenig erkennbar. Im Gegenteil: Aus dem 0:2 wurde duch den zweiten Treffer von Jason Fuchs mittels eines Konters noch ein 0:3. Das war es auch bereits. Mehr gibt es von diesem Spiel nicht zu berichten.

Für Coach Heinz Ehlers war nicht alles schlecht, was seine Jungs geboten haben. «Ich habe viele gute Sachen gesehen, aber wir haben keine Tore geschossen. Und vor dem eigenen Tor waren wir definitiv nicht gut genug. Es fehlt unglaublich viel Sebstvertrauen», gab der Däne zu Protokoll.

Die SCL Tigers bleiben auch in ihrem 6. Heimspiel ohne einen einzigen Punkt. Das wirklich desaströse Torverhältnis zuhause beträgt 7:22 Tore. Auf nicht einmal auf 10 Treffer brachten es die Langnauer in sechs Spielen vor eigenem Publikum. Heimstärke sieht anders aus.

Es bleibt für Heinz Ehlers jede Menge zu tun. Klar ist, dass er in so kurzer Zeit, er übernahm ja die Mannschaft erst gestern morgen, noch nicht viel verändern konnte. Doch vor allem will das Publikum viel mehr Einsatz sehen, wenn es darum geht, eine drohende Niederlage noch abzuwenden. In dieser Hinsicht waren die Tiger heute absolut ungenügend, und bremsten sich zudem mit Strafen gleich noch selbst. Es könnte sich der gewünschte positive Effekt, der sich eigentlich bei einem Trainerwechsel einstellen sollte, nicht nur nicht einstellen, sondern auch noch schnell verpuffen.

SCL Tigers - HC Ambri-Piotta 0:3 (0:0, 0:2, 0:1)

Ilfishalle, 5'694 Zuschauer. SR: Eichmann/Prugger, Flury/Obwegeser. Tore: 25. Hall (D'Agostini) 0:1. 40. Fuchs (Gautschi, Ausschluss Chiriaev) 0:2. 46. Fuchs (Duca) 0:3. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 4-mal zwei Minuten gegen Ambri.

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Seydoux; Stettler, Randegger; Müller, A. Gerber; Currit; Kuonen, Schremp, Elo; P. Berger, DiDomenico, Nüssli; Haas, Chiriaev, Lindemann; Wyss, Albrecht, R. Gerber; T. Gerber.

HC Ambri-Piotta: Zurkirchen; Zgraggen, S. Berger; Collenberg, Trunz; Gautschi, Fora; Jelovac, Ngoy; Monnet, Emmerton, D'Agostini; Lauper, Hall, Guggisberg; Bianchi, Bastl, Lhotak; Pesonen, Fuchs, Duca.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Shinnimin, Moggi, Murray, Blaser (alle verletzt), Zryd (krank), Weisskopf (überzählig). Ambri ohne Berthon, Stucki (beide verletzt) Mäenpää, Kostner, Kamber (alle überzählig). 37. Pfostenschuss Elo.