Die Frage nach dem Engagement des tschechischen Nationalstürmers:

Ist Olesz der fehlende Mosaikstein?

Mit der Verpflichtung von Rostislav Olesz ist den SCL Tigers zweifellos ein grosser Wurf gelungen. Der tschechische Nationalstürmer überzeugte in der Saison 2013/14 bereits beim SC Bern.

News • • von Bruno Wüthrich

Dass die SCL Tigers während der Saison wohl würden nachrüsten müssen, war bereits im Sommer klar. Die derzeitige Situation mit dem letzten Rang kommt ebenfalls nicht überraschend. Die Langnauer haben in dieser Saison bisher vieles richtig gemacht, und ihr Heimpublikum jeweils gut unterhalten, was sich über die imposanten Zuschauerzahlen auszahlt. Doch irgendwann müssen Punkte her. Denn seit der letzten Runde haben die Tiger vier Punkte Rückstannd auf den Zweitletzten, und acht Punkte Rückstand auf den letzten Playoff-Rang. Die Situation ist also heikel bis gefährlich. Bereits Ende Novvember könnte klar sein, dass für die Emmentaler nicht nur die Playoffs weg sind, sondern dass sie auch nur noch schwer vom letzten Rang weg kommen. Diese Entwicklung müssen sie unbedingt verhindern.

 

Die SCL Tigers haben wegen der Sperre im ersten Spiel gegen Chris DiDomenico (noch aus der letzten Saison) und wegen einer Verletzung von Kevin Clark mehrere Spiele nicht mit vollem Ausländerbestand bestritten, was beim Potential der Mannschaft ein nicht unerhebliches Handicap darstellt. Doch Rostislav Olesz ist natürlich viel mehr als einfach nur ein Ersatz für eventuelle Ausfälle. Der 30-Jährige ist eine klare Verstärkung und dürfte deshalb künftig in den meisten Spielen zum Einsatz kommen.

 

Mehr taktische Varianten

Coach Benoît Laporte stehen künftig mehr taktische Varianten zur Verfügung. Insgesamt stehen elf Verteidiger auf der Lohnliste der SCL Tigers, dazu zählen mit Kévin Hecquefeuille und Ville Koistinen zwei Ausländer. Laporte könnte also auch mal mit drei ausländischen Stürmern spielen lassen, und dafür auf Hecquefeuille oder Koistinen verzichten, oder er kann, weil er dazu neigt, die asländischen Arbeitskräfte stark zu forcieren, das Rotationsprinzip einführen. Am ehesten dürfte jedoch der Druck auf Kevin Clark steigen, der bis anhin noch nicht sein gesamtes Potential hat abrufen können. Er könnte derjenige sein, der vorläufig auf der Tribüne Platz nehmen muss.

 

Mit dem 188 cm grossen und 97 kg schweren Flügel mit der Erfahrung aus 365 NHL-Spielen (57 Tore, 77 Assists, 134 Punkte) bringen die Tiger viel Wasserverdrängung in den gegnerischen und den eigenen Slot. Olesz gilt gemäss Scouting-Repart als hart arbeitender Zweiweg-Flügelstürmer mit guter Puckbehandlung und läuferischen Fähigkeiten. In der aktuellen Saison realisierte er für seinen Stammverein Vitkovice (Tschechien), bei welchem er auch letzte Saison engagiert war, in 15 Spielen 16 Punkte.