29.12.2012 - KAC verlor endgültig Geduld mit Weber

KAC verlor endgültig Geduld mit Weber

aus Kleine Zeitung, Oesterreich - Der KAC beurlaubte den Schweizer Trainer Christian Weber nach der blamablen 2:8-Pleite gegen Linz. Christer Olsson übernimmt vorerst das Traineramt.

Presse • • von Kleine Zeitung, Oesterreich

 

Nun ist passiert, was seit Wochen im Großen und Ganzen klar war. Der KAC hat Christian Weber am Samstag mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Ein Schritt, der schon vor Wochen so gut wie beschlossene Sache war. Nur Siege in Schlüsselbegegnungen wie in den Heimspielen gegen den VSV und Salzburg haben die Amtszeit des Schweizers hinausgezögert. Die blamable 2:8-Niederlage in Linz haben die KAC-Verantwortlichen nun genützt, um das Kapitel Weber zu beenden.

Der Schritt der Klagenfurter war logisch, da sie seit der ersten Meisterschaftsbegegnung mit den Leistungen der Mannschaft nie wirklich zufrieden waren. Es gab nur zwei, drei Spiele, in denen die Rotjacken über 60 Minuten eine konstant gute Leistung auf das Eis brachten. Ansonsten gab es hin und wieder gute Drittel, die aber die vielen schwachen Spielabschnitte nicht kaschieren konnten.

 

Was die Spieler und die Verantwortlichen nicht nachvollziehen können, ist, dass Weber sein System, mit dem er noch vor wenigen Monaten im Play-off Erfolg hatte, mit Saisonbeginn völlig über Bord warf. "Vieles was er im Vorjahr super machte, war plötzlich ganz anders. Er hat seine Eishockey-Philosophie fast um 100 Prozent verändert", sagt ein KAC-Crack.

 

Rücken gestärkt

Was Vizepräsident Hellmuth Reichel besonders ärgerte, war das taktische Auftreten der Mannschaft. "Weber hat mir zwar immer gesagt, dass er so spielen wird, wie wir es vereinbart haben. Wenn ich dann das Match angesehen habe, war es genau das Gegenteil."

 

Reichel war es, der Weber lange den Rücken stärkte und keine Trainerdiskussion aufkommen ließ. Nur in den letzten Wochen hatte auch der 64-Jährige das Vertrauen verloren und stimmte der Beurlaubung aus seinem südafrikanischen Urlaubsdomizil nun zu.

 

Das vorläufige Kommando wird Co-Trainer Christer Olsson übernehmen. Der Schwede, der während der Auszeit von Weber für drei Spiele zum Headcoach avancierte, ist nun der Chef an der Bande. "Christer muss uns seine Vorstellungen und Überlegungen hinsichtlich Co-Trainer bekannt geben, dann werden wir weiterreden", sagt Reichel.

 

Im Heimspiel am Sonntag wartet im Kampf um Platz sechs mit Znaim ein direkter Konkurrent. Da zählen die Punkte wieder doppelt.