Playoff Viertelfinal, 1. Spiel - HC Lausanne - SCL Tigers

Langnau schafft dass Break in Lausanne - Tür zum Halbfinal ist ein Spalt breit offen.

Unglaublich coole SCL Tigers gewinnen das erste Spiel der Playoff-Viertelfinalserie gegen den HC Lausanne auswärts absolut verdient mit 1:5. Es ist ein historischer Erfolg! Es ist der erste Sieg der Langnauer in einem Spiel in einer NLA Playoff-Serie.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Aaron Gagnon wird hier regelwidrig am Torerfolg gehindert. Er holt bei dieser grossen Tormöglichkeit die gegnerische Strafe heraus, die anschliessen zum Treffer führte, der die Führung der SCL Tigers zum 3:1 ausbaute. Bild: Bruno Wüthrich

 

Was für eine coole, abgeklärte Leistung! Was für ein Sieg! Ebenso souverän wie - von vielen - unerwartet. Die SCL Tigers schaffen gleich im ersten Spiel der Playoff-Viertelfinalserie ein Break und holen den Heimvorteil ins Emmental. «Wir zeigten die geforderte Reaktion auf das Spiel vom Montag. Es ist erst ein Sieg. Wir müssen so weiter machen», resumierte Andrea Glauser nach dem Spiel.

Es ist der erste Erfolg der SCL Tigers in einem Spiel der NLA-Playoffs. In ihren ersten Playoffs 2011 schieden sie gegen den SC Bern in vier Spielen aus. Diesmal klappte es dafür gleich im ersten Anlauf. Der Sieg macht Mut zun Zuversicht für weitere grosse Taten.

Der Erfolg hatte verschiedene Väter. Allgemein war man der Meinung, dass der HC Lausanne eine schlechte Leistung gezeigt habe. Dies hat auch wirklich so ausgesehen. Doch diese Erklärung ist vor allem deshalb zu kurz gegriffen, weil die Leistung der Lausanner mit der Leistung der Langnauer etwas (ziemlich viel) zu tun hatte. Denn das Team des ehemaligen Lausanne- und heutigen Tigers-Coach Heinz Ehlers war so gut, dass die Heimmannschaft ausser gerade in den ersten sechs Minuten gar nie richtig ins Spiel kam. Die Meinung, dass dieser Sieg der Emmentaler wegen der Leistung der Waadtländer zustande gekommen sei, können wir getrost knicken. Die wahren Väter des Erfolgs sind:

1.) Die vierte Linie

Captain Pascal Berger sagte kürzlich im Interview mit FANTGER-online, dass in den Playoffs oftmals die dritten und vierten Linien den Unterschied ausmachen. Heute schossen die beiden Viertlinienspieler Stefan Rüegsegger (18. zum 2:1) und Anton Gustafsson (44. zum 4:1) zwei wichtige Treffer. Insgesamt zeigte die vierte Formation eine tadellose Leistung und trug Entscheidendes zum Langnauer Sieg bei.

2.) Die Coolness und Disziplin

Das frühe 1:0 der Gastgeber durch Dustin Jeffrey kam dank eines Fehlers von Nolan Diem nach etwas mehr als sechs Minuten zustande. Es war ein Fehler, der wohl der Anfangsnervosität geschuldet war. Von da weg agierten aber die Emmentaler absolut abgeklärt, diszipliniert und cool. Sie liessen die favorisierten Lausanner nicht ins Spiel kommen und skorten selbst regelmässig.

3. Die Ausländer.

Eero Elo, in dieser Saison zum wichtigen Spieler der Langnauer gereift, ist derzeit verletzt. An seiner Stelle kam der Italo-Kanadier Stefano Giliati zu seinem zweiten Einsatz, nacdhdem er am Montag für den damals gesperrten Chris DiDomenico aufgelaufen war. Erneut zeigte Giliati, dass man auch ihm vertrauen kann. Er zeigte eine gute Leistung. Dies taten Chris DiDomenico, Aaron Gagnon und Harri Pesonen ebenfalls. Die vier "Langnauer" waren klar besser als das ausländische Quartett von Lausanne, heute bestehend aus Dustin Jeffrey, Cory Emmerton, Petteri Lindbohm und Jonas Junland. Aaron Gagnon erzielte in der 10. Minute den wichtigen Ausgleich für seine Mannschaft. Er erzielte den Treffer in Überzahl. Zudem holte er die Strafe heraus, welche zum 3:1 durch Andrea Glauser führte (31.). Chris DiDomenico krönte seine formidable Leistung mit dem Treffer zum 5:1 (59.), welcher er in doppelter Überzahl gegen total ausgespielte Lausanner erzielte.

4. Die Spezialsituationen

Insgesamt waren die SCL Tigers drei Mal in Überzahl erfolgreich, während sie sämtliche eigene Strafen (insgesamt agierten sie sechs Mal in Unterzahl) unbeschadet überstanden. Sie repräsentierten in der "Disziplin" Boxplay bereits während der Qualifikation nationale Spitze.

Fazit:

So kann es weiter gehen. Doch ein Nachlassen verträt es nicht. Am kommenden Dienstag gilt es, das Break zu bestätigen. Mit einer Leistung, die der heutigen ähnelt, sollte dies möglich sein. Aber eben: Es steht immer ein Gegner auf dem Platz. Diese Erfahrung machten heute die favorisierten Lausanner.

 

HC Lausanne - SCL Tigers 1:4 (1:2, 0:1, 0:2)

Centre Sportif Maslley, 6'700 Zuschauer (ausverkauft). SR: Hebeisen/Salonen, Castelli/Fuchs. Tore: 7. Jeffrey (Bertschi) 1:0. 10. Gagnon (Pesonen, Ausschluss Grossmann) 1:1. 18. Rüegsegger 1:2. 31. Glauser (Pesonen, Ausschluss Genazzi) 1:3. 44. Gustafsson (Rüegsegger) 1:4. 59. DiDomenico (Pesonen, Giliati, Ausschlüsse Lindbohm, Moi) 1:5. Strafen: 8-mal zwei Minuten + 1-Mal 10 Minuten (Grossmann, Bandencheck gegen den HC Lausanne, 7-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

HC Lausanne: Zurkirchen; Grossmann, Trutmann; Frick, Lindbohm; Genazzi, Junland; Herren, Nodari; Vermin, Jeffrey, Bertschi; Kenins, Emmerton, Moi; Leone, Froidevaux, Antonietti; Zangger, In-Albon, Traber,

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Leeger; Randegger, Cadonau; Kindschi; Dostoinov, Gagnon, Giliati; Pesonen, P. Berger, DiDomenico; Neukom, Diem, Kuonen; N. Berger, Gustafsson, Rüegsegger; Gerber.

Bemerkungen: Lausanne ohne Mitchell, Borlat, (beide veretzt), Ritz, Roberts, Simic, Barbero, Schelling (alle überzählig), SCL Tigers ohne Huguenin (gesperrt), Punnenovs, Elo, Johansson, Blaser, Nüssli, Peter (alle verletzt), Sturny, Melnaksnis (überzählig)