Berner Zeitung

Lausanne ohne Topskorer – aber mit Hexenkessel

NLB-Meister Lausanne HC muss im zweiten Liga-Qualifikationsspiel gegen die SCL Tigers auf seinen Topskorer Colby Genoway verzichten. Dennoch wird es für die Emmentaler kein Spaziergang.

Presse • • von Florian A. Lehmann

 

Nach dem turbulenten Auftakt in Langnau, den die SCL Tigers gegen Lausanne mit 7:5 für sich entschieden, führt der NLA-Verein in der Liga-Quali (best of 7) mit 1:0. Die aufstrebenden Waadtländer, die unbedingt wieder in die höchste Klasse aufsteigen wollen, müssen am Samstag im zweiten Duell auf ihren verletzten Topskorer Colby Genoway verzichten. Der Kanadier verletzte sich am Donnerstag im «Tal der heulenden Winde» kurz vor Ende des Mitteldrittels – was der Lausanner Stürmer genau hat, wird wie üblich im Saisonfinale verschwiegen.

 

Gemäss Informationen von 24heures.ch wird Genoway durch seinen kanadischen Landsmann Jeff Ulmer ersetzt. Dieser erhält den Vorzug gegenüber dem technisch begabten Österreicher Oliver Setzinger, der zu seinen besten Zeiten auch schon mal den Übernamen «Donau-Gretzky» trug.

 

Defensive Steigerung nötig

Die Partie bei den Löwen aus Lausanne wird für die Tiger aus Langnau so oder so kein Spaziergang. «Es steht erst 1:0 in der Serie», bemerkte LHC-Trainer Gerd Zenhäusern in einem Interview gegenüber «Le Matin». «Wir waren in Langnau zu nervös, zu disziplinlos. Uns fehlte nach einer langen Spielpause von neun Tagen auch der Rhythmus.» Letztlich erwischte auch Star-Goalie Cristobal Huet nicht seinen besten Abend. «Aber wir müssen uns gegen den SCL nicht verstecken. Wenn wir zu fünft auf dem Eis stehen, können wir mit dem NLA-Club mithalten», erklärte Zenhäusern weiter.

 

Es ist damit zu rechnen, dass sich die Lausanner vor allem defensiv steigern werden. Die Emmentaler können sich zudem morgen Abend im Eispalast von Malley auf einen Hexenkessel gefasst machen. Mindestens 9500 Zuschauer dürften sich die Begegnung zu Gemüte führen – das ist eine Kulisse, die hierzulande nur noch in Bern und Zürich übertroffen wird. Es erstaunt deshalb nicht, dass die Liga-Vertreter den populären LHC gerne in der obersten Spielklasse sähen. Das heisst aber nicht, dass man sich explizit auf eine Relegation des SC Langnau, wo nun ein schmuckes Eisstadion steht, freuen würde.