SCB verlängert Kevin Lötschers Vertrag nicht

Der 2011 schwer verletzte Nationalspieler Kevin Lötscher ist immer noch weit vom NLA-Niveau entfernt. Deshalb verlängert der SC Bern seinen auslaufenden Vertrag nicht, hilft aber bei der Suche nach einer neuen Lösung.

Presse • • von 20 Minuten online / si

Berns Sportchef Sven Leuenberger bestätigte gegenüber der Sportinformation einen entsprechenden Bericht im «Bieler Tagblatt»: «Sein Vertrag bei uns läuft aus.» Bis zum letzten Spieltag der NLB-Qualifikation am 10. Februar stürmt Lötscher im Wallis. «Das ist mit uns und der IV so abgesprochen. Was danach kommt, müssen wir sehen», sagte Leuenberger. Möglich wäre, dass der 24-Jährige die Saison bei einem NLB-Playoff-Teilnehmer verlängert.

 

«Es ist aber nicht einfach für Kevin, etwas zu finden», stellt Leuenberger klar. 2011 wurde Lötscher von einem Auto angefahren und lag danach während zehn Tagen mit einem Schädelhirntrauma im Koma. Erst im September 2011 konnte der Walliser das Berner Inselspital wieder verlassen. Mit dem HC Sierre kehrte er im letzten Herbst in den Rink zurück. In 40 Spielen kam er auf zehn Skorerpunkte.

 

Bern sieht Lötscher auf NLB-Niveau

Derweil Sierre der finanzielle Kollaps droht, steht Lötscher vor einem weiteren Wendepunkt in seiner Karriere. Klar ist einzig, dass Bern auf den früheren Shooting-Star künftig verzichten wird. «Wir sehen Kevin momentan auf B-Niveau», beschönigte Leuenberger die schwierige Lage Lötschers nicht. Der Spieler sei nach der komplizierten Reha-Phase wieder «in der Realität des Leistungssports» angekommen und sei mit einem «pickelharten Prozess» konfrontiert.

 

«Selbstverständlich werden wir Kevin aber Hand bieten, eine Lösung zu finden.» Anfang Woche trainierte der ehemalige WM-Teilnehmer mit den SCB-Profis mit. Ob er sich als Gast am nächsten Sommertraining der Berner beteiligen darf, lässt Leuenberger offen: «Vielleicht wäre es für ihn optimaler, mit einem persönlichen Trainer zu arbeiten.»

 

Der 25-Jährige zeigt sich gegenüber dem «Bieler Tagblatt» denn auch selbstkritisch: «Es ist längst nicht das, was ich mir vorstelle. Ich mache mit dem Puck noch viel zu wenig. Da muss in Zukunft mehr kommen.»