SCL Tigers – EHC Kloten 4:1 (0:1, 2:0, 2:0)

SCL Tigers verschaffen sich Luft

Diesmal war das Glück auf der Seite der Langnauer. Verdienter Sieg der SCL Tigers über den EHC Kloten, dem die Langnauer damit wieder etwas näher auf die Pelle rücken.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Hier wartet Alexej Dostoinov auf den entscheidenden Pass von Rob Schremp. Die SCL Tigers spielen Powerplay und der russisch/schweizerische Doppelbürger wird in den nächsten Sekundenbruchteilen das Tor zum 1:1 - Ausgleich für die Langnauer erzielen. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Heinz Ehlers machte heute einen entspannten Eindruck. Selbstverständlich ist der Eindruck nach dem Spiel entstanden. «Wir haben heute verdient gewonnen, und ich bin froh für die Mannschaft, dass sie endlich wieder mal das Gefühl des Erfolges hat.» Dass es ein Sieg werden würde, war trotz starkem Start lange nicht klar. Die SCL Tigers waren in der Startphase die klar dominierende Mannschaft, hatten allein in den ersten sechs Minuten vier ausgezeichnete Möglichkeiten, zu skoren. Einziger Mangel: Nach gerade mal 104 Sekunden fuhren die Klotener einen Konter, den Denis Hollenstein nach einem mustergültigen Zuspiel des Neo-Kloteners Luca Cunti erfolgreich zur frühen Führung abschloss. Dass dies bereits der letzte Treffer der Zürcher-Unterländer, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand. Dass die Führung der gäste auch nach zwanzig Minuten noch bestand, war entgegen des Spielverlaufs.

 

«Wir waren gestern nicht schlechter als heute, haben auch da gut gespielt. Doch während der Puck nach meinem Amtsantritt in Langnau eine Zeitlang eher auf unsere Seite fiel, hatten wir im letzten Monat nicht mehr viel Glück», erklärte Ehlers. «Doch heute lief die Scheibe wieder unsere Wege.» Dass dies so war, erkennen wir anhand einer Szene in der 22. Minute. Während eines Klotener-Angriffs kamSteve Kellenberger völlig frei und bei offenem Tor zum Schuss, traf aber nur den Pfosten. Es wäre zu diesem Zeitpunkt die Zweitore-Führung gewesen, und wir wissen nicht, was dann geschehen wäre. Doch eben: Die Gäaste hatten ihr Tor schon geschossen, und die Langnauer noch gar nicht damit angefangen. Letztere begannen damit, als Kloten wegen eines Ausschlusses von René Back nur zu viert war. Rob Schremp bediente während dieses gut laufenden Powerplays Alexej Dostoinov, welcher aus spitzem Winkel das 1:1 realisierte (25.). Gut sechs Minuten später sass der nächste Klotener in der Kühlbox. getroffen hatte es diesmal Robin Leone. Philippe Seydoux nutzte dies zum Führungstreffer aus, Thomas Nüssli assistierte. Die Führung sollten die Tiger bis zum Schluss nicht mehr abgeben.

 

Zu Beginn der Saison waren die ersten fünf Minuten des Schlussdrittels Langnaus Achillesferse. Sie verloren verschiedene Spiele in diesen Minuten, unter anderem eine Partie gegen den EV Zug nach einer 3:0 - Führung. Aktuell ist dies nicht mehr der Fall. Im Gegenteil: Inzwischen dürfte sich die Anzahl der in diesen Minuten geschossenen Tore den erhaltenen angeglichen haben. Wir schrieben die 44. Minute, als Pascal Berger vor dem Tor von Yves Müller angespielt wurde und Kloten-Hüter Luca Boltshauser gekonnt aussteigen liess. Der Weg zum Sieg war geebnet. Kloten nahm sich danach mit diversen Strafen gleich selbst die Möglichkeit, nochmals heran zu kommen. Zwei Sekunden vor Schluss realisierte Yves Müller mit einem Schüsschen ins leere Tor das Schlussresultat.

 

Es folgen nun eine Reihe von Spielen gegen Gegner, welche den SCL Tigers liegen müssten (zumindest wenn man die bisherigen Resultate betrachtet). Mal sehen, wo die Emmentaler nach den Begegnungen gegen Biel, Gottéron (2 - mal) Kloten ( 2 - mal), Ambri und Bern liegen werden. «Wir wissen, dass die Chance auf die Playoffs nur noch klein ist. Aber sie ist rechnerisch noch möglich, und wir werden alles dafür tun, um dieses Ziel doch noch zu erreichen», sagte der ebenfalls aufgestellte Pascal Berger. «Ich schaue nur von Spiel zu Spiel. Unser Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu erkämpfen», sagte indes Coach Heinz Ehlers.

 

SCL Tigers – EHC Kloten 4:1 (0:1, 2:0, 2:0)

Ilfishalle, 6'000 Zuschauer (ausverkauft). SR: Oggier/Vinnerborg, Fluri/Rebezez. Tore: 2. Hollenstein (CuntiRamholt (Ausschlüsse Back, Macanauer) 0:1. 25. Dostoinov (Schremp, Ausschluss Back) 1:1. 29. Seydoux (Nüssli, Ausschluss Leone) 2:1. 44. P. Berger (Müller (Seydoux) 3:1. 60. (59.59) Müller 4:1 (ins leere Tor) Strafen: 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 7-mal zwei Minuten gegen Kloten.

SCL Tigers; Ciaccio; Koistinen, Zryd; Seydoux, Stettler; A. Gerber, Randegger; Müller; P. Berger, Schremp, N. Berger; Nüssli, Macanauer, DiDomenico; Lindemann, Albrecht, Kuonen; Moggi, Chiriaev, Dostoinov, R. Gerber.

Kloten: Boltshauser; Ramholt, von Gunten; Harlacher, Back; Frick, Hecquefeuille; Weber; Hollenstein, Cunti, Praplan; Leone, Shore, Grassi; Kellenberger, Sheppard, Bader; Zahner, Lemm, Obrist.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Haas, Blaser, Elo (alle verletzt), Weisskopf (überzählig), Kloten ohne Schlagenhauf, Sanguinetti, Bieber (alle verletzt) Stoop, Homberger (überzählig). 22. Pfostenschuss Kellenberger. Kloten ab 59.20 ohne Torhüter.