Eine erste Vorschau auf die Meisterschaft 2015/16

So werden die SCL Tigers punkten

So kann man eine Prognose auch erstellen. Eishockey-Experte Klaus Zaugg sagt uns, gegen welchen Gegner die SCL Tigers wie viele Punkte holen und er liefert die Gründe dafür gleich mit. Die prognostizierten 58 Punkte werden für die Playoffs nicht reichen. Doch die Langnauer entgehen damit sowohl dem Playout-Final und natürlich auch der Ligaquali.

News • • von Klaus Zaugg / bw

 

bern_posSC Bern

 

Tipp: Fünf Punkte in vier Spielen

 

Wegen der extremen Fixierung auf System und Taktik von Trainer Guy Boucher ist das Spiel wuchtig, aber berechenbar und schematisch. Wenn es nicht läuft, Neigung zum Auspacken der Brechstange. Wenn sich die Langnauer nicht einschüchtern und nicht provozieren lassen und frech vorwärts spielen, dann haben sich auch auswärts eine Chance. Denn die Abwehr (erstmals kein ausländischer Verteidiger) ist erstaunlich verletzlich.

 

davos_posHC Davos

 

Tipp: Drei Punkte in sechs Spielen

 

Der Titelverteidiger spielt schnell, präzis, diszipliniert und intensiv. Scheibenverluste führen zu „tödlichen“ Gegenstössen. Trainer Arno Del Curto duldet keine Arroganz und keinen Schlendrian. Dieser Gegner ist für Langnau schwierig zu spielen, ob daheim oder auswärts. Punktgewinne sind ab Mitte Januar eher möglich, wenn das physisch stärkste Team der Liga durch Konditionsaufbau für die Playoffs etwas müde ist.

 

kloten_posKloten Flyers

 

Drei Punkte in sechs Spielen

 

Durch die neuen Besitzer (kanadische Milliardäre) hat sich die Situation neben dem Eis beruhigt. Auf dem Eis ist es WM-Silberheld Sean Simpson gelungen, die Mannschaft nach dem letztjährigen Absturz (Playoffs verpasst) defensiv zu ordnen. Die Ausländer sind besser als letzte Saison. Wenn Torhüter Martin Gerber fit ist, haben die Langnauer gegen die schnellen, gut organisierten Klotener daheim und auswärts grösste Probleme.

 

gotteron_posFribourg-Gottéron

 

Neun Punkte in vier Spielen

 

Mit kecken Vorwärtsspiel ist dieser Gegner gut zu bezwingen. Gottéron, noch 2013 Qualifikationssieger und Playoff-Finalist, steckt in einer der schwersten Krisen seiner Geschichte. Das Spiel basiert mehr auf Emotionen und Offensive als auf Disziplin und Defensive. Wenn die Langnauer sich nicht provozieren lassen und den ersten Sturm im Schach halten können, dann wird dieser Gegner Punktelieferant.

 

zug_posEV Zug

 

Tipp: Fünf Punkte in vier Spielen

 

Nominell sind die Zuger Langnau klar überlegen, und sie haben mit Tobias Stephan auch einen Titanen im Tor. Alles in allem sogar ein Meisterkandidat. Aber die Zuger spielen gemessen an ihrem enormen Potenzial – eines der offensiv bestbesetzten Teams der Liga – eine Spur zu wenig mutig vorwärts. Trotz defensiver Ausrichtung ist die Abwehr ist mit schnellen Kontern erstaunlich leicht auszuhebeln.

 

zsc_posZSC Lions

 

Tipp: Fünf Punkte in sechs Spielen

 

Diese mächtige Hockeymaschine können die Langnauer im Normalfall nicht stoppen. Aber die spielerische Überlegenheit der Zürcher ist so gross, dass sie während der Qualifikation oft nachlässig und arrogant sind und gerade gegen Aussenseiter nicht ihr bestes Hockey spielen – und dann haben die SCL Tigers, wenn sie sich von der Strafbank fern halten, sogar auswärts eine Siegeschance.

 

ambri_posHC Ambri-Piotta

 

Tipp: Sieben Punkte in vier Spielen

 

Die emotionale, eher offensiv ausgelegte Spielweise und eine auf Konter anfällige Defensive machen Ambri zu einem idealen Gegner für die Langnauer. Aber die ausländischen Stürmer sind teuflisch gefährlich und kaum zu neutralisieren. Wenn Langnau das beste Hockey spielt, reicht es auch gegen ein Ambri in guter Form daheim und auswärts zum Sieg. Sonst nicht.

 

lugano_posHC Lugano

 

Tipp: Fünf Punkte in vier Spielen

 

Wenn Lugano in Normalform spielt, sind die SCL Tigers gegen die teuerste und offensiv talentierteste Mannschaft unserer Hockeygeschichte chancenlos. Aber so viel Talent macht gerade in Partien gegen Aussenseiter arrogant, offensiv überheblich und defensiv nachlässig. Deshalb ist eine Sensation möglich – zu Hause genauso wie in Lugano.

 

lausanne_pos_grauHC Lausanne

 

Tipp: Drei Punkte in vier Spielen

 

Die Gnade des Unterschätzens wird den Langnauern von Lausanne nicht gewährt. Die Mannschaft von Heinz Ehlers ist taktisch die beste der Liga und lässt nur wenig Torchancen zu. Nur mit viel Geduld und tiefer Fehlerquote wird es möglich sein, diesen Gegner vom Eis zu arbeiten. Vom Eis fegen geht sowieso nicht. Daheim ein schwieriger Gegner und auswärts erst recht.

 

servette_posHC Genf Servette

 

Sieben Punkte in vier Spielen

 

Ein taktisch gut organisiertes Team, das mit schnellen, direkten Gegenstössen jeden Gegner „zerlegen“ kann. Aber wenn es gelingt, das Spektakel vor das Servette-Tor zu tragen und die Verteidiger mit bissigem Forechecking bei der Angriffsauslösung zu stören, sind die Siegeschancen auch für die Langnauer hoch. Ein Sieg ist allerdings zu Hause einfacher als in Genf.

 

biel_posEHC Biel

 

Tipp: Sechs Punkte in vier Spielen

 

Die Bieler sind defensiv gut geschult, sie spielen leidenschaftlich und Kevin Schläpfer ist ein schlauer Coach. Er trachtet danach, das Spektakel möglichst in die gegnerische Zone zu tragen um die Abwehrschwächen (kein ausländischer Verteidiger) zu kompensieren. Die Verteidiger sind mit aggressivem Forechecking verhältnismässig leicht aus dem Konzept zu bringen.