Ligaqualifikation 2015 - 2. Spiel: SCL Tigers - Rapperswil-Jona Lakers 4:3 n.V. (2:0, 0:2, 1:1)

Was für ein Sieg !!!

Als alles für die Lakers sprach, schlugen die SCL Tigers doch noch zu. In einem dramatischen Spiel gewannen sie gegen die Rapperswiler mit 4:3 nach Verlängerung. Nur wahre Sieger gewinnen solche Spiele. Die Langnauer führen in der Serie mit 2:0 und sind noch zwei Siege vom Aufstieg entfernt.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

DSC06068

Kampf total! Auch im zweiten Spiel der Ligaquqalifikation ging es hoch her. (Bild: Susanne Bärtschi)

 

Nach exakt 66.41 versenkte Kangnaus Topscorer Chris DiDomenico den von Johan Fransson an ihm verschuldeten Penalty zum 4:3 - Sieg nach Verlängerung. Die Rapperswil-Jona Lakers hatten in diesem Spiel wahrlich Glück genug. Dass sie es trotzdem verloren, wird möglicherweise bleibende Schäden hinterlassen. Denn nicht die Spielanteile, nicht die Torchancen, sondern die Dramaturgie sprach eindeutig zu Gunsten der Lakers. Dass die SCL Tigers dieses Spiel gewannen, macht sie noch stärker, als sie es ohnehin schon sind. Wer solche Spiele gewinnt, ist ein wahrer Gewinner. Die Langnauer sind zwar noch weit vom Aufstieg entfernt. Aber man fragt sich, wie die Lakers ihnen den Erfolg noch streitig machen wollen. Doch alles der Reihe nach.

 

Wie bereits im ersten Spiel dieser Serie übernahmen die Lakers aus Rapperswil gleich das Spieldiktat und versuchten, die Langnauer mit Tempohockey zu beeindrucken. Doch die selbstbewussten Einheimischen liessen sich in keiner Phase aus der Ruhe bringen, machten vor allem vor dem eigenen Tor die Räume eng und überstanden den ersten Ansturm der Gäste souverän und vor allem auch ohne Strafe. Und ebenfalls wie bereits in der ersten Partie fanden die Rotgelben immer mehr auch offensiv ins Spiel. Im Gegensatz zu den Lakers erspielten sie sich dabei auch erstklassige Torchancen. Die erste hatten Claudio Moggi und Lukas Haas in der 5. Minute, also noch in der Sturm- und Drangphase der Oberklassigen. Die zweite hatte Tom Gerber in der 13. Minute, als er bei Überzahl seiner Mannschaft im Slot abdrücken konnte, aber ganz knapp scheiterte. Doch in der 17. Minute klappte es endlich. Der formstarke Lukas Haas drückte nach einem Zuspiel von Sven Lindemann ab und liess Tim Wolf im Lakers-Tor keine Chance. Eine Minute später musste Sven Ryser nach einem Vergehen an Kévin Hecquefeuille ebenfalls für zwei Minuten aussetzen. Es dauerte gerade mal vier Sekunden, bis Tobias Bucher auf Zuspiel von Chris DiDomenico, der das Bully gewann, erfolgreich war. Der Zweitore-Vorsprung war vor allem wegen des deutlichen Chancenplus' zu diesem Zeitpunkt der Langnauer absolut verdient.

 

Glückliche Lakers

Im zweiten Drittel machen die Tiger vorerst da da weiter, wo sie im ersten aufgehört hatten. In ihrem bereits dritten Powerplay kamen sie erneut zu guten Szenen und Yves Müllers Schuss landete am Pfosten (23.). Doch in der gleichen Minute, die Lakers waren wieder in Vollbestand, lancierten diese ihren ersten überzeugenden Angriff der Partie, den Patrick Obrist prompt erfolgreich abschloss. Endgültig zurück ins spiel fanden die Lakers auf denkbar glückliche Weise. In der 31. Minute spielte Sven Ryser eine Hereingabe, welche von Jordan Murray via Schlittschuh um 90 Grad abgelenkt den Weg am überraschten Damiano Caccio zum Ausgleich ins Tor fand. «Wir spielten in dieser Phase zu kompliziert und leisteten uns ein paar Fehlzuspiele», analysierte Sven Lindemann diese Spielphase. »Der Aufgleich fiel jedoch auf sehr glückliche Weise. Aber wir hätten unsern Gegner nicht mehr ins Spiel zurück kehren lassen sollen. Wir haben noch einiges zu verbessern und haben auch noch Steigerungspotential.» Die Lakers übernahmen nun wieder das Zepter und drängten die Einheimischen in die Defensive. Erneut spielten jedoch die Tiger defensiv souverän und liessen nur wenig zu.

 

Im Schlussabschnitt änderte wiederum das Bild. Die Langnauer agierten wieder offensiver und nutzten prompt erneut eine Überzahlsituation zur Führung. Sven Lindemann schloss auf Zuspiele von Claudio Moggi und Lukas Haas erfolgreich ab. Danach verpassten es die Tiger jedoch, den Sieg endgültig zu sichern. Ab der 46. Minute agierten sie volle zwei Minuten in doppelter Überzahl, doch zuerst entschärfte Tim wolf mit einem Big Save ein Geschoss von Kévin Hecquefeuille, danach vergab Sandro Moggi zwei hochprozentige Möglichkeiten. Zum Schluss des Spiels riskierten die Lakers alles und hatten 8 sekunden vor Schluss ein weiteres Mal Glück. Johan Fransson traf mit einem Schuss genau ins Eck zum späten Ausgleich.

 

DSC06058

Die SCL Tigers erarbeiteten sich haufenweise Topchancen, machten jedoch insgesamt zu wenig daraus. (Bild: Susanne Bärtschi)

 

Bereits am Ostermontag geht die Serie in Rapperswil weiter. «Wir laufen nun seriös aus, erholen uns gut, und werden auch am Montag wieder bereit sein», blickt Sven Lindemann voraus. Und die müden Beine? «Müde Beine dürfen wir nach der Saison wieder haben. In weniger als 14 Tagen ist diese nämlich vorbei. Jetzt ist nicht die Zeit für Müdigkeit. Wir haben noch etwas vor.» Bleibt zu bemerken, dass erfolgreiche Spieler und somit erfolgreiche Teams die Müdigkeit deutlich weniger spüren als die Verlierer. Denn Erfolg beflügelt.

 

 

SCL Tigers - Rapperswil-Jona Lakers 4:3 n.V. (2:0, 0:2, 1:1)

 

Ilfishalle, 6'050 Zuschauer (ausverkauft). SR: Eichmann/Stricker, Fluri/Tscherrig. Tore: 17. Haas (S. Lindemann, Hecquefeuille) 1:0. Bucher (DiDomenico, Ausschluss Ryser) 2:0. 23. Obrist (Ryser, Murray) 2:1. 31. Murray (Ryser) 2:2. 42. S. Lindemann (C. Moggi, Haas, Ausschluss Berger) 3:2. 60. (59.51) Fransson 3:3. 67. DiDomenico (Penalty) 4:3. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 10-mal zwei Minuten gegen die Lakers.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Bärtschi, Stettler; K. Lindem,ann, Hecquefeuille; Müller, Ronchetti; Bonnet; Bucher, DiDomenico, T. Gerber; S. Lindemann, C. Moggi, Haas; S. Moggi, A. Gerber, Sterchi; Wyss, Albrecht, Rexha; Schlapbach.

 

Rapperswil-Jona Lakers: Wolf: Blatter Fransson; Geyer, Hächler; Sataric, Fröhlicher; Profico, Weisskopf; Berger, Johansson, Rizzello; Murray, Obrist, Ryser; Thibaudeau, Walsky, Pedretti; Sieber, Schmutz, Kuonen.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Nüssli, Gustafsson (beide krank), Croce, Zryd, Rüegg, Lakos, Tremblay (alle überzählig). Lakers ohne Berger, Persson, Schommer, Walser, Lüthi, Hürlimann, Eigenmann, Neukomm, Danielsson (alle überzählig oder keine Angaben). 23. Pfostenschuss Müller. 58.01: Timeout Lakers.