SCL Tigers – Zero Points:
Die Tiger erst im zweiten Spiel auf dem Eisfeld.
Ungenügende SCL Tigers verlieren gegen ein schlagbares Lugano deutlich und können danach auch in Davos nicht punkten. Immerhin steigern sie sich beim HCD und tun über dieses Wochenende etwas zur Stärkung ihrer schwächsten Statistiken.
Neun Sekunden vor Schluss des Startdrittels in der Partie gegen den HC Lugano bucht Juuso Riikola nach einem bemerkenswerten Sololauf den Anschlusstreffer für die SCL Tigers und brachte damit die Hoffnung zurück in die Mannschaft. Bild: Susanne Bärtschi.
Das ist ärgerlich: Vor ausverkauftem Haus bringen die SCL Tigers gegen einen schwachen HC Lugano kaum ein Bein vor das andere und verlieren deutlicher als das Resultat vermuten lässt mit 3:5. Trotz einer deutlichen Steigerung im defensiven Bereich bleiben die Emmentaler auch im Bündnerland ohne Punke und müssen sich vom HC Davos in der Tabelle überholen lassen.
Würde und Hätte verändern eine Tatsache nicht mehr. Das wissen wir alle. Trotzdem sei darauf hingewiesen, dass die Tiger mit einer Leistung wie in Davos zuhause gegen den HC Lugano wohl gewonnen, andererseits mit einer Leistung wie gegen Lugano in Davos eine Kanterniederlage bezogen hätten. Diese Variante wäre zwar schlecht für das Torverhältnis gewesen, aber die Tiger hätten jetzt drei Punkte mehr.
In der Partie vom Samstag war sofort spürbar, dass es diesmal nichts werden würde mit einem Punktgewinn. Bereits nach gut zweieinhalb Minuten lagen die Tiger mit 0:2 im Rückstand. Das verwunderte nicht, weil das Team von Coach Thierry Paterlini äusserst fahrig und unkonzentriert auftrat und eigentlich nur dank den Eigenfehlern auf dem Eis überhaupt wahrgenommen werden konnte. Natürlich nahm der Coach nach dem zweiten Gegentreffer gleich sein Timeout, damit konnte er seine Mannschaft immerhin etwas stabilisieren. Immerhin gelang es den Langnauern, die Partie lange spannend zu halten. Die definitive Entscheidung fiel erst in der 52. Minute.
Und doch waren die Langnauer nie in der Nähe eines Punktgewinns. Dies deshalb, weil sie sich immer wieder mit Eigenfehlern in brenzliche Situationen brachten. Chancenlos waren sie indes nicht. Denn einerseits waren auch die Gäste schwach, allerdings mit Ausnahme ihres Torhüters Mikko Koskinen, der wie auf Langnauer Seite Luca Boltshauser mehrere starke Paraden zeigte. Andererseits hatten die Langnauer beim Stand von 0:2 einen Pfostenschuss und kurz darauf eine Riesenchance. Zudem versemmelte Harri Pesonen nach exakt 10 Minuten einen Penalty, den er – bei Unterzahl Langnau - selbst herausgeholt hatte. Zu spekulieren, was geschehen wäre, wenn daraus zumindest ein Tor resultiert hätte, ist müssig. Juuso Riikola gelang nämlich neun Sekunden vor Ablauf des ersten Drittels, also in einem emotional äusserst günstigen Moment, nach einem beeindruckenden Sololauf der Anschlusstreffer.
Dass Langnau im Spiel vom Sonntag reagieren konnte und vor allem defensiv eine deutlich verbesserte Leistung zeigte, ist zwar erfreulich, aber unergiebig. Offensiv hatten die Tiger in Davos schlicht zu wenig zu bieten. Die laufstarken Einheimischen, die sich am Vortag von Kloten düpieren liessen, wollten diesmal nichts anbrennen lassen und verhinderten mit ihrem Lauf- und Tempospiel, dass die Gäste ins Spiel kommen konnten. In den Schlussminuten der Partie, als die Emmentaler ihren Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzen wollten, verunmöglichten ihnen dies die Davoser, indem sie die Scheibe einfach nicht mehr hergaben.
Für zwei ihrer Sorgenstatistiken konnten die Langnauer indes an diesem Wochenende etwas tun. Einerseits blieben sie in beiden Spielen bei insgesamt sechs eigenen kleinen Strafen ohne Gegentreffer, andererseits erzielten sie bei ebenfalls sechs gegnerischen Strafen insgesamt drei Tore. Die Spezialsituationen haben damit die Tiger in diesen beiden Partien klar für sich entschieden. Genützt hat es nichts.
Gut gemacht hat seine Sache der Nachwuchsverteidiger Jonas Schwab. Weil bei den Langnauern mehrere Akteure verletzt fehlen, kam in den Partien gegen Genf, Biel und Davos der 19-jährige, 185 cm grosse und 84 kg schwere Defender zu seinen ersten Einsätzen in der National League. Seit dieser Saison spielt der letztjährige Captain der U-20 der Langnauer leihwiese bei Bellinzona. Bei den Langnauern kam er in diesen drei Partien zu insgesamt gut 21 Minuten Eiszeit (sieben Minuten pro Spiel). Er machte seine Sache gut. Nach zwei Siegen und der Niederlage in Davos steht er bei einer Minus 1 - Bilanz.
Zurück zur Mannschaft: Muss man sich ob dieser beiden Niederlagen Sorgen machen? Dafür wäre es zu früh. Denn ein Spiel wie gegen den HC Lugano zieht jede Mannschaft von Zeit zu Zeit ein. Dazu spielen die SCL Tigers fast in jeder Partie am Limit. Da ist es nichts als normal, wenn man einmal nicht so performen kann wie normal. Dass am tag darauf auch das Spiel in Davos verloren ging, ist dem Gegner geschuldet. Obwohl in dieser Saison Tabellennachbarn, liegt den Emmentalern das Spiel der Bündner nicht. Ergo blieben sie auch in der dritten Begegnung ohne jeden Punktgewinn. Immerhin kamen sie in jeder Partie etwas resultatmässig etwas näher dran (1:6, 1:3, 1:2). Es sind also keine Anzeichen einer beginnenden Krise erkennbar. Zudem hilft jetzt die Nationalmannschaftspause, um wieder zur Normalform zu finden.