«Es ist ganz geil» - Das ist der neue Tigers-Käfig in Langnau

Tigers-CEO Ruedi Zesiger führt Nati-Star Simon Moser durch das neue Langnauer Stadion. Der Captain ist begeistert: «Es ist ganz geil.»

Presse • • von Blick, Angelo Rocchinotti

Vor drei Jahren standen die SCL Tigers nach der Ära von Hans Grunder vor dem finanziellen Ruin. Jetzt findet am Samstag gegen Servette das erste Spiel im neuen Tempel statt. Tickets gibts nur noch für den Gästesektor. Und das nur 33 Monate nach der ersten Sitzung über die Stadionsanierung.

 

Mit 16,8 Millionen Franken hat sich Tigers-Boss Peter Jakob am 33-Millionen-Projekt beteiligt. Die Halle bietet 6050 Fans Platz – 300 weniger als im alten Stadion. Trotz mehr Komfort bleibt der Ilfishalle-Groove erhalten. Dies auch dank den Holzbänken.

 

Im Sommer legten sogar die Tigers-Cracks einen Nachmittag lang Hand an und halfen an den Arbeiten mit. Einige machten sich als Maurer nützlich.

 

Kabine
Das Heiligtum der Cracks ist jetzt anderthalb mal grösser. An der Türe prangt das Tigers-Logo. «Es ist keine NHL-Kabine. So haben wir auch auf einen Whirlpool, der nur Käfer produzieren würde, verzichtet», sagt Zesiger schmunzelnd. Die Spieler, die im August ein Kabinenverbot auferlegt bekamen, durften am Dienstag erstmals in ihr Reich. «Es sind Welten. Früher hatte es noch knapp Platz für einen Tisch, ein Bänkli und eine Kaffeemaschine. Jetzt haben wir eine Chill-Ecke», schwärmt Moser.

 

Catering
Im Tiger-Saal, dem Herzstück der Ilfishalle, befindet sich auf mehr als 1500 Quadratmetern der Event- und Gastrobereich. Die Tischbestuhlung bietet für 800 Gäste Platz. Hinzu kommen eine Tagesbeiz mit 130 Plätzen und ein Panorama-Restaurant für VIPs. Weil der Bau der Küche noch nicht abgeschlossen ist, übernimmt die Migros als Hauptsponsorin voraussichtlich bis Ende Saison die Versorgung. Der legendäre Pommes-Frites-Stand bleibt erhalten.

 

Holzbänke
Dank den Holzbänken bleibt der Ilfishalle-Groove erhalten. «Die sind kult. Wir bekamen Anrufe von Fans, die wissen wollten, ob wir die durch Schalensitze ersetzen würden. Als ich verneinte, meinten sie, gottlob», so Zesiger. Die legendäre Schlachthaus-Stehplatzrampe wurde auf die gegenüberliegende Seite verlegt. Es gibt rund 400 zusätzliche Sitzplätze und hoch oben einen Bereich für Rollstuhlfahrer, der problemlos mit dem Lift zugänglich ist. «Jetzt hat man überall freie Sicht aufs Eisfeld.»

 

Jakob-Galerie
Neu gibt es einen VIP-Bereich, der für 220 Sponsoren Platz bietet. Auf eine Lounge wurde hingegen verzichtet. Begeistert setzt sich Moser auf der Terrasse auf einen Sitz. Der künftige Captain leidet noch immer an einem Kreuzbandriss und kann erst im November wieder spielen. Und wo schaut er sich am Samstag das Spiel am? «Am liebsten natürlich in der Jakob-Galerie. Die ist wunderschön.» Parkieren können die Geschäftsherren im neuen Parkhaus vor dem Stadion.

 

Stadion
Nun hat auch Langnau einen LED-Videowürfel. Die neue Lichtanlage ermöglicht TV-Übertragungen in HD-Qualität. Zudem sollte es im Winter dank einer Belüftungsanlage nicht mehr so kalt werden. Die Ilfishalle hat im Verhältnis mehr Toiletten als die Berner PostFinance-Arena. 80 Prozent der Arbeiten wurden an einheimische Unternehmen vergeben.

 

Zesiger sagt: «Viele haben dies als Ehre empfunden und alle haben Gas gegeben. Es gab keinerlei Komplikationen.» Eine Firma aus Lyss, die nicht an den Arbeiten beteiligt war, stellte den Emmentalern als Anerkennung einen rot-gelben Hubstapler mit dem Tigers-Logo gratis zur Verfügung. Das Hallendach wurde ersetzt und um viereinhalb Meter angehoben. Damit ist der Innenraum optisch grösser. Mit 790 000 Franken haben sich zehn Gemeinden am Neubau des Dachs beteiligt. «Ich habe auch wegen dem Stadion meinen Vertrag verlängert. Es ist ganz geil und gibt uns einen zusätzlichen Kick», sagt Moser.